1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Stofel´s
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1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#1

Beitrag von Stofel´s »

Wie ich bereits bei meiner Vorstellung geschrieben habe, habe ich den Braumeister 20 bestellt, welcher noch diese Woche ankommen soll.
Auch meine anderen Bestellungen trudeln hier nacheinander ein.
Braumeister, Mattmill Klassik, Gärbehälter, Hopfen, Hefe, Refraktometer, Flaschen …
Malz hole ich die Tage bei STAMAG.
Es wird also ;)
Ein wenig in die Brauwelt schnuppern durfte ich ebenfalls bereits.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an "ehwo" und "Sto Lat", die es mir ermöglicht haben, an einem Brautag dabei sein zu dürfen und den Ablauf kennen zu lernen und mir dabei viele Infos und Tipps haben zukommen lassen.
Nun bin ich langsam am überlegen wie mein erstes Rezept aussehen soll.
Zuerst wollte ich ein für den ersten Brautag ein Braupakt kaufen.
Nachdem ich einiges gelesen habe, habe ich nun ein wenig am kleinen Braumeister herum gespielt und habe versucht mir selbst ein Rezept zusammen zu stellen.
Entschieden habe ich mich (wie die Meisten hier) beim ersten Sud für ein Weizen.
1. Obergärig und 2. Die Reifung weniger Zeit beansprucht.

Hauptguß 23 l

Weizenmalz 2,4 kg
Wiener Malz 1,3kg
Pilsener Malz 1,1kg

Tettnanger 32g 90 min
Saphir 10g 90 min
Saphir 8g 10 min

IBU 16
EBC 9

Einmaischen 55°C
Eiweißrst 57°C 20min
Maltoserast 63°C 45min
Verzuckerung 72°C 20min
Abmaischen 78°C
Kochen 90min

Hefe: Wyeast 3068

Ist das OK so oder totaler Schwachsinn?
Besonders beim Hopfen ? ;)

Meinungen, Ratschläge?

Vielen Dank
Robert
Für Bier würde ich sogar arbeiten.
hmmm ........ Vielleicht
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schloemi
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#2

Beitrag von schloemi »

HAllo Robert,

Rezept klingt für mich vernünftig, ich persönlich würde den Tettnager durch eine Saphir Vorderwürzehopfung ersetzen. Bei den Rastzeiten würde ich die Maltoseraste verringern und die Verzuckerung erhöhen, jeweils 30 Minuten.

Gruß schloemi

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El Gordo

Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#3

Beitrag von El Gordo »

Warum strickst du Dir beim ersten Mal gleich ein eigenes Rezept?
Kann man schon machen, aber damit kommt eine zusätzliche Unsicherheit mit ins Spiel.
Ich würde ein Weizen immer bei 44°C rasten.
Saphir im Weizen ist schön, aber untypisch. Normalerweise bittert man nur.

Stefan
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ggansde
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#4

Beitrag von ggansde »

Moin,
Stefan hat recht. Nimm je nach Deiner Präferenz für helles oder dunkles Weizen, die Almtaler Hefeweisse oder das Braunbär aus dem Hanghofer. Es wird Dir gefallen. Die Rezepte findest Du z.B. hier:
https://brauerei.mueggelland.de/rezepte.html
Ich benutze diese bewährten Rezepte noch nach Jahren. Als einziges variiere ich ab und zu mal mit der Hefe.
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uli74
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#5

Beitrag von uli74 »

Ich würde keine Eiweissrast machen, sondern höchstens nach dem Einmaischen und der 44° C-Rast durchheizen bis zur Maltoserast.
Gruss

Uli
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GamZuBo
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#6

Beitrag von GamZuBo »

El Gordo hat geschrieben:Warum strickst du Dir beim ersten Mal gleich ein eigenes Rezept?
Kann man schon machen, aber damit kommt eine zusätzliche Unsicherheit mit ins Spiel.
Ich würde ein Weizen immer bei 44°C rasten.
Saphir im Weizen ist schön, aber untypisch. Normalerweise bittert man nur.

Stefan
Hat er doch nicht, es kommt mir sehr bekannt vor http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... rha1=2%2C9

Maisch aber bei 57 Grad ein und raste bei 55, das klappt besser :Wink
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Ladeberger
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#7

Beitrag von Ladeberger »

Weizenbier wird hier oft als 1. Sud empfohlen. Wir hatten uns bei den ersten Suden damals auch daran gehalten und vier Weizen gebraut. Läuterkatastrophen (1+2; Brautage von morgens bis halb 2 nachts) und Lacto-Kontaminationen (3+4) waren das Ergebnis. Hätten das Hobby um ein Haar hingeworfen, ein Pale Ale mit der S-04 und Cascade hat es dann gerettet.

Ich halte Weizen nach wie vor für kein Anfängerbier. Also bei einer Pleite bitte nicht entmutigen lassen.

Gruß
Andy
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Kurt
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#8

Beitrag von Kurt »

Das mit dem Läutern habe ich auch grade gedacht. Ich weiß aber auch nicht, wie sich Weizenmalz im Braumeister so verhält.
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ggansde
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#9

Beitrag von ggansde »

Es verhält sich völlig problemlos.
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Ladeberger
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#10

Beitrag von Ladeberger »

Oh, dass der BM verwendet wird, habe ich überlesen. Das beseitigt schonmal viel Frustpotenzial.

Gruß
Andy
El Gordo

Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#11

Beitrag von El Gordo »

Wenn man sauber arbeitet, gibt´s auch kein Sauerbier. Gerade bei ganz neuem Equipment ist man da im Vorteil.
Mir hat damals übrigens ein Hefeweizen mit Schneider Hefe die Braukarriere gerettet, ich war auch kurz vor dem aufgeben. Ich habe untergärig angefangen und hatte weder die Gärführung noch das Wasser im Griff. Der erste Hefeweizensud war eine Offenbarung.
Aber die Läuterproblematik und die Infektionsgefahr stimmen schon. Dafür ist das Wasser so ziemlich egal.
Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg, der wichtigste Parameter stimmt schon mal, nämlich die Hefe.
Beim Braumeister würde ich aber auf jeden Fall eine etwas geringere Ausbeute voraussetzen. Zumindest solange man nicht mit allen Tricks arbeitet.

Stefan
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schloemi
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#12

Beitrag von schloemi »

El Gordo hat geschrieben: Beim Braumeister würde ich aber auf jeden Fall eine etwas geringere Ausbeute voraussetzen. Zumindest solange man nicht mit allen Tricks arbeitet.
Stefan
Ja das wollte ich auch noch anmerken, konnte allerdings nichts hinsichtlich der anvisierten Stammwürze finden. Nimmt man mal die Hopfenwerte als Grundlage kommt man selbst bei 0 Minuten Nachisomisierung auf die 16 IBU zu gelangen nach dem Rechner auf MMuM:

1. Hopfengabe 90 min 32g 4% alpha (geschätzt!) =11.9 IBU (30.8% Hopfenausnutzung; 72.6% Anteil an Gesamt-IBU)
2. Hopfengabe 90 min 10g 3,8% alpha (geschätzt!) =3.5 IBU (30.8% Hopfenausnutzung; 21.3% Anteil an Gesamt-IBU)
3. Hopfengabe 10 min 8g 3,8% alpha (geschätzt!) =1 IBU (10.4% Hopfenausnutzung; 6.1% Anteil an Gesamt-IBU)

auf eine zurückgerechnete Ausschlagwürze vom 33 Liter. Das ist mit der Schüttung nicht machbar. Insgesammt denke ich aber, dass die Hopfengabe nochmals durchgerechnet werden müssen, sonst wird es zu bitter. Ich "schlage" aus dem BM max 23-25 Liter aus bei etwa 11,5-12° Plato aus. Am Anfang sollte man eine SHA von etwa 50-55% ansetzen. AUs diesem Grund würde ich die Schüttung vermutlich erhöhen 5.29 bis 5,90 Kg, dann kann man immer noch verdünnen.

Meine Berechnung wäre:

5,5 Kg Schüttung
11,5 ° Plato
52,5% SHA

--> 25 Liter als Grundlage. IBU-Werte müssten sich entsprechend anpassen.

cu schloemi

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Stofel´s
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Re: 1. Sud überhaupt - Rezeptcheck

#13

Beitrag von Stofel´s »

Vielen Dank für die rege Diskussion und die Tipps.
Für mich als Anfänger ist es wichtig, mehrere Sichtweisen zu lesen und die daraus resultierenden Diskussionen dazu zu nutzen um zu lernen.
Nicht die Augen und Ohren verschließen und viele Meinungen zu kennen ist mir wichtig um mich in die Materie einzuarbeiten.
Darum habe ich auch versucht ein vorhandenes Rezept ein wenig abzuändern und Eure Meinung dazu, hier zu lesen.
Ich werde auf Euch "hören" versprochen ;)

Gruß
Robert
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