Und zwar hatte ich mich entschieden, direkt mit einem IPA, nämlich dem "Bite my Ass" IPA von MMuM zu starten (wie schon hier in Rezepte beschrieben: viewtopic.php?t=8526 ).
Da ich das Rezept letztendlich doch etwas angepasst habe, hab ich ihm einfach einen neuen Namen gegeben, nämlich "Don't drink the Yeast" IPA.
Ich habe nämlich kaum Menschen in meinem Bekanntenkreis, die etwas von Craftbieren oder gar Heimbräu verstehen.
Und damit die gar nicht erst in die Versuchung kommen, mein Bier wie ein Hefeweizen aufzuschwenken, gibt's die Warnung gleich im Titel

Am Morgen des Brautags bereitete ich meine 30 Liter Brauwasser mit 16g Braugips und 3 ml Milchsäure auf, um meine RA auf 0° zu bringen.
Dann wurde der Hauptguss im isolierten Einkocher auf 60° erhitzt und bei 57° eingemaischt.
Die erste Rast dann bei 63° für 45 Minuten, dann bei 72° für 20 Minuten.
Zu diesem Zeitpunkt war ich noch so nervös, dass ich es nicht zustande gebracht habe Bilder zu machen

Die Jodprobe, die ich im Anschluss an die Verzuckerungsrast gemacht habe, war direkt positiv (

Geläutert wurde in einer selbstgebauten Läuterbox mit der Läuterhexe:
Vor dem Brautag hatte ich zum Glück nochmal den BrauMagazin Artikel zum Läutern gelesen, sonst hätte ich wohl den Schlauch direkt am Hahn befestigt, deshalb wich ich dann auf die "Trichter unter dem Hahn"-Methode aus, die auch reibungslos funktioniert hat.
So floß die süße Würze ungehindert stetig vor sich hin, bereits nach ca. 2 Litern hatte ich Klarlauf.
Nach insgesamt einer Stunde waren aus 6,4 KG Malz und 27 Litern Wasser 23l Würze mit einer gespindelten Stammwürze von 16° Plato gewonnen.
So ging es dann ans Würzekochen, leider in zwei Durchgängen à 70 Minuten, da mein Einkocher nur maximal 14 Liter zu wallendem Kochen bringen kann (für den nächsten Brautag hab ich das jetzt mit einem Tauchsieder optimiert).
Abgeseiht wurde nach Whirlpool über einen Schwanenhals aus Kupfer mit Monofilamentbeutel dahinter.
Trotz des Whirlpools gerieten viele Hopfenreste in den Filter, ich war wohl etwas zu knauserig und wollte keinen Tropfen verschenken und bin in dem Eifer zu nahe an den Trubkegel gekommen

Durch die Aufteilung in zwei Kleinsude habe ich höchstwahrscheinlich auch meine Verdunstungsrate ins Unendliche getrieben, denn nach dem Kochen hatte ich auf einmal nur noch 17 Liter mit ca. 22° Plato, was ich aber durch die Zugabe von 3 Liter abgekochtem Wasser wieder korrigieren konnte.
Nachdem ich die Würze mittels Eintauchen in ein Eiswürfelbad auf 20° abgekühlt hatte, gab ich eine Packung rehydrierte US-05 in den Gärbehälter.
Die Gärung fand in einem leeren Schrank statt, der von sich aus ca 21° recht konstant hielt. Das Gärfass stand zusätzlich dazu noch in einer Kiste, die mit Wasser gefüllt war, um die Temperatur weiter möglichst konstant zu halten, außerdem kühlte ich in den ersten 3 Tagen der Gärung die Innentemperatur des Schranks mit eingefrorenen PET-Flaschen auf 19° ab.

So war nach 8 Tagen der Restextrakt auf konstante 4° Plato gesunken, nach weiteren 4 Tagen Hopfenstopfen mit 3g/L Citra wurde dann in 54 0,33L Flaschen abgefüllt, die sich gerade nach einer Woche Druckaufbau in der Reifung im Kühlschrank befinden

So bleibt mir jetzt noch zu sagen:
Vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung bei der Rezeptoptimierung und auch sonst für die zahlreichen tollen Threads hier im Forum.
Ohne die wäre ich nie so leicht durch meinen ersten Brautag gekommen.
