Enfield hat geschrieben:Hallo Forum!
Ich möchte nun das erste Mal untergärig brauen. Obwohl ich mich schon durch ziemlich viele Beiträge gelesen habe, bin mir aber noch in einigen Punkten ziemlich unsicher und hoffe, ihr könnt mir hier weiterhelfen.
1. Hefe
Ich habe irgendwann mal bei meinen Einkäufen eine Tüte Brewferm Lager und eine Tüte Mauribrew Lager mitbestellt. Über beide Hefen finde ich entweder gar nichts oder viel Negatives. Sind die beiden wirklich so schlecht/ungebräuchlich?
2. Gärtemperatur
Normalerweise braut man ja bei sehr niedrigen Temperaturen, so 5-10°C. Bei der Brewferm Lager steht 12-15°C, bei der Mauribrew 10-15°(und
"Beste Ergebnisse mit 15°C oder höher 
), mir kommt das etwas hoch vor, kann das stimmen?
3. Pitching Rate
Habe gelesen, dass ich bedeutend höhere Hefemengen zum Anstellen brauche. Stimmt das? Bei der Lager steht drauf für 20 Liter/12 g, bei der Mauribrew 12,5 g für 8-15 Liter. Was stimmt nun?
4. Anstelltemperatur
Zuerst den Sud auf Gärtemperatur bringen und dann anstellen, oder bereits bei 20-25° anstellen und dann den Sud in den Kühlschrank?
5. Rezept
Könnt ihr mir irgend ein untergäriges Rezept empfehlen, was anfängerfreundlich ist und auch mal nen Fehler verzeiht?
So, hoffe, das war jetzt nicht zu viel.
Danke für Eure Hilfe!
lg
Max
Hallo,
wie fast überall im (Brauer-)leben hat jeder seine guten und schlechten Erfahrungen mit dieser und jener Hefe gemacht.
Ich selbst hab z.B. - entgegen dem vielerlei zitierten Ratschlag, man solle seine ersten Erfahrungen besser immer mit OG Hefe machen, gleich mit UG angefangen (W34/70, S-23), mich (besonders in der Temperaturführung) streng nach Anweisung gehalten, dabei immer den kälteren unteren Rand der empfohlenen Gärtemperatur gewählt und bin nicht schlecht damit gefahren.
Mit der Mauri hab ich keine Erfahrung, mit der vermeintlich unterdurchschnittlichen Brewferm hingegen schon und kann über die nichts Schlechtes sagen. Wenn man dazu noch immer wieder liest, wie weit verbreitet solcher Brot-, und Butter (VW-Golf

)hefen sind, ist eine ziemlich reproduzierbar gute Qualität eher die Regel als die Ausnahme.
Mag sein, daß es im Geschmack "bessere" Hefen gibt, aber erstens ist Geschmack immer eine sehr subjektive Angelegenheit und zweitens (und hier sind wir wieder beim Auto-Vergleich) fahre ich lieber erstmal Golf und erreiche das Ziel, bevor ich den Maserati nehme, der keine Fahrfehler verzeiht (und 3x so teure Ersatzteile verschleißt).
zu 4.: den Sud auf 20 °C (oder was halt bei den derzeitigen Temperaturen möglich ist) runter, Hefe drauf und rein in die Kühlung. Durch die erhöhte Gärtemperatur wird anfangs eh noch mehr Wärme frei, als daß der Kühlschrank deine Würzetemperatur zügig runterbekommt; die Hefe befindet sich am Anfang auch noch in der lag-Phase und kann somit auch noch keine Fuselalkohole gären. Man will zudem auch mal Feierabend machen am Brautag! Aber auch hier gibt es andere Meinungen...
Anfängerfreundlich sind all die Rezepte, die ohne viel schnickschnack auskommen: Ausreichend vergärbare Stammwürze um die 12°, wenig schnickschnack im Sudhaus bei den Rasten, einfache kontrollierbare Malze wie Pilsener usw. und vor Allem nicht unendlich viele Hopfengaben.
Gruß, Uli