
Bin vor dem WE auf die glorreiche Idee gekommen, ich müsse unbedingt wilde Hefen/Mikroorganismen einfangen, wenn ich ja eh schon nicht brauen kann.
Gesagt getan, hab also einen kleinen Malzbier-Starter angesetzt und bin in den kühlen Abendstunden in den Garten gegangen, um ein paar Früchte (Johannesbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren) darin zu versenken.
Nach zwei Tagen gab es schon kleine Kräusen (des weiteren hat sich ein leichtes Hefesediment abgezeichnet) und eine kleine Schnupperprobe war schon vielversprechend (estrig, phenolisch, leichte Anklänge an gelbe Steinfrüchte; Gesmack: eher bierig, ebenfalls fruchtig, keine Säure).
Gestern war eine relativ deutliches Sediment erkennbar, darum hab ich mich entschlossen einen Agar herzustellen und Platten zu gießen, Problem war jedoch, dass ich kein TME mehr hatte, wodurch ich notgedrungen auf einen Kartoffel-Dextrose-Agar umsteigen musste.
Die Platte wurde mit dem Sediment beimpft (Verdünnungsaustrich) und wird derzeit bei ~37°C bebrütet.
Von den vielversprechend aussehenden (makroskopisch) Kolonien möchte ich als nächstes Tochterkolonien auf eine zweite Platte kopieren. Da ich in nächster Zeit in kein Mikrolabor komme und ich mein altes Zeiss (aufgrund des Hausfriedens) abgeben "durfte" , werd ich von den kopierten Tochterkulturen kleine Ansätze (ICP-Aufschlussgefäße) erstellen, diese endvergären, sensorischen selektieren und dann im Labor unter dem Mikroskop begutachten, damit ich definitiv weiß was es ist (evtl. wenn ich Zeit finde noch eine PCR-Analyse).
Ich halte euch auf dem Laufenden und hoffe natürlich, dass ich evtl. einen kleinen Haus-Strang isolieren kann (für Farmhouseales).
Edit: Fürs gute Gewissen könnte man es ja als angewandtes Wisse/lernen verkaufen.... blöd nur, dass ich kein Mikrobiologe bin
