Dekoktion mit dem Braumeister: ein Ding der Unmöglichkeit?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
Antworten
Benutzeravatar
branch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 723
Registriert: Montag 11. Februar 2013, 09:55
Kontaktdaten:

Dekoktion mit dem Braumeister: ein Ding der Unmöglichkeit?

#1

Beitrag von branch »

Hallo zusammen

Als Speidel-Braumeister scheint ja das Gras auf der Dekoktionswiese besonders saftig, zumal man mit Ausbeuten nicht verwöhnt wird (besonders wenn man nicht immer den "Handstand" beim Brauen machen möchte).

Also habe ich mal eine "Teil-Dekoktion" mit dem 50l-Braumeister versucht. Ob's gelungen ist, kann ich noch nicht sagen ... das sehen wir dann in ein paar Wochen. Hier ist, was rausgekommen ist (was nicht unbedingt dem entspricht, was geplant gewesen wäre):
  • 12kg Malz mit 18l Wasser bei 25°C eingeweicht und dann mit 35l Wasser bei 70°C eingemaischt (das hat jetzt noch nix mit der Dekoktion zu tun, nur eine fehlgeleitete "Effizienzsteigerung").
  • Durch einen (blöden) Rechenfehler bin ich bei 55°C EInmaischtemperatur gelandet (statt der angestrebten 50 ... aber man ist ja lernfähig).
  • Danach habe ich 8l Dickmaische gezogen und diese separat gekocht (mit 15 Minuten Verzuckerungsrast, dann 30 Minuten gekocht).
  • Die Hauptmaische hat zunächst bei 55°C gerastet und ging dann auf 64°C (regulär mit BM-Heizung), wo sie 40 Minuten gerastet hat.
  • Danach habe ich die beiden im Braumeister wieder zusammengeschüttet. Eine zweite Dickmaische konnte ich nicht, wie geplant, nach dem Zusammenschütten rausnehmen (dafür ist zu wenig Platz ... ich hätte bloss gekochtes Malz nochmals gekocht). Nächstes Mal würde ich dann erst die zweite Teilmaische rausnehmen und danach zusammenschütten.
  • Resultat waren dann knapp 72°C und gleichzeitig die nächste Rast von 45 Minuten.
  • Da habe ich dann relativ einfach 8l Läutermaische (Siphon) abgezogen und auch nochmals gekocht (ca. 30 Minuten), bis die Hauptmaische fertig gerastet hatte.
  • Danach wieder zusammengeschüttet und fast 77°C erhalten. Dann das letzte Grad mit BM-Heizung und Abmaischen.
Nächstes Mal würde ich korrekt rechnen und bei 50°C Einmaischen, was dann besser aufginge in Sachen Zeitmanagement der 1. Teilmaische (die könnte dann benutzt werden, um auf 64°C zu erhöhen). Ausserdem könnte man evt. eine 2. Teilmaische (dick oder dünn) ziehen, die dann nochmals gekocht und zum Aufheizen auf 72°C verwendet wird. Die Läutermaische kann dann wie gehabt gefahren werden. Et voilà: ein "hybrides" Dreimaischverfahren für den Braumeister.

Naja, wie gesagt: ob's was geworden ist, kann ich jetzt noch nicht sagen. Meine Vermutung ist, dass ich zu lange bei 55°C rumgetrödelt habe und vermutlich keinen Schaum haben werde (zumindest hat's beim Würzebelüften keinen Schaum wie üblich gegeben).

Sudhausausbeute hat sich nicht verbessert (trotz 12h-Einweichen, regelmässige 90°-Rotation des Malzrohres und Dekoktion): ca. 63%
Das Aroma der Würze war aber schon sehr ansprechend, speziell bei den Teilmaischen.

Kommentare und Kritik sind erwünscht.

Gruss, Bruno
Cluve
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 285
Registriert: Samstag 13. April 2013, 08:58

Re: Dekoktion mit dem Braumeister: ein Ding der Unmöglichkei

#2

Beitrag von Cluve »

Hallo Bruno,

mit dem BM 20 habe ich mehrfach ein Weizen mit einfacher Dekotion gebraut. Dazu habe ich eine Teilmaische komplett außerhalb des BM im Topf gerastet, gekocht und am Folgetag mit der zweiten Teilmaische ganz normal eingemaischt. Das ist zwar sehr "händisch-umständlich", führt aber zu schönen Ergebnissen. Den Einfluss der Dekoktion kann man beim Weizen sehr gut beurteilen.

Dir viel Erfolg.

Ralf
Benutzeravatar
branch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 723
Registriert: Montag 11. Februar 2013, 09:55
Kontaktdaten:

Re: Dekoktion mit dem Braumeister: ein Ding der Unmöglichkei

#3

Beitrag von branch »

Danke, Ralf. Ist natürlich auch eine Idee. Ich nehme nicht an, dass du dadurch eine Veränderung der Sudhausausbeute bemerkt hast, oder?

Gruss, Bruno
Antworten