Okay, da sind noch einige Lücken bei dir.
1. Das Läutern hat nichts mit dem Whirlpool zu tun und kann Letzteren auch nicht ersetzen, da der WP erst ganz spät nach dem Läutern gemacht werden muss/kann.
Du läuterst die Maische um die festen Bestandteile des Malzes von der Würze zu trennen. Das geschieht durch die Eigenfilterwirkung der Treber. Allerdings ist - wie du selbst schon festgestellt hast - ein Drahtsieb keine gute Läutervorrichtung.
2. Hopfen beseitigt keinen Heißtrub, sondern ist (sofern der Hopfen gekocht wurde) selbst Bestandteil des Heißtrubs, neben dem Würzebruch, also den Eiweißbestandteilen der Würze, die beim Erhitzen auf 100 °C koagulieren und ausfallen, d.h. unlöslich werden.
Nach dem Kochen wartet man daher üblicherweise bis die Konvektion, d.h. thermische Bewegung, in der Würze aufgehört hat und bringt die Würze in eine kreisende Bewegung (Whirlpool). Dadurch setzt sich der Heißtrub nach einiger Zeit am Boden den Topfes als Kegel in der Mitte ab, sog. Trubkegel. Nun kann an diesem Trubkegel vorbei die Würze in das Gärgefäß geschlaucht werden, wobei darauf zu achten ist, dass der Kegel nicht zerfällt, damit nicht zu viel Heißtrub in das Gärgefäß gelangt.
3. Warte jetzt mal die Gärung ab. Durch die Dynamik des Gärprozesses wird das Jungbier ordentlich in Wallung gehalten. Wenn die Gärung abklingt, wird sich das alles noch kompakter am Boden absetzten. Danach kannst du dann einen Cold Crash machen, d.h. bei ca. 0-1 °C für mind. 48 h in den Kühlschrank stellen. Dadurch sinken nochmal viele Trubbestandteile auf den Boden des Gefäßes.
Steht dir ein zweites Gefäß zu Verfügung? Dann würde ich nach der HG und dem Cold Crash erstmal da rein umschlauchen, damit du schonmal einiges von dem Trub los wirst. In dem zweiten Gefäß kannst du das Jungbier dann erst nochmal ein paar Tage stehen lassen, evtl. wieder im Kühlschrank. Dann wirst du schon einen ganz großen Teil des Trubes abgeschieden haben, bevor du abfüllst.
LG Florian