Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
Hallo werte Brauergemeinde,
erstmal möchte ich mich kurz vorstellen: Ich heiße Matthias und bin 30 Jahre alt. Zusammen mit Arbeitskollegen haben wir uns das Brausystem von Bielmeier zugelegt und schon einige Biere erfolgreich gebraut. Bisher haben wir von Bielmeier oder von hobbybrauerversand.de "Fertigmischungen" verwendet (also Malz, Hopfen und Hefe aufeinander abgestimmt gekauft). Jetzt möchte ich aber auch mal eigene Ideen ausprobieren. Im folgenden werde ich 2 Biere beschreiben, welche ich plane in den nächsten Wochen zu brauen. Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand mit etwas Erfahrung sich dies kurz anschaut und kurz kommentiert, ob eventuelle gröbere Fehler vorhanden sind, bzw Verbesserungsvorschläge mitteilt. Ich habe bewusst wenig unterschiedliche Zutaten in den Rezepten verwendet, um etwas über den geschmacklichen Einfluss der einzelnen Zutaten zu lernen.
1. Rezept - 20 l Weizenbock
3kg Weizenmalz
3kg Wiener Malz
25g Hopfenpellets (Tettnanger 4,3%)
Wyeast 3068 Weihenstephan
Einmaischen bei 50°C
20 Minuten Rast bei 45°C
35 Minuten Rast bei 63°C
20 Minuten Rast bei 72°C
20 Minuten Rast bei 78°C
Abmaischen
Hopfengabe sobald Würze kocht, 70 Minuten kochen
Ziel: Stammwürze bei ca 16°P
Frage: Wird das ganze zu süß? Eventuell Rast bei 63°C etwas länger?
2. Rezept - SMaSH IPA
6kg Pale Ale Malz
100g Hopfenpellets Cascade (8,5%)
Wyeast 1056 American Ale
Einmaischen bei 70°C
80 Minuten Kombirast bei 66°C
Abmaischen bei 78°C
40g Hopfenpellets sobald Würze kocht, 70 Minuten kochen
60g Hopfenpellets zum Stopfen nach Hauptgährung.
Schon mal vielen Dank fürs Durchlesen, ich bin gespannt auf eure Kommentare.
Viele Grüße
Matthias
erstmal möchte ich mich kurz vorstellen: Ich heiße Matthias und bin 30 Jahre alt. Zusammen mit Arbeitskollegen haben wir uns das Brausystem von Bielmeier zugelegt und schon einige Biere erfolgreich gebraut. Bisher haben wir von Bielmeier oder von hobbybrauerversand.de "Fertigmischungen" verwendet (also Malz, Hopfen und Hefe aufeinander abgestimmt gekauft). Jetzt möchte ich aber auch mal eigene Ideen ausprobieren. Im folgenden werde ich 2 Biere beschreiben, welche ich plane in den nächsten Wochen zu brauen. Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand mit etwas Erfahrung sich dies kurz anschaut und kurz kommentiert, ob eventuelle gröbere Fehler vorhanden sind, bzw Verbesserungsvorschläge mitteilt. Ich habe bewusst wenig unterschiedliche Zutaten in den Rezepten verwendet, um etwas über den geschmacklichen Einfluss der einzelnen Zutaten zu lernen.
1. Rezept - 20 l Weizenbock
3kg Weizenmalz
3kg Wiener Malz
25g Hopfenpellets (Tettnanger 4,3%)
Wyeast 3068 Weihenstephan
Einmaischen bei 50°C
20 Minuten Rast bei 45°C
35 Minuten Rast bei 63°C
20 Minuten Rast bei 72°C
20 Minuten Rast bei 78°C
Abmaischen
Hopfengabe sobald Würze kocht, 70 Minuten kochen
Ziel: Stammwürze bei ca 16°P
Frage: Wird das ganze zu süß? Eventuell Rast bei 63°C etwas länger?
2. Rezept - SMaSH IPA
6kg Pale Ale Malz
100g Hopfenpellets Cascade (8,5%)
Wyeast 1056 American Ale
Einmaischen bei 70°C
80 Minuten Kombirast bei 66°C
Abmaischen bei 78°C
40g Hopfenpellets sobald Würze kocht, 70 Minuten kochen
60g Hopfenpellets zum Stopfen nach Hauptgährung.
Schon mal vielen Dank fürs Durchlesen, ich bin gespannt auf eure Kommentare.
Viele Grüße
Matthias
Re: Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
Mit nur Bitter- und Stopfhopfen wird das IPA vielleicht etwas leer schmecken. Zumindest eine Whirlpoolgabe würde ich noch einplanen. Statt der WY1056 würde ich die US-05 nehmen, nach allem was man hört, der gleiche Stamm, nur kostet die Trockenheit weniger. Zwei Päckchen davon (wg der hohen Stammwürze) und die Gärung sollte kein Problem sein.
Re: Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
Hallo Matthias,
zum Weizenbock soll sich jemand äußern, der sowas öfter macht. Süß? Eher nicht, denn der Großteil des Extraktes, den Du produzierst ist vergärbar.
Eine Kombirast macht man, wenn man den Maischbehälter nicht beheizen kann oder will, darum ist das Abmaischen bei 78° sinnfrei. Einfach einmaischen, 60 bis 90 Minuten rasten (der Behälter sollte dafür gut isoliert sein) und dann abmaischen.
Die Schüttung könnte noch ein wenig (bis 5%) Cara-Malz vertragen – dadurch entsteht ein bisschen unvergärbarer Extrakt für etwas Vollmundigkeit. Wobei Du es auch gerne mal ganz ohne proBIERen kannst und dann beim nächsten mal zum Vergleich die Schüttung leicht modifizierst. So verstehst Du dann schneller die Auswirkung bestimmter Rezeptbestandteile auf das Endergebnis...
Wenn Du was von den leckeren Hopfenaromen in Deinem IPA wiederfinden willst, solltest Du Vorderwürzehopfung betreiben – Du legst eine Teil des Hopfens beim Läutern in das Gefäß vor, in das die Würze läuft. Zusätzliche Bittergaben (mit einem typischen Bitterhopfen) machst Du während des Kochens. Weitere Gaben nach Beendigung des Kochens, nachdem die Würze bereits unter 90°C abgekühlt ist (dadurch ensteht keine neue Alphasäure [Bittere], aber es kommt zusätzlich Aroma in die Würze).
Ein bis zwei Wochen Stopfen nach Abklingen der Hauptgärung (bitte ohne H in der Gärung).
Gruß,
Bierwisch
zum Weizenbock soll sich jemand äußern, der sowas öfter macht. Süß? Eher nicht, denn der Großteil des Extraktes, den Du produzierst ist vergärbar.
Eine Kombirast macht man, wenn man den Maischbehälter nicht beheizen kann oder will, darum ist das Abmaischen bei 78° sinnfrei. Einfach einmaischen, 60 bis 90 Minuten rasten (der Behälter sollte dafür gut isoliert sein) und dann abmaischen.
Die Schüttung könnte noch ein wenig (bis 5%) Cara-Malz vertragen – dadurch entsteht ein bisschen unvergärbarer Extrakt für etwas Vollmundigkeit. Wobei Du es auch gerne mal ganz ohne proBIERen kannst und dann beim nächsten mal zum Vergleich die Schüttung leicht modifizierst. So verstehst Du dann schneller die Auswirkung bestimmter Rezeptbestandteile auf das Endergebnis...
Wenn Du was von den leckeren Hopfenaromen in Deinem IPA wiederfinden willst, solltest Du Vorderwürzehopfung betreiben – Du legst eine Teil des Hopfens beim Läutern in das Gefäß vor, in das die Würze läuft. Zusätzliche Bittergaben (mit einem typischen Bitterhopfen) machst Du während des Kochens. Weitere Gaben nach Beendigung des Kochens, nachdem die Würze bereits unter 90°C abgekühlt ist (dadurch ensteht keine neue Alphasäure [Bittere], aber es kommt zusätzlich Aroma in die Würze).
Ein bis zwei Wochen Stopfen nach Abklingen der Hauptgärung (bitte ohne H in der Gärung).
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1136
- Registriert: Samstag 2. Februar 2013, 12:12
Re: Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
Die Schüttung und Maischearbeit für den Weizenbock sieht auf den ersten Blick gut aus, über die 45°C-Rast kann man sich streiten, aber das sollte schon passen. Zur Hopfung: sollen knappe 19 IBU werden? Sollte passen
Mit IPAs kenn ich mich nicht wirklich aus, aber nur relativ helles Malz und die eher tiefe Rasttemperatur könnten etwas leer werden. Das kommt dann drauf an, wo du mit der Bitter hin willst. Sollen wohl auch 20 Liter mit 16°P werden? Dann müssten so 60 IBU raus kommen? Da brauchts vielleicht doch bisschen mehr "Malzkörper", um der Bittere gegen zuhalten?
Die 60g Stopfhopfen auf 20 Liter wären mir zu viel, aber da kann man drüber streiten...
Mit IPAs kenn ich mich nicht wirklich aus, aber nur relativ helles Malz und die eher tiefe Rasttemperatur könnten etwas leer werden. Das kommt dann drauf an, wo du mit der Bitter hin willst. Sollen wohl auch 20 Liter mit 16°P werden? Dann müssten so 60 IBU raus kommen? Da brauchts vielleicht doch bisschen mehr "Malzkörper", um der Bittere gegen zuhalten?
Die 60g Stopfhopfen auf 20 Liter wären mir zu viel, aber da kann man drüber streiten...
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7352
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
10min bei 45°C reicht, ich würde noch 5min bei 50°C rasten, das produziert wichtigen Hefenährstoff (FAN), der bei Weizenböcken gerne mal im Defizit ist. Bei Erreichen der 78°C kann man direkt abmaischen und hält dann erst im Läuterbottich ca. 10-15min Läuterruhe.
Gruß
Andy
Gruß
Andy
Re: Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
Hallo Zusammen,
besten Dank für die Rückmeldungen. Den Weizenbock werde ich ähnlich wie geplant unter Berücksichtigung der Hinweise von Andy in Angriff nehmen.
Beim IPA habe ich noch mehr Fragezeichen. Wäre es der Vollmundigkeit des Bieres zuträglicher, wenn ich z.B. bei 62°C und bei 72°C je z.B. 35 Minuten Raste und bei 78°C dann abmaische? Ich habe schon öfters gelesen dass Ales bevorzugt mit einer Kombirast gebraut werden, daher die Idee. Das mit der Hopfengabe leuchtet ein, da werde ich auch die Hinweise berücksichtigen und mit 40g Stopfen.
Danke und viele Grüße
Matthias
besten Dank für die Rückmeldungen. Den Weizenbock werde ich ähnlich wie geplant unter Berücksichtigung der Hinweise von Andy in Angriff nehmen.
Beim IPA habe ich noch mehr Fragezeichen. Wäre es der Vollmundigkeit des Bieres zuträglicher, wenn ich z.B. bei 62°C und bei 72°C je z.B. 35 Minuten Raste und bei 78°C dann abmaische? Ich habe schon öfters gelesen dass Ales bevorzugt mit einer Kombirast gebraut werden, daher die Idee. Das mit der Hopfengabe leuchtet ein, da werde ich auch die Hinweise berücksichtigen und mit 40g Stopfen.
Danke und viele Grüße
Matthias
Re: Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
Nein, die Kombirast passt schon, aber Du solltest mal darüber nachdenken, ein bisschen unvergärbaren Extrakt (mittels diverser Caramalze) ins Bier zu bekommen.madsen hat geschrieben: Wäre es der Vollmundigkeit des Bieres zuträglicher, wenn ich z.B. bei 62°C und bei 72°C je z.B. 35 Minuten Raste und bei 78°C dann abmaische?
Der Klügere kippt nach!
Re: Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
OK, dann füge ich dem IPA noch 5% Carared hinzu...müsste dann eigentlich passen, oder?
Kann ich dieses in geringer Menge (<5%) auch dem Weizenbock beifügen?
Kann ich dieses in geringer Menge (<5%) auch dem Weizenbock beifügen?
Re: Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
Zum Thema IPA:
- Erhöhe den Caraanteil um mehr Körper zu bekommen oder geht mit der Temperatur der Single Infusion hoch.
- gibt den "Bitterhopfen" als Vorderwürzehopfung
- ich würde noch ein bis zwei sehr späte Gaben für das Hopfenaroma geben (z.b. 5Minuten vor Ausschlagen und in den Whirlpool
- ingesamt sind 500g/hl für Sudhaus und Stopfen eher moderat. Ich würde ungefähr die Hälfte der IBU durch Vorderwürzehopfung geben, den Rest durch sehr späte Gaben (dadurch steigt deine Hopfenmenge aber stark an, da du bei den späten Gaben wenig Isomerisierung hast). 300g/hl Stopfen ist gut.
Gruß
Jan
- Erhöhe den Caraanteil um mehr Körper zu bekommen oder geht mit der Temperatur der Single Infusion hoch.
- gibt den "Bitterhopfen" als Vorderwürzehopfung
- ich würde noch ein bis zwei sehr späte Gaben für das Hopfenaroma geben (z.b. 5Minuten vor Ausschlagen und in den Whirlpool
- ingesamt sind 500g/hl für Sudhaus und Stopfen eher moderat. Ich würde ungefähr die Hälfte der IBU durch Vorderwürzehopfung geben, den Rest durch sehr späte Gaben (dadurch steigt deine Hopfenmenge aber stark an, da du bei den späten Gaben wenig Isomerisierung hast). 300g/hl Stopfen ist gut.
Gruß
Jan
Re: Erste eigene Rezepte - Unterstützung benötigt
Servus
darf man auch erfahren ob dein Weizenbock auch gelungen ist bzw ob du evtl etwas veränder würdest?
darf man auch erfahren ob dein Weizenbock auch gelungen ist bzw ob du evtl etwas veränder würdest?