Isopropanol Qualitätsunterschied?

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KaiPi
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Isopropanol Qualitätsunterschied?

#1

Beitrag von KaiPi »

Liebe Brauer,
viele von Euch verwenden zur Desinfektion in unterschiedlichen Bereichen Isopropanol 70%.
Das habe ich mir abgeguckt und bin prima damit gefahren.
Nun ist meine erste Flasche aus der Apotheke leer und ich finde diverse Angebote von "technischen Produkten" im namhaften Chemiehandel, die viel günstiger sind (rund 3€/l).
Wie geht Ihr denn damit um?
Ist das pharmazeutische Produkt unbedingt nötig? Gibt es neben der Zulassung für z.B. den OP-Bereich einen triftigen Grund für unseren Bedarf der Oberflächendesinfektion, das günstige Produkt nicht zu verwenden?

Dank Euch schonmal!
Viele Grüße
Kai

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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#2

Beitrag von Dekonstruktivist »

Hi!
Eine Chemikerin hat mir mal erklärt dass Iso eine klassische Chemikalie ist, die nicht irgendwie in Qualitätsstufen klassifiziert ist. Du kannst wohl alles kaufen. Ich habe meines bei einem Chemie-Unternehmen geholt, nicht aus dem Nagelshop-bedarf.
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der_dennis
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#3

Beitrag von der_dennis »

Naja es gibt halt vergälltes Iso und unvergälltes. Bei Ersterem musst du etwas aufpassen, dass der Stoff dein Bier nicht ungenießbar macht. Das Zweite ist halt viel teurer. Ich hab immer normales Iso 70% aus dem Chemiehandel benutzt und bin damit gut gefahren.
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#4

Beitrag von §11 »

der_dennis hat geschrieben:Naja es gibt halt vergälltes Iso und unvergälltes. Bei Ersterem musst du etwas aufpassen, dass der Stoff dein Bier nicht ungenießbar macht. Das Zweite ist halt viel teurer. Ich hab immer normales Iso 70% aus dem Chemiehandel benutzt und bin damit gut gefahren.
Warum sollte Isoptopanol vergällt werden? Du meinst Ethanol, oder?
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der_dennis
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#5

Beitrag von der_dennis »

§11 hat geschrieben:
der_dennis hat geschrieben:Naja es gibt halt vergälltes Iso und unvergälltes. Bei Ersterem musst du etwas aufpassen, dass der Stoff dein Bier nicht ungenießbar macht. Das Zweite ist halt viel teurer. Ich hab immer normales Iso 70% aus dem Chemiehandel benutzt und bin damit gut gefahren.
Warum sollte Isoptopanol vergällt werden? Du meinst Ethanol, oder?
Nee, ich dachte immer das Zeuchs ist vergällt. Stimmt das nich?

/edit: Ok, hab die Antwort schon gefunden. Ich dachte immer da wäre was drin. Schande über mich, danke §11! Dann kann man damit ja alles reichlich einsprühen ohne Bedenken haben zu müssen?
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#6

Beitrag von Flothe »

der_dennis hat geschrieben:
§11 hat geschrieben:
der_dennis hat geschrieben:Naja es gibt halt vergälltes Iso und unvergälltes. Bei Ersterem musst du etwas aufpassen, dass der Stoff dein Bier nicht ungenießbar macht. Das Zweite ist halt viel teurer. Ich hab immer normales Iso 70% aus dem Chemiehandel benutzt und bin damit gut gefahren.
Warum sollte Isoptopanol vergällt werden? Du meinst Ethanol, oder?
Nee, ich dachte immer das Zeuchs ist vergällt. Stimmt das nich?

/edit: Ok, hab die Antwort schon gefunden. Ich dachte immer da wäre was drin. Schande über mich, danke §11! Dann kann man damit ja alles reichlich einsprühen ohne Bedenken haben zu müssen?
Vergällt ist nur Ethanol (Spritus) damit man ihn nicht einfach trinkt. Branntweinsteuer.

Und es gibt sehrwohl unterschiede zwischen technischer Qualität und z.B. lebensmittelgeeignet.
Ich kann dir mal Fotos zeigen, von den Rundkolben, in denen wir im Labor die technischen Lösungsmittel vor der weiteren Verwendung abdestillieren. Wenn du den Dreck da drin siehst, dann willst du das nicht mehr verwenden um damit deine Gärfässer zu behandeln. Das kann halt alles sein, vom Schwermetall bis zur giftigen organischen Verbindung, ist ja "nur" für den "technischen" Gebrauch, nicht zum Verzehr und wird im Zweifel ohnehin nochmal aufgereinigt.

LG Florian

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der_dennis
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#7

Beitrag von der_dennis »

Ach krass, was man hier nicht alles lernt. Also lieber kein Isopropanol zum desinfizieren nehmen?
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#8

Beitrag von Gasflasche »

Dekonstruktivist hat geschrieben:Hi!
Eine Chemikerin hat mir mal erklärt dass Iso eine klassische Chemikalie ist, die nicht irgendwie in Qualitätsstufen klassifiziert ist. Du kannst wohl alles kaufen. Ich habe meines bei einem Chemie-Unternehmen geholt, nicht aus dem Nagelshop-bedarf.
Ich vermute, dass sie chemisch gesehen bzgl. des Isopropanols schon recht hat. Problem könnte in meinen Augen bei z.B. 99,9% Isopropanol, gerade bei dem 0,1% liegen. Also was Florian (Flothe) schon indirekt erwähnt.. :Grübel

EDIT: also ich meine dann schon, bei Isopropanol für den nicht-Lebensmitteltechnischen Bereich.
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#9

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

@ Flothe: wir reden hier von Isopropanol, der grundsätzlich durch Destillation aufgreinigt wird, Schwermetallrückstände wirst Du da im Destillationsrückstand keine finden. Auch keinen giftigen organischen Schlunz, da Isoprop nicht zur Polymerisation oder Autoxidation neigt, bei denen sich schwerflüchtige Substanzen bilden, die nach dem Verdampfen zurückbleiben könnten.

Bei den Anlagen auf denen Isoprop industriell hergestellt wird, handelt es sich typischerweise um Monoanlagen, die nix anderes können als 1-/2-Propanol herzustellen und aufzureinigen. Isoprop lässt sich ohne Probleme in ausreichender Reinheit herstellen, die fehlende Mengen zu von 99,9% Reinheit zu 100% ist zum größten Teil 1-Propanol, welches ebenfalls als Desinfektionsmittel genutzt wird.

Das Zeug soll als Desinfektionsmittel genutzt werden. Einsprühen, einwirken lassen, abwischen und gut is. Ihr sollt das Zeug nicht trinken oder in Euer Bier kippen, sondern zum Desinfizieren nutzen. Isopropanol selbst ist nicht gerade gesund, die LD 50 liegt bei 5g/kg. Wenn das Zeug in nenneswerten Mengen in Eurem Equipment verbleibt, dann würde ich meine Arbeitsweise überdenken.

Wenn Ihr Euch Gedanken machen wollt, um die Gefahren beim Ugang mit Isopropanol, dann sorgt Euch um seine Feuergefährlichkeit und die unangenehme Eigenschaft explosionsfähige Gemische zu bilden. Die Gefahr ist bei normaler Anwendung um ein vielfaches größer, als sich durch die im Isoprop möglicherweise enthaltenen Nebenkomponenten zu vergiften.

Wer sicher gehen möchte, ob sein Propanol sauber ist (=rückstandsfrei verdampft), der kann eine kleine Menge auf einen Spiegel oder eine Glasplatte aufbringen, verdampfen lassen und prüfen, ob ein sichtbarer Schleier zurückbleibt. Wer will kann, diese Restmenge den Abdampfrückstand noch auswiegen, vorausgesetzt man besitzt eine ausreichend empfindliche Waage.

Fazit: Beim Einsatz von technischen Isopropanol aus einer zuverlässigen Quelle und sachgemäßer Anwendung als Desinfektiosmittel braucht man sich keine Gedanken zu machen, dass man sich vergiftet.

Grüße

Matze
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#10

Beitrag von Boludo »

Alles richtig.
Allerdings bildet Isopropanol Peroxide. Das wusste ich auch lange nicht.
Wer im Labor eine Isopropanol Spritzflasche hat, in der schon länger Isopropanol dem Licht und dem Sauerstoff ausgesetzt war, soll mal ein Peroxid Testsstäbchen. reinhalten. Das ist echt gruselig.
Ob sich das auf das Bier auswirkt kann ich nicht sagen.
Wenn unvergälltes Ethanol nicht so teuer wäre, hätte es einige Vorteile, auch wenn es nicht ganz so effektiv ist wie Isopropanol.

Stefan
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#11

Beitrag von tauroplu »

Zitat: "auch wenn es nicht ganz so effektiv ist wie Isopropanol."

Der Unterschied ist allerdings recht gering und für Desinfektionszwecke im Hobbybrauerbereich zu vernachlässigen. Auch die Gefahr der Peroxide im Isoprop halte ich für vernachlässigbar, wenn das Zeugs nach der Wischdesinfektion völlig verdampft und man weiß, dass das Zeugs (Peroxid) recht instabil ist.
Beste Grüße
Michael

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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#12

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

dass Isoprop (instabile, flüchtige) Peroxide bildet ist korrekt, aber für Desinfektionszwecke kein Drama. Kritisch wird´s beim Erhitzen oder Destillieren, womit wir wieder beim Thema Feuergefährlichkeit/Ex-Gefahr sind.

Ins pralle Sonnenlicht bzw. auf die Fensterbank gehört Isoprop alleine wegen des niedrigen Siedepunktes und hohen Dampfdruckes sowieso nicht.

Grüße

Matze
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#13

Beitrag von Dekonstruktivist »

Wieder was dazu gelernt. Danke für die sachlich fundierten Antworten!
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#14

Beitrag von ggansde »

Wir hatten während des Studiums mehrere heftige Explosionen wenn der Kolben versehentlich am laufenden Rotationsverdampfer vergessen wurde.
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#15

Beitrag von Flothe »

ggansde hat geschrieben:Wir hatten während des Studiums mehrere heftige Explosionen wenn der Kolben versehentlich am laufenden Rotationsverdampfer vergessen wurde.
VG, Markus
Mit Isopropanol? Hätte ich jetzt eher bei Diethylether erwartet.

LG Florian

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ggansde
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#16

Beitrag von ggansde »

Hast natürlich recht.
VG, Markus
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Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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KaiPi
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#17

Beitrag von KaiPi »

Danke für die rege Diskussion!
Ich bin mal wieder geplättet, was hier so alles gewusst wird... :thumbup
Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#18

Beitrag von Gartenbrauer »

Gestern habe ich Isoprop bestellt.
Hier der Text aus der Produktbeschreibung von HuM:

TM 70 ist ein Desinfektionsmittel auf der Basis von 70%igem Äthanol und ist mit Acetaldehyd und anderen wein- und bierkonformen Inhaltsstoffen (Fruchtsäuren) vergällt.

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Gruß
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#19

Beitrag von sb11 »

Die Preisgestaltung beim TM 70 finde ich - wie soll man sagen - etwas "ambitioniert". Für den Preis bekommt man nämlich auch unvergälltes 70%iges Ethanol.
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Johnny H
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#20

Beitrag von Johnny H »

Gartenbrauer hat geschrieben:Gestern habe ich Isoprop bestellt.
Hier der Text aus der Produktbeschreibung von HuM:

TM 70 ist ein Desinfektionsmittel auf der Basis von 70%igem Äthanol und ist mit Acetaldehyd und anderen wein- und bierkonformen Inhaltsstoffen (Fruchtsäuren) vergällt.

Harald
Das kann nur falsch sein. Vemutlich wurde hier einfach der Beschreibungstext von einem Ethanol-Typ kopiert.
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#21

Beitrag von DevilsHole82 »

sb11 hat geschrieben:Die Preisgestaltung beim TM 70 finde ich - wie soll man sagen - etwas "ambitioniert". Für den Preis bekommt man nämlich auch unvergälltes 70%iges Ethanol.
Die Preisgestaltung ist nicht nur ambitioniert, sie ist unverschämt. Für den Preis kaufe ich 10 L Isoprop 99,9% und verdünne es mit destillierten Wasser auf 70%.
Gruß, Daniel

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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#22

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

was hast Du denn jetzt besellt? TM70 oder Isopropanol, TM70=Ethanol, Isopropanol=2-Propanol?

Für Geld bekommt man fast 1,5l Primasprit, 70% und unvergällt. Ist zwar zu schade zum Desinfizieren oder andere oberflächliche Anwendungen, geht aber auch gut. Wie Daniel bereits erwähnt hat, 10L Isopropanpl gibt´s bei a...n.de für <24€ inkl. Versand. Ich nehme den von Höfer und verdünne auf 70%. Macht ca. 14L für 24€.

Grüße

Matze
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tauroplu
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#23

Beitrag von tauroplu »

Tipp...zur äußerlichen und innerlichen Desinfektion.
Beste Grüße
Michael

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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#24

Beitrag von Dr.Edelherb »

Nur um sicher zu gehen das ich nichts falsch verstanden hab, das TM70 ist zwar vergällt aber vollkommen ungiftig oder?
Ich hab mir nämlich extra dieses sauteure Zeug geholt weil ich mich mit diesem Isopropanol und Isopropyl und wie das alles heißt nicht auskenne und hier öfter was zu lesen was das das Zeug giftig ist.
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§11
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#25

Beitrag von §11 »

Dr.Edelherb hat geschrieben:Nur um sicher zu gehen das ich nichts falsch verstanden hab, das TM70 ist zwar vergällt aber vollkommen ungiftig oder?
Ich hab mir nämlich extra dieses sauteure Zeug geholt weil ich mich mit diesem Isopropanol und Isopropyl und wie das alles heißt nicht auskenne und hier öfter was zu lesen was das das Zeug giftig ist.
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#26

Beitrag von chixxi »

Ich hatte auch zuerst die Teure Variante im Einsatz, aber das ist schlicht und einfach auf 65% verdünntes Isopropanol. Inzwischen kaufe ich 10L Kanister und verdünne selber. Eigentlich lustig das Isopropanol mit "IPA" abgekürzt wird :Bigsmile
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#27

Beitrag von Dr.Edelherb »

Was ist der Unterschied zwischen Isopropanol und Isopropyl ?
Und wenn man das benutzt und spült mit klarem Leitungswasser alles nach, sind dann sämtliche giftigen Stoffe weg?
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#28

Beitrag von morpheus_muc »

1 ltr Primasprit (Ethanol 95%, Lebensmittel) kostet in Italien ~12,-€, das ergibt 1350 ml gebrauchsfertige Lösung (70%). Und ob das dann rückstandfrei abgetrocknet ist, ist wurscht.

Viele Grüße
Michael
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#29

Beitrag von Johnny H »

Dr.Edelherb hat geschrieben:Was ist der Unterschied zwischen Isopropanol und Isopropyl ?
Isopropyl ist nur ein chemischer Baustein und keine existierende Einzel- oder gar verkäufliche Substanz. Isopropylalkohol ist das gleiche wie Isopropanol.
Dr.Edelherb hat geschrieben:Und wenn man das benutzt und spült mit klarem Leitungswasser alles nach, sind dann sämtliche giftigen Stoffe weg?
Ja. Isopropanol verdampft auch ziemlich schnell.
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#30

Beitrag von Dr.Edelherb »

Ok danke, dann spar ich mir künftig das teure tm70, bzw, benutze das nurnoch für die Schläuche etc, aber z.B. nichtmehr um den Gärbehälter du desinfizieren.
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#31

Beitrag von chixxi »

Etwas abseits vom Thema, aber doch irgendwie passend: Wenn ich mich recht erinnere (ich bin noch auf der Suche nach der Quelle) ist bei nassen Oberflächen eine Sprühdesinfektion mittels Isopropanol riskant da diese ja dann auf Grund der geringen aufgetragenen Menge stark verdünnt wird und somit seine Wirkung verliert. Hat da jemand Hintergrundwissen?
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#32

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

naja, das Problem der Verdünnung hast Du aber auch bei allen anderen Mitteln.

Nachspülen mit Wasser halte ich ebenfalls nicht unbedingt für sinnvoll. Sollte bei unserem Leitungswasser zwar egal sein, ist aber irgendwie kontraproduktiv, dann kann ich auch gleich ein Mittel nehmen, bei dem ich Nachspülen soll/muss.

Grüße

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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#33

Beitrag von morpheus_muc »

chixxi hat geschrieben:(...) ist bei nassen Oberflächen eine Sprühdesinfektion mittels Isopropanol riskant da diese ja dann auf Grund der geringen aufgetragenen Menge stark verdünnt wird und somit seine Wirkung verliert. Hat da jemand Hintergrundwissen?
Hi Patrick,

was Du geschrieben hast ist völlig korrekt und gilt grundsätzlich - unabhängig von Oberfläche und Desinfektionsmittel. Übrigens auch bei der Händedesinfektion... Wie Du schreibst, Verdünnungseffekt, mehr Hintergrundwissen gibts dazu nicht.

Viele Grüße
Michael
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#34

Beitrag von Sura »

chixxi hat geschrieben:Etwas abseits vom Thema, aber doch irgendwie passend: Wenn ich mich recht erinnere (ich bin noch auf der Suche nach der Quelle) ist bei nassen Oberflächen eine Sprühdesinfektion mittels Isopropanol riskant da diese ja dann auf Grund der geringen aufgetragenen Menge stark verdünnt wird und somit seine Wirkung verliert. Hat da jemand Hintergrundwissen?
Was soll man da Hintergrundwissen brauchen?
Wenn ich 10ml Wasser am Boden des Topfes habe und 10ml Iso70-Lösung draufspühe, habe ich zusammen Iso35. Und davon ist in dem Moment schon was verdunstet.... wird die Wirkung im Allgemeinen nicht verbessern.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#35

Beitrag von §11 »

morpheus_muc hat geschrieben:
chixxi hat geschrieben:(...) ist bei nassen Oberflächen eine Sprühdesinfektion mittels Isopropanol riskant da diese ja dann auf Grund der geringen aufgetragenen Menge stark verdünnt wird und somit seine Wirkung verliert. Hat da jemand Hintergrundwissen?
Hi Patrick,

was Du geschrieben hast ist völlig korrekt und gilt grundsätzlich - unabhängig von Oberfläche und Desinfektionsmittel. Übrigens auch bei der Händedesinfektion... Wie Du schreibst, Verdünnungseffekt, mehr Hintergrundwissen gibts dazu nicht.

Viele Grüße
Michael
Dazu eine Bitte an euch. Tut euch selbst den Gefallen und nutzt fuer die Haendedesinfektion ein "Handdesinfektionsmittel". Diese Mittel enthalten auch Pflegesubstanzen. In meinem letzten Job (in der Produktion), habe ich mir am Tag mehrmals (5-20) die Haende desinfiziert. Das geht gehoerig auf die Haut. Reibt dabei wirklich so lange bis das Desinfektionsmittel weg ist. Man merkt dann auch das sich die Haut deutlich weich anfuehlt. Die Haende mit Desinfektionsmittel nass machen und dann verdunsten lassen, ist nix. Da merkt man sehr schnell wie die Haut trocken und rissig wird. Mir hat der Hygieniker eines Herstellers mal erklaert das beim Verdunsten auch die Pflegestoffe mit verdunsten und so nicht aufgenommen werden koennen. Ob da was dran ist, keine Ahnung, ich kann nur den Unterschied deutlich merken.

Jan
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#36

Beitrag von Sura »

Da gibts schicke Anleitungen dazu. Und die machen auch Sinn.....

....Link...
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#37

Beitrag von Johnny H »

Ich nehme übrigens Latex-Handschuhe, die ich ebenfalls vor Gebrauch mit Isopropanol einreibe. Habe keine Lust, mir die Hände bzw. die Haut mit Desinfektionsmitteln zu ruinieren, gerade dann, wenn ich wiederholt die Hände desinfizieren muss.
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#38

Beitrag von freeflyer201 »

Warum benutzt ihr nicht Starsan? In den USA ist das absoluter Standart (auch bei vielen kommerziellen Brauereien). Die Kontaktzeit ist viel geringer als bei Isopropanol und man muss sich keine Gedanken über vergällend usw. machen.
LG
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Craftbeer & Friends der Podcast für alle Bierliebhaber: www.craftbeer.works
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#39

Beitrag von morpheus_muc »

Ich kann alles, was Jan geschrieben hat nur bestätigen! In meinem obigen Beitag bezog ich mich auch nicht auf Isoprop für die Händedesinfektion, sondern nur auf den Effekt der Verdünnung bei nassen Händen. Wenn Händedesinfektion, dann unbedingt mit dafür vorgesehenen HD-Mitteln (bitte keine vollviruziden nehmen, die ruinieren auf Dauer wirklich die Haut, bedingt viruzid reicht vollkommen)! Auch das mit den rückfettenden Substanzen stimmt genau so, diese müssen quasi "herausgerieben" werden. Wenn man eine ausreichende Menge HD-Mittel nimmt, braucht es dafür ca. 30 Sek., genau die Zeit, die das Mittel auch für die Wirkung braucht.
Johnny H hat geschrieben:Ich nehme übrigens Latex-Handschuhe, die ich ebenfalls vor Gebrauch mit Isopropanol einreibe. Habe keine Lust, mir die Hände bzw. die Haut mit Desinfektionsmitteln zu ruinieren, gerade dann, wenn ich wiederholt die Hände desinfizieren muss.
Handschuhe dagegen sind eine Barrieremaßnahme um sich gegen z.B. Schmutz zu schützen, keine Hygienemaßnahme. Auch wenn Jonny H wahrscheinlich Nitril und nicht Latex meint (Latex ist aus Allergiegründen mittlerweile zurecht weitgehend vom Markt verdrängt, gibts im klinischen Bereich nur noch als sterile OP-Handschuhe), Handschuhe tragen ist als Hygienemaßnahme nicht empfehlenswert, da das feuchte Mikroklima unter den Handschuhen für die Haut alles andere als gut ist. Die Haut ruiniert man sich nur mit dem falschen Desinfektionsmittel oder falscher Anwendung.

Viele Grüße
Michael
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#40

Beitrag von Ununnilium »

Als Hauptinhaltstoff enthält StarSan das Tensid Natriumdodecylbenzolsulfonat und noch eine "vertrauliche" Substanz (siehe Sicherheitsdatenblatt). Ich finde es etwas komisch, dass StarSan angeblich nicht abgespült werden muss. In der Schweiz wäre das ganz klar nicht erlaubt, hier sind nur Alkohol/Ethanol 70% und Wasserstoffperoxid 3% ohne nachspülen erlaubt (ist natürlich egal, wenn man nur für sich selbst braut). Von der Hefe wird Natriumdodecylbenzolsulfonat sicher nicht so schnell abgebaut wie oft behauptet, dafür wäre Sauerstoff nötig, von dem man ja nicht zu viel in der Würze haben will (gerade so viel wie nötig für die Hefevermehrung). Tenside sind allgemein bierschaumschädigend, weshalb ja davon abgeraten wird, normales Handspülmittel zu verwenden, mit StarSan sprüht man solche direkt auf. Als Desinfektionsmittel, dass nicht abgespült werden muss verwende ich neben 70%igem Alkohol auch schweflige Säure (bei guter Belüftung 5 g Kaliumpyrosulfit und 5 g Zitronen- oder Milchsäure in 1 L Wasser auflösen, nach der Anwendung gut abtropfen lassen).

Gruss Fabian
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Johnny H
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#41

Beitrag von Johnny H »

Habe gerade geschaut, es ist in der Tat Nitrilkautschuk (NBR) und nicht Latex.

Tragen tue ich die Handschuhe immer nur so kurz wie möglich (angenehm sind die auf Dauer in der Tat nicht), aber ich desinfiziere lieber die Oberfläche von Handschuhen mit Isopropanol als meine Hände... Hättest Du (MIchael) denn einen Tipp für ein geeignetes Handdesinfektionsmittel?

Viele Grüße, Tilo
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Sura
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#42

Beitrag von Sura »

Ich spül alles mit Wasser ab was ich vorher mit irgendwas anderem behandelt habe. Da stellt sich die Frage garnicht ob ich das auch so nehmen dürfte oder nicht, ich machs sowieso nicht.
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morpheus_muc
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#43

Beitrag von morpheus_muc »

Johnny H hat geschrieben:(...)Hättest Du (MIchael) denn einen Tipp für ein geeignetes Handdesinfektionsmittel?(...)
Gern. Vorweg, ich habe keinerlei Aktien irgendwelcher dieser Firmen, darüber hinaus frag drei Leute, bekommst Du vier Meinungen. Ich persönlich mag was Verträglichkeit und Geruch sowie Wirkspektrum angeht "Desderman pure" am liebsten. Danach würde ich noch "Sterillium classic pure" sehen (nicht "Sterillium med", höherer Alkohlgehalt, keinesfalls "Sterillium virugard", nur für Ausbrüche, noch höherer Alkoholgehalt).

Viele Grüße
Michael
Beer is the answer, but I don't remember the question...
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Sura
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#44

Beitrag von Sura »

Wir benutzen auch nur Sterilum classic pure, und zum waschen Baktolin Sensitive.
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schollsedigger
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#45

Beitrag von schollsedigger »

Starsan ist ein anderes Thema, aber mal überschlagen:

Das Zeug besteht zu ca. 20% aus der Sulfonsäure und "Vertaulich", die Phosphorsäure ist egal und dient der Hefe als Nährstoff.
Anwendungsempfehlung ist ca. 2 ml/l Wasser. Vernachlässigt man mal die Dichte, komme ich auf 0,4g "Chemie" auf 1L der gebrauchsfertigen Lösung.

Angenommen beim Reinigen des Gärbehälters verbleiben 10ml der gebrauchsfertigen Lösung in selbigem (was extrem hoch angesetzt ist, ich tippe eher auf realistische 0,1 - 1ml, wenn man das Zeug antropfen lässt oder nebelfeucht auswischt), dann ergeben sich 0,004g = 4mg "Chemie" als Rückstand.

Das macht dann bei 20l (=20kg) Bier 4mg/20kg=0,2 ppm Chemie in Eurem Bier.

Ich möchte das Zeug jetzt nicht gesund beten, aber das Bier enthält mit Sicherheit wesentlich "ungesündere" Substanzen (Alkohole, Ester, Formaldehyd, phenolische Verbindungen) in wesentlich größeren Mengen, als man bei sachgemäßer Anwendung von Starsan einbringt.
Der Gehalt des Nervengiftes Ethanol liegt im Bier typischerweise so um 50000 ppm :puzz .

Ich würde Starsan nicht pur trinken wollen, habe aber für mich etschieden, dass der Nutzen das Riskio bei weitem aufwiegt.

Grüße

Matze
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Johnny H
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#46

Beitrag von Johnny H »

morpheus_muc hat geschrieben:Gern. Vorweg, ich habe keinerlei Aktien irgendwelcher dieser Firmen, darüber hinaus frag drei Leute, bekommst Du vier Meinungen. Ich persönlich mag was Verträglichkeit und Geruch sowie Wirkspektrum angeht "Desderman pure" am liebsten. Danach würde ich noch "Sterillium classic pure" sehen (nicht "Sterillium med", höherer Alkohlgehalt, keinesfalls "Sterillium virugard", nur für Ausbrüche, noch höherer Alkoholgehalt).

Viele Grüße
Michael
Danke, Michael. Dann merke ich mir das mal vor.
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cyme
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#47

Beitrag von cyme »

schollsedigger hat geschrieben:Anwendungsempfehlung ist ca. 2 ml/l Wasser. Vernachlässigt man mal die Dichte, komme ich auf 0,4g "Chemie" auf 1L der gebrauchsfertigen Lösung.
Oder ~0.04%. Alkohol, der zu 99.9% rein ist, enthält mehr "unbekannt" als gebrauchsfertiges StarSan.
Das macht dann bei 20l (=20kg) Bier 4mg/20kg=0,2 ppm Chemie in Eurem Bier.
Für Homöopathiefans, das ist eine D6, also höchst wirksam! Für denkende Menschen, das ist eine D6, also ziemlich wirkungslos. Wikipedia zu D6: "Ab dieser Stufe übersteigt die Menge der Verunreinigungen im Lösungsmittel die Menge der noch vorhandenen Urtinktur." Wieviel Verunreinigung hat unser Lösungsmittel (Trinkwasser) denn konkret? In Deutschland begrenzt die Trinkwasserverordnung die zulässige Menge an Tensiden im Trinkwasser auf 0,2 mg/l. Wer also halbwegs abtropfen lässt und nicht mehr als 10ml Rückstand in seinem Gärgefäß hat, trägt durch StarSan nicht mehr Tenside in sein Bier ein, als das Brauwasser selbst schon mitbringen darf. Wer auf Nummer sicher gehen will, verdünnt stärker indem er mehr Bier braut...

Klar, muss man sich nicht antun. Es hindert einen ja niemand daran, nachzuspülen.


[edit: Bei der "vertraulichen" Substanz in StarSan vermute ich, dass es sich um 1,2-Propandiol handelt, denn das findet sich wenn man nach den im Datenblatt angegebenen 20800 mg/kg LD50 Kaninchen sucht.]

[edit2: Falls mir irgendwo das Komma verrutscht ist, freue ich mich über Verbesserungen. Ich glaube, mein Kaffee wirkt noch nicht...]
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Re: Isopropanol Qualitätsunterschied?

#48

Beitrag von schollsedigger »

Hi Cyme,

Danke für die Ergänzung und den Verweiß auf die Trinkwasser-VO. Für die nicht ganz mit den Einheiten vertauten Kollegen. 1ppm entspricht 1 mg/kg oder 1 mg/L, je nachdem ob man einen Feststoff oder eine Flüssigkeit analytisch betrachtet.

Grüße

Matze
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