http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 09418.html
Was meinen denn die Lokalpatrioten dazu?
Gruß aus dem neutralen Berlin

Helmut
Man hätte sicherlich Biere mit gravierenderen Unterschieden finden können, aber das hätte natürlich nicht zum gewünschten Ergebnis der Studie gepasst. Entweder ist das ganze nicht so richtig ernst gemeint, oder die Methodik ist ziemlich lausig."Während in dem Blindtest die Präferenzen bei annähernd 50:50 lagen, veränderten sich diese im separaten offenen Test mit 78:22 zugunsten des Heimatbieres. Diese Ergebnisse sind schon erstaunlich, da einfach nicht zu glauben ist, dass Männer zwischen KÖLSCH und ALT objektiv nicht unterscheiden können."
Aber Hallo, nach Seite drei musste ich aufhören zu lesen.Boludo hat geschrieben:Die Leserkommentare sind mal wieder super
Geballtes Expertenwissen!
Stefan
und Schnaps in noch kleineren weil kein CO2 drinn iss oder soBoludo hat geschrieben:Ich hab alle gelesen. Ich grusel mich manchmal ganz gerne.
Und man lernt noch was.
Kölsch wird deshalb in kleinen Gläsern ausgeschenkt weil obergäriges Bier schneller CO2 verliert.
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Stefan
Ein Bekannter von mir, der selber Mälzer und Brauer bei Sünner gelernt hat, meinte, dass es vor dem 2. Weltkrieg auch Kölsch gab, das mit dunklem Malz gebraut und stärker gehopft, vermutlich sogar hopfengestopft war. Das klingt schon eher nach Alt.locke74 hat geschrieben:Eigentlich ist ein Kölsch die etwas "modernere" Version von Alt. Irgendwann Anfang 20. Jahrhundert kam in Dormangen bei Köln auf die Idee helles Malz (wie beim populären Pilsener Bier) einzusetzen. Man hat es nur weiterhin obergärig vergoren. Vielleicht fehlte Geld für die Kühlanlage?!?
Klar sind die Biere stark miteinander verwandt. Und ja definitiv spielt Lokalpatriotismus da eine gewaltige Rolle was einem besser schmeckt. Ich mag Beides lieber als die üblichen Fernsehpilsbiere, bevorzuge aber auch eher Alt. Insbesondere Schumacher, Uerige, Schlüssel und Füchschen sind schon was Feines und sind untereinander schon völlig unterschiedlich. Ob ich einer Blindverkostung die Biere eraten würde, glaub ich auch eher nicht. Aber definitiv Unterschiede denke ich schon, das man merkt.
War es nicht eher Gesetz, dass man in Köln nicht untergärig vergären durfte?locke74 hat geschrieben:Irgendwann Anfang 20. Jahrhundert kam in Dormangen bei Köln auf die Idee helles Malz (wie beim populären Pilsener Bier) einzusetzen. Man hat es nur weiterhin obergärig vergoren. Vielleicht fehlte Geld für die Kühlanlage?!?
Interessant. Wusste ich nicht. Warum verliert obergäriges Bier schneller CO2?Boludo hat geschrieben:Ich hab alle gelesen. Ich grusel mich manchmal ganz gerne.
Und man lernt noch was.
Kölsch wird deshalb in kleinen Gläsern ausgeschenkt weil obergäriges Bier schneller CO2 verliert.
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Stefan
Rec hast. Glaub nie einer Statistik, d du nicht selbst verfälscht hast!Ladeberger hat geschrieben:Verglichen wurden hier ausschließlich Früh Kölsch und Schlüssel Alt (Pilsener Malz; die für Alt vergleichsweise helle Farbe wird mit wenig Carafa 2 spezial eingestellt). Hand auf's Herz: Könnte ich blind vermutlich auch nicht zuordnen. Ich glaube die Studie hatte da auch eher psychologische Aspekte im Sinn:
Man hätte sicherlich Biere mit gravierenderen Unterschieden finden können, aber das hätte natürlich nicht zum gewünschten Ergebnis der Studie gepasst. Entweder ist das ganze nicht so richtig ernst gemeint, oder die"Während in dem Blindtest die Präferenzen bei annähernd 50:50 lagen, veränderten sich diese im separaten offenen Test mit 78:22 zugunsten des Heimatbieres. Diese Ergebnisse sind schon erstaunlich, da einfach nicht zu glauben ist, dass Männer zwischen KÖLSCH und ALT objektiv nicht unterscheiden können."
Methodik ist ziemlich lausig.
Gruß
Andy
Danke Dir, Du hast Recht. Bei mir ist es mit dem Bier andersherum, aber ich habe schliesslich auch auf Kölsch gelernt.Alt-Phex hat geschrieben:...
Die meisten die das jeweils andere Bier verteufeln oder schlecht reden, haben das nie bewusst getrunken.
Weil das ja grundsätzlich "Bääh" zu sein hat, kommt ja aus der anderen Stadt. In soweit haben die ganzen
Lokalpatrioten mehr gemeinsam als ihnen lieb ist.
Ich trinke auch lieber Alt, mags halt gerne malziger und herber. Zwischendurch darf es aber auch gerne mal ein
leckeres Kölsch sein - Gaffel oder Mühlen - denn an erster Stelle bin Bierliebhaber, dann erst Düsseldorfer...
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"schmeckt mir"
"schmeckt frisch"
"schmeckt mild"
"schmeckt würzig"
Vielleicht waren da Veröffentlichungen nötig?Man hätte sicherlich Biere mit gravierenderen Unterschieden finden können, aber das hätte natürlich nicht zum gewünschten Ergebnis der Studie gepasst. Entweder ist das ganze nicht so richtig ernst gemeint, oder die
Methodik ist ziemlich lausig.
Deswegen schmeckt auch selbstgebrautes so gut. Wahrscheinlich halte ich für ein gelungenes Hausbräu, was für andere nach in Pappe gewickelter Granny Smith schmeckt.flying hat geschrieben:Na ja die Aussage "Das Image einer Marke beeinflusst entscheidend das Geschmacksempfinden des Menschen für ein Produkt.", ist eine der wichtigsten Erkenntnisse aber auch ein alter Hut. War schon immer so. Auch rein wissenschaftlich gesehen. Wenn man beim Biertrinken denkt den Regenwald zu retten fühlt man sich wohl, der Serotoninspiegel steigt und schwupps, es schmeckt tatsächlich besser! Oder glaubt einer das Geschmacksknospen und Riechzellen genormte molekulare Sensoren sind...?
Einfach alles, weil es menschlich ist! Warum mögen Katzen Mäuse lieber als Lachscarpaccio, besonders wenn sie die Maus vorher noch fangen können? Weil es kätzlicher ist...Was ist daran objektiv?
Nein, jetzt hast du mich falsch verstanden. Meine Aussage der Objektivitaet ist darauf bezogen das hier Mancher einen objektiven Biertest sehen will und deshalb die Durchfuehrung anzweifelt. Genau das soll aber der Versuch ja gar nicht beweisen. Er soll ja beweisen das der Korbwein in der Toskana besser schmeckt (subjektiv) aber eben objektiv nicht besser als am Balkon.flying hat geschrieben:Einfach alles, weil es menschlich ist! Warum mögen Katzen Mäuse lieber als Lachscarpaccio, besonders wenn sie die Maus vorher noch fangen können? Weil es kätzlicher ist...Was ist daran objektiv?![]()
Ich möchte jedenfalls nicht auf den Genussgewinn verzichten den ein optimales "Set und Setting" und ein positives Image einem Produkt verleihen. Wäre doch schade wenn der saure Korbwein in der Toscana genau so scheiße schmecken würde wie zu Hause auf dem Balkon...
Ich habe dieses Jahr auf dem Festival der Bier Kultur in Kölle ein Kölsch nach eben diesen historischen Vorgaben aus geschenkt. Es wurde uns quasi aus der Hand gerissen, ein Blog sprach sogar von besten Bier des Festivals :-)
Ein Bekannter von mir, der selber Mälzer und Brauer bei Sünner gelernt hat, meinte, dass es vor dem 2. Weltkrieg auch Kölsch gab, das mit dunklem Malz gebraut und stärker gehopft, vermutlich sogar hopfengestopft war. Das klingt schon eher nach Alt.
Tja, auch da gibts Ausnahmen. Bei unserer Madame ist das nämlich anders. Die bringt sich Mäuse zum Spielen mit heim, gefressen wird nur bestes Futter, keine Mäuse. Ich würde also mal aufs Lachscarpaccio tippen.Einfach alles, weil es menschlich ist! Warum mögen Katzen Mäuse lieber als Lachscarpaccio, besonders wenn sie die Maus vorher noch fangen können? Weil es kätzlicher ist...![]()