Schaumfontäne und trübe Brühe

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Birnsojjel
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Schaumfontäne und trübe Brühe

#1

Beitrag von Birnsojjel »

Nabend zusammen. Folgendes:
îch habe am 6.8. einen klassischen Reste-Sud gebraut und bei 15,3°P mit einem halben Päckchen Safbrew33 angestellt (für 11l, sollte eigentlich reichen.). Der Brauvorgang war normal, läutern auch, die Hefe ist gut abgegangen und hat fleissig vergoren (bei 20°C). Anschließend hab ich den Sud einfach in Ruhe gelassen, war eine Woche weg und habe am 23.8. abgefüllt. Der Restextrakt war zwar mit 6°P noch recht hoch, es hatte sich aber tagelang nichts mehr getan... Der scheinbare Endvergärungsgrad liegt laut kBh bei 61,5%.

Problem: beim Holen des Gäreimers hat mein Brauhelfer/Sohn :Smile den Eimer heftig bewegt, so dass die vorher klare Würze sehr trüb wurde.
Ich habe sie dann nochmal stehen lassen, damit sich die Trübung wieder absetzt, aber Pustekuchen. Nungut, schließlich habe ich in Flaschen abgefüllt (mit Zucker).
Nun habe ich nach ein paar Tagen ein Fläschchen geöffnet und musste fast duschen nach einer gepfefferten Schaumfontäne... :thumbdown

So, bevor mir die Flaschen nun demnächst um die Ohren fliegen, die Fragen:
- kann es sein, dass die Hefe nicht ausgereicht hat?
- ist der Restextrakt akzeptabel?
- sollte ich alles nochmal im Gäreimer mit neuer Hefe weitervergären und neu abfüllen?

Achso, die Trübung hat sich in den Flaschen etwas gelegt, eine hatte ich im Kühlschrank, dort sieht man es am besten.
Danke für eure Anteilnahme.
Thomas
Gruß, Thomas
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cyme
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#2

Beitrag von cyme »

61% und Schaumfontäne klingt für mich nach zu früh abgefüllt. Zur Sicherheit zurück in den Gäreimer. Bei solch einer Stammwürze würde ich persönlich das ganze Päckchen nehmen, was de Hefemenge angeht bin ich immer lieber auf der sicheren Seite.

Kann sein, dass des zu wenig Hefe war (hast du belüftet?) und eine stockende Gärung durch das Bewegen des Jungbiers wieder in die Gänge kam.
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Birnsojjel
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#3

Beitrag von Birnsojjel »

Belüftet ja, im Sinne von mit der Kelle einige Minuten Würze plätschern lassen...

Evtl. war die Hefe aber auch schon zu lange geöffnet, da steht doch tatsächlich sowas drauf wie "geöffnete Verpackung innerhalb von x Tagen verbrauchen". :Ahh
Gut, dass heißt also alles wieder in den Gäreimer und nochmal warten... und nochmal Flaschen spülen. :Shocked
Gruß, Thomas
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helix
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#4

Beitrag von helix »

Moin.

Hier ein Auszug vom Datenblatt der Hefe S33:
"Dieser vielseitig einsetzbare Hefestamm ist sehr robust und zuverlässig. Er produziert ein hervorragendes Geschmacksprofil und kann bei vielen
obergärigen Spezialbieren wie zum Beispiel belgischen Weizen- und Trappistenbieren eingesetzt werden. Der niedrige Vergärungsgrad verleiht
den Bieren ein hohes Maß an Vollmundigkeit."

Dein Restextrakt ist meiner Meinung nach völlig normal.

Link zum Datenblatt.

Viele Grüße
helix
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nabla
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#5

Beitrag von nabla »

Moin,

ich hatte das auch neulich mit der s33. Die Gärung war (vermeintlich) durch, 7 Tage trotz erhöhter Temperatur keine Änderung beim Restextrakt, sodass ich abgefüllt habe. Dann stieg der Wert auf dem Flaschenmanometer immer weiter, bis er dann bei 1 Bar mehr als angestrebt konstant war. Ärgerlich, da ich ein sehr leichtes Bier gebraut hatte und es absichtlich etwas schwächer karbonisieren wollte.

Kann es sein, dass die s33 in der Nachgärung auf einmal lernt weitere Würzebestandteile zu verstoffwechseln? So als ob es schon eine 2. oder 1,5. Führung wäre?

Viele Grüße
nabla
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Sura
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#6

Beitrag von Sura »

helix hat geschrieben:Moin.

Hier ein Auszug vom Datenblatt der Hefe S33:
"Dieser vielseitig einsetzbare Hefestamm ist sehr robust und zuverlässig. Er produziert ein hervorragendes Geschmacksprofil und kann bei vielen
obergärigen Spezialbieren wie zum Beispiel belgischen Weizen- und Trappistenbieren eingesetzt werden. Der niedrige Vergärungsgrad verleiht
den Bieren ein hohes Maß an Vollmundigkeit."

Dein Restextrakt ist meiner Meinung nach völlig normal.

Link zum Datenblatt.

Viele Grüße
helix
70% sind was anderes als 61%. Normal finde ich das jetzt nicht grade....

Keine Ahnung was draus wird, aber irgendetwas was dehydriert ist offen liegenzulassen ist grundsätzlich schonmal ungünstig. Bei Hefe wird, egal wo du schaust, davon auch dringend abgeraten. Ein Packen kostet 2€. Da irgendwo nur eine halbe zu nehmen und dann noch wiederzuverwenden, ist aber sowas von am falschen Ende gespart....

Gruß
Kai
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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Sura
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#7

Beitrag von Sura »

nabla hat geschrieben:Moin,

ich hatte das auch neulich mit der s33. Die Gärung war (vermeintlich) durch, 7 Tage trotz erhöhter Temperatur keine Änderung beim Restextrakt, sodass ich abgefüllt habe. Dann stieg der Wert auf dem Flaschenmanometer immer weiter, bis er dann bei 1 Bar mehr als angestrebt konstant war. Ärgerlich, da ich ein sehr leichtes Bier gebraut hatte und es absichtlich etwas schwächer karbonisieren wollte.

Kann es sein, dass die s33 in der Nachgärung auf einmal lernt weitere Würzebestandteile zu verstoffwechseln? So als ob es schon eine 2. oder 1,5. Führung wäre?

Viele Grüße
nabla
Etwas vorsichtiges aufrühren hätte im Gäreimer das selbe gebracht. Wenn dann noch underpitched ist, ist die Hefe ob des lange Weges den jede Hefezelle zurücklegen muss, halt irgendwann etwas lustlos.....
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helix
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#8

Beitrag von helix »

Sura hat geschrieben:
70% sind was anderes als 61%. Normal finde ich das jetzt nicht grade....

Keine Ahnung was draus wird, aber irgendetwas was dehydriert ist offen liegenzulassen ist grundsätzlich schonmal ungünstig. Bei Hefe wird, egal wo du schaust, davon auch dringend abgeraten. Ein Packen kostet 2€. Da irgendwo nur eine halbe zu nehmen und dann noch wiederzuverwenden, ist aber sowas von am falschen Ende gespart....

Gruß
Kai

Ich habe auch schon Sude mit der S33 gemacht und nie einen Vergärungsgrad von 70% erreicht. Immer zwischen 60% und 65%.


Viele Grüße
helix
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#9

Beitrag von helix »

Noch ein Zitat aus dem Datenblatt:

"*Entspricht einem scheinbaren
Vergärungsgrad von 70 %"

"* bei Hefezugabe von 100g/hl, d.h. bei 6 x 10 hoch 6 lebende Zellen pro ml"

Für mich heißt das, es werden 10g pro 10l Würze benötigt. Das könnte auch den niedrigen Vergärungsgrad bei meinen Suden erklären.

Viele Grüße
helix
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Enfield
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#10

Beitrag von Enfield »

Tippe auch auf verschleppte Gärung durch underpitching. Nachdem ja irgendwie niemand wirklich sagen kann, wieviele Milliarden Hefezellen in einem Gramm Trockenhefe sind, ist das immer so eine Sache...

Ich habe schon viel mit der S-33 gearbeitet - fast meine "Haus und Hof" Hefe.
Dabei braue ich hauptsächlich in der 10-12 Liter Klasse im BM10.

Ursprünglich nahm ich immer 1/2 Packung Trockenhefe pro Sud, der Rest kam in ein fest verschlossene Schraubglas mit ein paar Päckchen Silikagel in den Kühlschrank.
Probleme hatte ich immer mit zu niedrigem EVG (zw. 58-65 %, nicht nur bei der S-33, auch bei der Mauribrew und der Brewferm Top). Keine Schaumfontänen aber doch manchmal merklich überkarbonisiertes Bier (richtig starker Blopp beim Öffnen).

Nach vielem Herumrechnen auf Pitching Calculators (mrmalty und brewersfriend) und den Tipps hier im Forum benutze ich nun immer 1 Tüte Trockenhefe pro 10-12 Liter Würze. Und schwupps mein EVG liegt nun auch bei der faulen S-33 bei knackigen 69 %...

Siehe dazu diesen Thread: viewtopic.php?f=6&t=9974&view=unread#unread , der leider auf sehr wenig Resonanz gestoßen ist... :Angel
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Birnsojjel
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Re: Schaumfontäne und trübe Brühe

#11

Beitrag von Birnsojjel »

Sura hat geschrieben: 70% sind was anderes als 61%. Normal finde ich das jetzt nicht grade....

Keine Ahnung was draus wird, aber irgendetwas was dehydriert ist offen liegenzulassen ist grundsätzlich schonmal ungünstig. Bei Hefe wird, egal wo du schaust, davon auch dringend abgeraten. Ein Packen kostet 2€. Da irgendwo nur eine halbe zu nehmen und dann noch wiederzuverwenden, ist aber sowas von am falschen Ende gespart....
Hier geht es bestimmt nicht um 2 €. Ich habe mit einem halben Päckchen schon ein leckeres Bierchen gebraut und das auch nur nach den Angaben im Datenblatt: "50 - 80 g/hl für Hauptgärungen". Da habe ich mich mal am unteren Ende der Skala bewegt und für 10l eben 5g genommen. Da das Ergebnis gut war, habe ich nun den Rest verbraucht (der natürlich nicht offen rumgelegen hat, sondern verschlossen im Kühli... Zugegeben, optimal ist anders, zumal der erste Sud schon ein paar Wochen her war und nicht max. 7 Tage).

Whatever, ich habe nun alles wieder im Eimer und warte mal noch eine Woche...
Beim nächsten Mal werde ich dann wohl entweder mal im Gäreimer durchrühren oder ein ganzes Päckchen nehmen. :Smile
Gruß, Thomas
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