Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

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Ursus007
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Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#1

Beitrag von Ursus007 »

Hallo,

ich bin hin und wieder ein fauler Brauer, d.h. will mir bei Zeitknappheit das Maischen sparen, aber trotzdem brautechnisch aktiv sein.

Neulich sah ich im Bio-Markt ein Glas Malzextrakt, vorgesehen eigentlich zum Backen, als Brotaufstrich, zum Süßen von Speisen und Getränken. Zutaten laut Etikett: Gerstenmalz, Wasser.

- Kann man damit brauen? (Man müßte ja nur noch Hopfen kochen und vergären.)
- Wieviel Bier erhält man ca. aus einem 450g Glas (bei angenommener STW von 12°P)?
- Wie kann man die Würze tunen, pimpen und verbessern (z.B. Kaltauszug aus Röstmalz oder Caramalzen zugeben, diverse aromatische Zucker, Goldsirup, ...)?
- Ich geh mal davon aus, dass in dem Malzextrakt keine Enzyme mehr drin sind und so ein weiterer Aufschluß von Stärken (Haferflocken, oder ähnliches)) nicht mehr möglich ist, oder?

Hat das schon mal wer gemacht?

Bin gespannt auf irgendwelche Ideen!

Danke,

Ursus
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Ladeberger
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#2

Beitrag von Ladeberger »

Klar: http://www.howtobrew.com/section1/index.html

Aber wenn, würde ich mir doch eher einen besorgen, der dafür gedacht ist. Gibt es bei den üblichen Versendern und wird wohl in entsprechender Menge billiger sein? Braupartner hat glaube ich auch eine Eigenmarke, die ist recht günstig.

Gruß
Andy
uli74
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#3

Beitrag von uli74 »

Wenn ich richtig faul bin schränke ich das Brauen soweit ein, dass ich mir eine Kiste Bier kaufe und es nach und nach austrinke. Dann brauch ich nicht mal das Gärfass oder Flaschen reinigen.
Gruss

Uli
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Ursus007
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#4

Beitrag von Ursus007 »

Danke Andy für die Antwort und den Link.

Ich hatte mich wohl nicht eindeutig ausgedrückt: Ich hab auch schon einige Extraktbiere gebraut, die direkt fürs Brauen vorgesehen waren (Muntons, Brewferm). Hier wollte ich ergründen, ob auch Malzextrakte für Küche und Ernährung zum Brauen taugen. Und die kann ich aus dem Biomarkt binnen 15Min. heranschaffen, wenn ich mal "Braubock" habe, und muß sie nicht irgendwo bestellen und dann 3 Tage warten. Jaja, ich und meine Probleme ...

Und dass die Bio-Gläser nicht die günstigsten sind, weiß ich. Sollen sozusagen nur kleine Experimentalsude werden.

@uli74: "Bock" auf Brauen hab ich manchmal, Zeit aber nicht immer. Zeit zum Trinken nehm ich mir immer. :Wink
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uli74
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#5

Beitrag von uli74 »

So hat halt jeder seine spezielle Methode :Drink
Gruss

Uli
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Ladeberger
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#6

Beitrag von Ladeberger »

Die Produktion von Malzextrakt ist kein Pappenstil. Nebst vollwertigem Sudhaus braucht man entsprechende Anlagen zur Vakuum-Fallstrom-Verdampfung o.ä.

Ich vermute daher, dass es da ohnehin nicht viele Produzenten gibt und das meiste am Etikettierer entsteht. Könnte mit guter Wahrscheinlichkeit dasselbe sein, was auch zu Brauzwecken verkauft wird.

Gruß
Andy
hoggel1
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#7

Beitrag von hoggel1 »

Hallo Ursus,

ich glaube in diesem Fall macht nur Versuch kug. :Smile Ich würde an deiner Stelle einfach mal 50 ml mit 50 ml Wasser aufkochen und die Stammwürze bestimmen.

Ich denke, das es noch keiner gemacht hat, da das Malzextrakt relativ teuer ist. Wenn du es ausprobierst, bitte mit ausfühlicher Doku.

MfG
Thomas
floflue
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#8

Beitrag von floflue »

Hallo Ursus,

ich stehe ja noch am Anfang meiner möglichen Brauerkarierre... Habe bis jetzt nur mit Malzextrakten gebraut.

Meine Frau hat fürs backen ein entsprechendes Glas im Bio-Markt gekauft und ich hab den Geschmacksvergleichstest zwischen dem Glas und dem bestellten Malzextrakt(ungehopft) gemacht. Einen wirklichen Unterschied habe ich nicht feststellen können.

Bei mir hatte es aber den Hintergrund, dass meine Frau zum backen dann Malzextrakt bei mir mitbestellen wird.

Gruß
Florian
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philipp
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#9

Beitrag von philipp »

Ladeberger hat geschrieben: Könnte mit guter Wahrscheinlichkeit dasselbe sein, was auch zu Brauzwecken verkauft wird.
Nene, es werden schließlich unterschiedliche Mehrwertsteuersätze fällig AFAIR. Je nachdem, ob es für Brot (7%) oder Bier (19%) benutzt wird.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Uwe12
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#10

Beitrag von Uwe12 »

Annahme: 500g Malzextrakt enthalten etwa 400g Extrakt ("Zucker") - was so in etwa Honig entspricht (Faktor 0,8 = 80% findet man etwa bei der Beschreibung des flüssigen Brewferm-Malzextrakts).
Dann hätte ein 450g-Gläschen 360g Zucker.
Gewünschte 12°P = 120g Extrakt/l wären also 3ltr Würze von 12°P für 360g Extrakt.

Überschlägig verhält es sich beim Volumen ähnlich, wie beim Zuckergehalt, 500g fl. Malzextrakt sind in etwa 400ml, 450g entsprechend 360ml.
Also ca. 2,6ltr Wasser und 450g Malzextrakt gibt in etwa 3ltr Bierwürze zu 12°P.

Ich wünsche viel Spaß beim Extrakt"brauen". :Smile
Mir ist mal ein gutes Bockbier mit Extrakten gelungen - es waren Reste verschiedener Extrakte, daher leider nicht nachbraubar! :Smile
Man hat dabei ja problemlos alle Freiheitsgrade ab "Hopfenkochen".

Als Schmankerl kann man sich noch mit dem Auslaugen (neudeutsch steeping) von Spezialmalzen (Caras, Mela, Farb...) als "Gewürze" beschäftigen.
...dabei beachten, daß aus Caras durchaus Stärke freigesetzt wird und der Malzextrakt u.U. keine aktiven Enzyme mehr enthält - man hätte dann evt. keine jodneutrale Würze.
Es gibt aber auch Malzextrakt aus dem Backbedarf, der noch aktive Enzyme enthält (ist so gewollt und wird mit der Eigenschaft beworben).

Uwe
Zuletzt geändert von Uwe12 am Donnerstag 11. Dezember 2014, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: genauer geschrieben
uli74
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#11

Beitrag von uli74 »

philipp hat geschrieben: Nene, es werden schließlich unterschiedliche Mehrwertsteuersätze fällig AFAIR. Je nachdem, ob es für Brot (7%) oder Bier (19%) benutzt wird.

Ein und derselbe Artikel kann unterschiedlich besteuert werden. Z. B. werden Speisen unterschiedlich besteuert, je nachdem ob sie in der Gaststätte verzehrt oder mitgenommen werden ("Currywurst zum hier oder zum mit?"). Das jedenfalls hat mir mal ein Gastronom gesagt.
Gruss

Uli
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Ursus007
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#12

Beitrag von Ursus007 »

Uwe12 hat geschrieben:Als Schmankerl kann man sich noch mit dem Auslaugen (neudeutsch steeping) von Spezialmalzen (Caras, Mela, Farb...) als "Gewürze" beschäftigen.
...dabei beachten, daß aus Caras durchaus Stärke freigesetzt wird und der Malzextrakt u.U. keine aktiven Enzyme mehr enthält - man hätte dann evt. keine jodneutrale Würze.
Es gibt aber auch Malzextrakt aus dem Backbedarf, der noch aktive Enzyme enthält (ist so gewollt und wird mit der Eigenschaft beworben).
Danke für die Rechnerei, Uwe. Ich habe nur die Befürchtung, dass ich, wenn ich den Malzextrakt mit 3l Wasser zur Würze mische und dann 90 Min. Hopfen koche, alles Wasser rauskoche und dann nur wieder gehopften Malzextrakt habe. Denn die 3,x l koche ich dann nicht im Einkocher, sondern auf meinem Induktionsherd. Und der kann richtig wallend ... :thumbup

Aber zum Backmalzextrakt: Dass es sowas gibt, wußte ich bisher gar nicht. Jedoch ist einerseits das enzymatische Extrakt nochmal deutlich teurer als der von mir gefundene Flüssigextrakt und andererseits las ich das hier: Zutaten: Weizenmalzmehl, Zucker, Guarkernmehl, Sojalecithin, jodiertes Speisesalz, Mehlbehandlungsmittel Ascorbinsäure und Enzyme. Kann Spuren von Ei, Milch, Selerie, Senf, Sesam und Lupine enthalten. Eierbier mit Senf-Aroma. Haahaaa .... :Mad2

Ich bin kein RHG-Verfechter, aber hin und wieder freue ich mich, dass es das gibt. :thumbsup
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philipp
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#13

Beitrag von philipp »

Ursus007 hat geschrieben: Ich bin kein RHG-Verfechter, aber hin und wieder freue ich mich, dass es das gibt. :thumbsup
*Hust*Dein Malz kann Spuren von Ratten enthalten*/Hust*
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#14

Beitrag von tauroplu »

...oder Spuren von Mäusen...hab ich selber weiland hinterm Malzsilo weggesaugt (mit dem großen Kärcher Allessauger)!
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Ursus007
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#15

Beitrag von Ursus007 »

Mein Salat kann auch Spuren von Getier enthalten, trotzdem isst meine Veggie-Freundin den.

Wie hieß es nach 9/11: Wir leben in einer Zeit der latenten, permanenten Bedrohung ...
Zuletzt geändert von Ursus007 am Donnerstag 15. Januar 2015, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#16

Beitrag von Uwe12 »

Weiß nicht, ich habe diesen bei den Backstars.de im Angebot gesehen.
...falls der Direktlink nicht geht, suche dort mal nach "Malzextrakt aktiv".
Ich habe den noch nicht gekauft...und wenn ich Enzyme zum Brauen brauche, schlendere ich zu meiner Braukühltruhe und wähle aus der Auswahl technischer Enzyme, ich mir inzwischen zugelegt habe. :Wink

Das mit dem "...kann Spuren von...enthalten" weist m.W. nur darauf hin, daß im Werk aus dem das Produkt stammt auch andere Sachen verarbeitet werden. Da ist es klar, daß es Spuren von ... enthalten kann.

Uwe
Zuletzt geändert von Uwe12 am Donnerstag 11. Dezember 2014, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: verbessert
Solod
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#17

Beitrag von Solod »

Moin Ursus,
da ich mehr oder weniger an der Quelle sitze,habe ich auch schon mit Backextrakt gebraut.
Back-bzw.Malzextrakt ist ein reines Naturprodukt.Für die Bäcker gibt es aber auch noch andere Extrakte,welche evtl.noch andere Inhaltsstoffe enthalten,wie Genusssaeuren etc.
.Einfach den Malzextrakt mit heissem Wasser auflösen und dann die Stammwuerze messen.Bei 11% habe ich alles zum Kochen gebracht und je nach Wunsch den Hopfen nach 10 Minuten zugegeben bzw.später etc..80 Minuten kochen,Whirlpool ansetzen etc...abkühlen und Hefe zusetzen.Ergibt ein gar nicht so schlechtes Bier!
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Ursus007
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#18

Beitrag von Ursus007 »

@uwe: Ich meine mit meinem RHG-Statement ja nich die Spuren, sondern die Zutaten, die explizit angegeben sind. Wer weiss, was Guarkernmehl oder Sojalecitin mit mit den Hefen anstellt oder wie die die Reifung beeinflußt. Fraglich sind auch die Anteile im Produkt, die wohl höher sind als nur "Spuren". Aber vielleicht bin ich gerade etwas sensibel ...

@solod: Dein Beitrag macht mir Mut, danke! Ich werde berichten, aber wohl erst im neuen Jahr.
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Uwe12
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#19

Beitrag von Uwe12 »

Hallo Ursus!

Hmm, wo hast Du diese Zutaten gelesen? Steht das auf dem bewußten Gläschen vom Biomarkt?
In diesem PDF beschreibt Weyermann ganz verschiedene Abnehmer ihrer Produkte.

Uwe
Solod
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#20

Beitrag von Solod »

Ich habe mir am Anfang auch meine Speise mit Backextrakt hergestellt.So brauchte ich nichts extra kühl stellen etc.Hat sich auch gut bewährt. Bin dann aber später auf Zucker zum Karbonisieren umgestiegen.Ist für mich noch leichter zu bewerkstelligen.Aber das sollte jeder für sich selber entscheiden...=)
Feingehopfte Grüße aus Armenien...
Solod
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#21

Beitrag von Ursus007 »

Hallo Uwe,

auf dem Malzextrakt aus dem Biomarkt steht auf dem Etikett, dass als Zutaten nur Gerstenmalz und Wasser drin sind. Soweit alles bestens. Da solod das Backmalzextrakt erwähnt hat, hab ich mal im Internetz gesucht und z.B. dieses gefunden
http://www.hobbybaecker.de/index.php/ka ... 300_g.html, welches die mir unsympathischen Zutaten enthält.

Ich werde irgendwann mal mit dem Bio-Extrakt brauen, aber wohl darauf verzichten, stärkehaltige Zutaten einzusetzen, die einen enzymatischen Aufschluss benötigen, die das enzymhaltige Backmalzextrakt benötigen würden.

Ursus
Zuletzt geändert von Ursus007 am Donnerstag 11. Dezember 2014, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#22

Beitrag von BierBauer »

uli74 hat geschrieben:Wenn ich richtig faul bin schränke ich das Brauen soweit ein, dass ich mir eine Kiste Bier kaufe und es nach und nach austrinke. Dann brauch ich nicht mal das Gärfass oder Flaschen reinigen.
You made my evening, ich hab herzlich gelacht, Danke Uli!
Viele Grüße,
Stefan
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#23

Beitrag von Ursus007 »

tauroplu hat geschrieben:...oder Spuren von Mäusen...hab ich selber weiland hinterm Malzsilo weggesaugt (mit dem großen Kärcher Allessauger)!
Mäuseköttel sehen doch aus wie Röst- oder Chocolate-Malt. Also ein paar Aromaten braucht's schon. Haaahaa ...
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#24

Beitrag von Solod »

Moin moin...
Was du dir aua dem Netz gesucht hast, ist ein sogenanntes Malzbackmittel zur Herstellung von diversen Gebaecken! Bitte nicht mit dem Backextrakt verwenden,welches eine sirupartige Konsistenz hat!
Solod
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#25

Beitrag von Solod »

Moin moin Ursus,
habe heute mein "Schnell - UG Roggenbier", gebraut auf Basis von BACKEXTRAKT, getestet.
Und was soll ich sagen: Ist ein wirklich lecker Tropfen geworden. Der Schaum ein Traum - fast nicht tot zu kriegen.
Ich werde ihn jetzt noch weiter reifen lassen. Der wird noch besser,,,
Finanziell lohnt sich sicher der Einsatz von Backextrakt nicht, aber so schnell hatte ich noch nie die Würze im Fass.... =)
Feingehopfte Grüsse!
Solod
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#26

Beitrag von Ursus007 »

Hallo Solod,

ich hab auch ein Bier aus 2 Gläsern des o.g. Demeter-Malzextraktes jetzt inzwischen abgefüllt. Schade, aber es wurde ja schon mal durchgerechtet, dass es nur 6 Liter geworden sind (mehr wird bei 11,3°P STW eben nicht). Und bei mir ist es eine Art Steam beer geworden. Ich hab zwar inzwischen einen UT200, aber der Kühlschrank, den ich habe, ist ein ganz normaler Kühli mit Gefrierfach, in dem ich den Hopfen aufbewahre. Bei wärmster Einstellung macht er ohne UT200 ca. 7°C. Zu kalt also. D.h. UT200 auf 12°C gestellt und Gäreimer in den Kühlschrank. Was zur Folge hatte, dass der Hopfen getaut ist und das Kühlfach sozusagen abgetaut wurde. Hab dann den Gäreimer nur im Keller stehen und das Fenster offen gelassen, hatte Temperaturen um 16°C gehabt. Hefe übrigens die S23. (Fürs nächste Mal ug heißt das: Hopfen in die normale Lebensmittelkühltruhe auslagern und dann nochmal mit dem UT200 einen neuen Versuch starten.)

Nach fast 3 Wochen HG war selbige durch und ich hab umgeschlaucht (wobei der letzte Schluck aus dem Gäreimer vielversprechend war), exakt berechtet aufgezuckert und abgefüllt.

Gestern nach 5 Tagen NG und einem Tag im Kühlschrank eine Probeflasche geholt und naja, keinerlei Gebitzel, nur ein kleines Zischen und sonst sehr süßer Geschmack. Soll heißen, die NG ist noch nicht mal ansatzweise durch. Naja, war ja auch nach fast 3 Wochen HG so nicht zu erwarten.

Also Fazit:
Ich hoffe, wenn die NG mal durch ist und das Bier kalt gestanden hat, wird es gut, wenn nicht gar prima, der erste Schluck hat Hoffnung geweckt. Nur preislich (4,59 Eumeln für ein Glas) rechnet sich mit diesem Extrakt nicht.

Ich meld mich in 4...5 Wochen nochmal ...

Ursus

PS: UG dauert mir zu lange, ich bleib wohl eher bei OG.
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#27

Beitrag von Elektrowok »

Ursus007 hat geschrieben: Aber zum Backmalzextrakt: Dass es sowas gibt, wußte ich bisher gar nicht. Jedoch ist einerseits das enzymatische Extrakt nochmal deutlich teurer als der von mir gefundene Flüssigextrakt und andererseits las ich das hier: Zutaten: Weizenmalzmehl, Zucker, Guarkernmehl, Sojalecithin, jodiertes Speisesalz, Mehlbehandlungsmittel Ascorbinsäure und Enzyme. Kann Spuren von Ei, Milch, Selerie, Senf, Sesam und Lupine enthalten. Eierbier mit Senf-Aroma. Haahaaa .... :Mad2

Ich bin kein RHG-Verfechter, aber hin und wieder freue ich mich, dass es das gibt. :thumbsup
Bei der Begehung ist einem mal seine Stirnlampe in den Apparat gefallen, seitdem steht das mit den "Spuren von Lupine" da.
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#28

Beitrag von Ursus007 »

Nein, das nennt man Lichtgeschmack ... ;-)
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#29

Beitrag von Solod »

Moin moin Ursus...
Mit dem Biobackextrakt hast du natürlich auch die edelste Variante in deinem Kochtopf versenkt...Backextrakt fuer die Baecker kostet es ca.3 Euro fürs kg.....
Nebenbei: BIO ist nicht immer die beste Wahl....
Meine Biere haben sich gut entwickelt,auch das Roggenbier.Wenn du möchtest,kann ichdir gern auch mal Backextrakt schicken.Die Portokosten reisen aber den Preis wieder nach oben..oder ich kaufe eine Palette...dann wirds billiger....
Feingehopfte Gruesse aus der Ukraine...Bitte keinen Neid aufkommen lassen...
Das Bier schmeckt hier nicht...
Solod, der gerade 250g Wodka intus hat...Na zdorowje...
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Ursus007
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Re: Brauen mit Extrakt aus dem Bio-Markt?

#30

Beitrag von Ursus007 »

So, das Experiment ist durch:

Ich habe aus 2 Gläsern Demeter Gerstenmalzextrakt, 4g Citra, 4g Centennial und der S-23 etwas hergestellt. Mal so ganz grob berichtet ... es lief nicht alles gut.

1. Angestellt hatte ich letztendlich 6l mit 11,2°P. Dünner, als ich wollte ...
2. Anstelltemp. waren so ca. 14 °C. Zu viel für ug, das ist mir schon bewußt.
3. Mein erster Versuch mit dem UT200 im normalen Kühlschrank hat mich gelehrt, dass, wenn ich im Hauptfach so 10...12°C einstelle, mir das Eisfach auftaut (mit meinen Hopfen drin).
4. Daraufhin hab ich den Gäreimer wieder aus dem Kühli rausgenommen und bei 15...16°C im Keller weitergären lassen. Das hat 17 Tage gedauert.
5. Nach 2,5 Wochen in der NG und dann 1 Woche in der Kaltreifung hab ich gestern die erste Flasche geöffnet:

Es schmeckt nach Bier, aber relativ süß. Mit der S23 wollte ich in Richtung Pils oder Helles gehen, aber es ist deutlich zu süß für diese Bierttypen. Naja, bei den Nahrungsmittel-Extrakten sind die Rasttemperaturen, die wir im Auge haben, wohl irrelevant. Und als Pils-Typ ist es deutlich zu dunkel. Klar auch, der Extrakt ist sicher nicht aus PiMa oder ähnlichem hellen Malz hergestellt.

Aber nach dem nunmehr 5. Versuch mit Extrakt (2x Brewferm, 2x Muntons) finde ich, Extraktbiere haben einen ganz besonderen Beigeschmack. Auch wenn es verschiedene Extrakte sind, immer ähnlich. Nicht schlimm, aber wahrnehmbar. Irgendwas ganz Charakteristisches ist es, im alten Forum hat mal jemand auf "verbrannt" getippt. Ich weiß nicht, ob es das ist. Ist aber irgendwie nicht ganz normal. Plastik? Metall? Wobei der Bio-Extrakt aus dem Glas kam. Einen Preis bei einer Verkostung gäb's mit Sicherheit nicht.

Bei der Exterakterzeugung sind nun mal die Variablen für uns unbekannt und nicht beeinflußbar und zumindest bei dem Nahrungsmittel-Extrakt sicher auch nicht auf die Bierherstellung angepasst. Und meine Weiterverarbeitung war sicher auch nicht optimal. Die anderen 18 Flaschen laß ich noch mal 2 Wochen bei Zimmertemp. stehen und geb sie dann in die Kälte. Vielleicht geht ja noch mehr.

Fazit:
Bier wurd's, und da es recht süßlich ist, wird's meiner GöGa wohl schmecken. Ich finde es auch nicht direkt schlecht, aber es gibt besseres.

Viele Grüße,

Ursus
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