Tipps für SMaSH Ale

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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bierfaristo
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Tipps für SMaSH Ale

#1

Beitrag von bierfaristo »

Hallo zusammen,

ich plane derzeit meine nächsten Sude und würde gerne meine Rohstoffe, speziell den Hopfen, besser kennen lernen. Daher würde ich gerne einige SMaSH-Ales brauen und von Sud zu Sud den Hopfen variieren. Zusätzlich plane ich den Sud aufzuteilen und jeweils hälftig mit unterschiedlichen Hefen zu vergären.
Was für ein Bier es wird ist mir eigentlich egal, vermutlich trifft es ein relativ stark gehoptes Blonde Ale oder helles Pale Ale am Besten.

Stammwürze:
ca. 12,5%.

Angestrebte Bittere: ca 30IBU +

Angestrebter Alkoholgehalt : ca 5%

Angestrebter scheinbarer Restextrakt: N/A

Angestrebter scheinbarer Vergärungsgrad: N/A

Farbe: ca. 10EBC, ergibt sich aus meiner Malzauswahl

Karbonisierung:
5 g/l CO2

Aroma Beschreibung: Ist sehr schwierig für mich zu beschreiben. Ich will ja meine Hopfen Kennenlernen, ohne Hopfen in Kaufbier zu schmeißen. Ich würde einen ausgewogener Geschmack mit leicher Malznote anstreben.

Schüttung:
Ich plane 25l Bier. Bei meiner bisherigen Sudhausausbeute von ca. 60% plane ich 5,5kg Pale Ale Malz

Hopfen: Variierend. Für den ersten Sud 100g Cascade mit 5,5% alpha-Säure. Würde die Hopfen so einstellen wollen, dass in etwa die selben IBUs herauskommen.

Hefe: Ich würde die Hälfte des Sudes mit der US05 vergären, die andere mit der S04 (wobei ich die noch nicht kenne).

Maischprogramm: Würde ich für die Reproduzierbarkeit gerne simpel halten. 1h Kombirast bei 67°C --> 10min bei 78°C --> Abmaischen

Kochen: Hier besteht noch die größte Unsicherheit. Ich würde 1/4 als Vorderwürzhopfung, 1/4 bei Kochbeginn für 60min, 1/4 für 10min und 1/4 in den Whirlpool geben.
Hier stellt sich mir schon die größte Frage. Passt das so? Macht das Sinn? Und für den Whirlpool, eher nach Flamme aus oder bei 80°C und für lange dann?

Gärung: Ich würde den Sud wie oben beschrieben aufteilen und die Hälfte je mit US05 und S04 vergären. Bin da aber flexibel, vllt. statt der S04 die Nottingham.

Macht das alles irgenwie Sinn oder ist das totaler Quatsch? Hoffe auf eure Rückmeldung.

Christian
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Blancblue
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Re: Tipps für SMaSH Ale

#2

Beitrag von Blancblue »

SMash klingt zwar immer irgendwie toll, aber vielleicht sollte man es nicht ganz so eng auslegen, wenn es primär um Vergleichbarkeit von verschiedenen Hopfen geht. Ich würde auf jeden Fall einen Bitterhopfen einsetzen und mit eher späte Aromagaben arbeiten. Denn sonst leidet die Vergleich - brau mal Single hopped mit Strisselspalter (1,2 Alpha Säure) und Polaris (17% Alpha). Oder Du braust New England IPA mäßig, finde ich eigentlich am besten: so gut wie keine Bitterhopfung, dafür massig Aromahopfen kurz vor Kochende, Whirlpool und Stopfen.

Ansonsten denke daran, dass hopfenintensive Bier auf passendes Wasser angewiesen sind.

Cascade - naja ist Geschmackssache. Den gibts 1000fach Single Hopped als Kaufbier, ich würde da eher ausgefallenere Sorten nehmen.
Zuletzt geändert von Blancblue am Freitag 18. November 2016, 23:54, insgesamt 1-mal geändert.
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der_dennis
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Re: Tipps für SMaSH Ale

#3

Beitrag von der_dennis »

Also zum Bittern zb Magnum und dann den Testhopfen im Aroma?
Kann man für sowas nicht zb die 34/70 nehmen? Soll ja neutral sein
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gulp
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Re: Tipps für SMaSH Ale

#4

Beitrag von gulp »

Yes, macht Sinn, Christian. Ich würde nichts ändern. Strisselspalter ist ein Extrembeispiel. Da geht man natürlich anders vor. Cascade muss man kennen lernen, ebenso die anderen C-Hopfen. Im Whirlpool bei 80° kommen angeblich keine IBUs mehr rüber, die musst du vorher einstellen. Da bin ich mit meiner einmaligen 80° Hopfengabe aber kein Experte. :Smile Ich stopfe lieber ein Paar Tage vor dem Ausschank. :Greets
der_dennis hat geschrieben:Also zum Bittern zb Magnum und dann den Testhopfen im Aroma?
Kann man für sowas nicht zb die 34/70 nehmen? Soll ja neutral sein
Macht das alles irgenwie Sinn oder ist das totaler Quatsch? Hoffe auf eure Rückmeldung.
Macht schon Sinn, den Magnum nach dem Würzebruch und Spalter Select als Aromahopfen, sabber, muss ich mal wieder machen.

Gruß
Peter
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Blancblue
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Re: Tipps für SMaSH Ale

#5

Beitrag von Blancblue »

Wie gesagt, kommt auf die Zielsetzung drauf an. Ich war mal auf einem Seminar, wo ein Braumeister einer bekannten Craftbier Brauerei verschiedene Hopfen-/ Verfahren vorgestellt hat. Die Biere waren zum Vergleich immer mit der selben Menge Hopfen gebraut: Magnum für die Bittere, dann einmal Aroma kurz vor Kochende, Whirlpool und gestopft. So konnte man nicht nur die Unterschiede der Hopfen erschmecken, sondern auch die Unterschiede der Zugabe Zeitpunkte. War sehr auffschlussreich. Hefe war die US 05 glaube ich.

Natürlich kann man, wie Peter richtig sagt, auch leckere SMASH Biere original ohne Bitterhopfen brauen, der Erkenntnisgewinn wenn man ABC Vergleiche macht, ist imho etwas geringer, wenn die Alpha Säure Werte weit auseinander liegen.
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Shenanigans
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Re: Tipps für SMaSH Ale

#6

Beitrag von Shenanigans »

Ich will irgendwann ein Styrian Stunner brauen.
Ein Smash mit Marris Otter und viel Styrian Goldings mit einer englischen Hefe.

Es gibt viele varianten.

Ein Beispiel

Original Gravity: 1.045
Terminal Gravity: 1.009
Color: 9.3
Alcohol: 4.65%
Bitterness: 28.17

Ingredients:
4715 g Maris Otter Pale
70.0 g Styrian Goldings (3.1%) - added during boil, boiled 90 min
30.0 g Styrian Goldings (3.1%) - added during boil, boiled 15 min
1 ea Whirlfloc Tablets (Irish moss) - added during boil, boiled 10 min
50 g Styrian Goldings (3.1%) - steeped after boil
1 ea Fermentis S-04 Safale S-04

Ist eher ein Sommerbier also etwas für nächstes Jahr.
Ich würde auch eine andere Hefe benutzen.
Vielleicht WLP005
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