Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

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mavro

Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

#1

Beitrag von mavro »

Hallo zusammen,

folgendes Irish Red Ale gärt bald bei mir...

Was meint Ihr: Wäre es gut, vlt. noch etwas Hopfen zu stopfen?

Schüttung:
Maris Otter Pale Ale: 4 kg (80%)
Carared: 415 g (8.3%)
Melanodin: 250 g (5%)
Haferflocken: 250 g (5%)
Carafa Spezial II: 85 g (1.7%)
Gesamt: 5 kg

Maischen:
Infusion
60 min. Kombirast 66 Grad Celsius
BIAB, Ausbeute ca. 50%

Würzekochen:
East Kent Goldings 25 g (5,7%) für 60 min.
East Kent Goldings 15 g (5,7%) für 30 min.

Hefe: S-04



Ich habe nämlich noch folgenden in der TK:
- East Kent Goldings
- Cascade
- Hüll Melon
- Hallertauer Tradition
- Simcoe
- Tettnanger

Würde da einer von denen dafür passen?

Viele Grüße, Andreas
Blancblue
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Re: Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

#2

Beitrag von Blancblue »

Ganz klar den EKG. Aber bei diesem Bierstil mit den Mengen nicht übertreiben, mehr als 2g/l würde ich nicht geben.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
tacitus
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Re: Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

#3

Beitrag von tacitus »

Hi, guten morgen!
Was zeichnet den Charakter des Bieres dieses Typs aus?
Moderate Noten von Malz mit einem leichten Karamellaroma. Hopfen nicht dominant, sollte unterschwellig kommen um die Cara Malz Aromen nicht unbedingt zuzudecken.
Bei unseren Bieren welche ich in den USA, Milwaukee, gebraut habe, waren sogar leichte Toffee noten drinnen, gestopft haben wir auf keinen Fall. Dies war eines jener Biere, welches wir am besten Verkauften, vorzugsweise nach Illinois (warum auch immer :Grübel )

Wenn jedoch, dann sicher den East Kent Golding, aber ich würde wie gesagt sehr sehr zurückhalten stopfen. Versuche doch, das Aroma über die letzte Hopfengabe, Whirlpool etwas mehr herauszukitzeln, bringt bestimmt mehr.
Tacitus
Saluto Romano
:Wink
mavro

Re: Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

#4

Beitrag von mavro »

Hi,

vielen Dank für Eure Hinweise.

OK, dann werde ich beim Whirlpool noch ein wenig EKG hinzugeben. (Dadurch habe ich auch kein potentielles Infektionsrisiko durch Stopfen.)


Viele Grüße

Andreas
tacitus
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Re: Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

#5

Beitrag von tacitus »

Hi Andi,

stimmt, das Infekt Risiko wird ausgeschalten.
Gruss
Tacitus
Saluto Romano
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Boludo
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Re: Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

#6

Beitrag von Boludo »

Stopfen schützt das Bier vor Infektionen.

Stefan
mavro

Re: Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

#7

Beitrag von mavro »

Hi Stefan,

ich dachte, den Deckel zu öffnen, würde das Infektionsrisiko erhöhen?

Oder wird das dadurch kompensiert, dass zusätzlicher Hopfen als desinfizierendes Element dem entgegen wirkt?

Viele Grüße, Andreas
Blancblue
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Re: Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

#8

Beitrag von Blancblue »

Ja und nein - mehr Hopfen macht das Bier gegen bestimmte Infektionen unempfindlicher, gegen ne Kammhefe und das ist imho der häufigste Grund für Gullibier, nützt Hopfen eher nichts. Die kommt gerne mal reingeschneit, wenn die schützende CO2 Schicht durch häufiges reinschauen verschwindet. Wer da bei stopfen große Angst hat, kann den Hopfen zugeben und aus einer CO2 Flasche wieder eine C02 Schicht vor dem verschließen "auftragen". Insgesamt ist die Gefahr einer Infektion beim stopfen, vor allem wenn man den Hopfen ohne Säckchen o.ä. direkt zugibt, sehr gering.

Ansonsten profitieren eigentlich die meisten Bierstile von Dryhoppig, die Biere bekommen einen schöneren Geruch und wirken teilweise frischer. Wichtig ist die Balance - bei einem malzaromatischen Biere a la Irish Red sollte man jetzt nicht mit 5g/l pro Liter drüberbügeln. Schmeckt zwar bestimmt auch, ist dann aber im Prinzip kein Irish Red mehr. Von daher haben wir wieder das typische Problem im Rezepte Board - zu 95% fehlt die Info wie das Bier eigentlich schmecken soll...
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
mavro

Re: Irish Red Ale: Hopfenstopfen oder eher nicht?

#9

Beitrag von mavro »

Danke für Eure Hinweise!

Ich kenne nur 2 verschiedene Irish red ale. Bei einem kenne ich den Namen nicht. Eins ist das Becks Red. Da ist halt irgendwie fast gar kein Hopfengeschmack dabei. Daher wollte ich eine leichte Hopfenbetonung.

Ich werde dann wohl diesmal etwas EKG in den Whirlpool tun.

Viele Grüße Andreas
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