Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Tibor
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Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#1

Beitrag von Tibor »

Im altem Forum gab es folgenden Beitrag:

http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... =21912#pid

Nun ist bei "Shut up about Barclay Perkins" die Mengenangaben für Malz und Hopfen aufgetaucht.
Leider ohne Rasten und Zeitpunkt der Hopfung.

http://barclayperkins.blogspot.de/2014/ ... e-alt.html

Eventuell kann jemand was damit anfangen.

Gruss
Tibor
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Alt-Phex
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Super, danke. Ein Uerige-Style hab ich auch auf dem Schirm.
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der_ak
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#3

Beitrag von der_ak »

Vor einigen Jahren hat der Braumeister von Uerige übrigens das Uerige-Rezept in US-amerikanischen Magazin "New Brewer" beschrieben: http://hbd.org/discus/messages/40327/42 ... 1188251692

Ich hab das mal kurz durchgerechnet, und die Schüttungsanteile stimmen ziemlich genau mit der Barclay-Perkins-Schüttung überein, auch der Hopfen passt so ungefähr, bzw. die Unterschiede da ließen sich z.B. durch unterschiedliche Alphasäureanteile erklären. Zu den Rasten gibt es Temperaturen (52°C, 62°C, 70°C, 76°C Abmaischtemperatur), aber leider keine Zeiten. Auch zu den Hopfenkochzeiten findet sich was.

Aber auf jeden Fall sehr gut zu wissen, dass die internen Uerige-Aufzeichnungen ziemlich exakt zu "offiziellen" Publikationen des Braumeister passen.
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Tibor
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#4

Beitrag von Tibor »

Beim Uerige werden Hopfendolden verwendet, das Kühlschiff und der Berieselungskühler werden auch zum Geschmack beitragen.

Gruss
Tibor
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rayman
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#5

Beitrag von rayman »

Hallo,

ich würde bald gerne das Uerige Alt nachbrauen.
Es gibt dazu ja auch schon einen Eintrag bei MMuM, der die im Netz zu findenden Rezept-Infos widerspiegelt.

Im letzten Kommentar bei MMuM steht noch was zur Wasseraufbereitung. Wie ist das Düsseldorfer Wasser? Gibt es zu diesem Rezept noch weitere Tipps oder Erfahrungsberichte?

Grüße
Raimund
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#6

Beitrag von MtodaK »

Hallo,

Infos zum Düsseldorfer Wasser findest du auf die schnelle hier: https://www.swd-ag.de/privatkunden/trin ... eranalyse/

Uerige braut auf jeden Fall mit Leitungswasser, inwieweit das in der Brauerei aufbereitet wird weiß ich allerdings nicht.

Gruß
M to da K
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Kurt
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#7

Beitrag von Kurt »

Die werden den pH-Wert sicher anpassen. Ansonsten würde ich mich mal am Düsseldorfer Wasser anlehnen. Ich habe die Hopfengaben im MMuM-Rezept schon etwas erhöht. Die Schüttung ist ohne Zweifel passend.
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Alt-Phex
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Ohne die richtige Dosis Oxidation (Kühlschiff & Berieselungskühler) wirst du sicherlich nur
annähernd rankommen. Also ruhig etwas rumplempern beim brauen.

Hier wird nicht viel am Wasser gemacht, soweit ich das weiß. Evt. etwas Sauermalz.
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christianf
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#9

Beitrag von christianf »

Alt-Phex hat geschrieben:Hier wird nicht viel am Wasser gemacht, soweit ich das weiß.
Das würde mich auch wundern. Alt ist das traditionelle düsseldorfer Bier, das immer schon mit dem relativ harten düsseldorfer Wasser gebraut wurde. Warum sollte man das also ansäuern?

Frankenheim Alt schmeckt übrigens definiv anders, seitdem es nicht mehr in Düsseldorf gebraut wird ...
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Alt-Phex
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#10

Beitrag von Alt-Phex »

christianf hat geschrieben: Frankenheim Alt schmeckt übrigens definiv anders, seitdem es nicht mehr in Düsseldorf gebraut wird ...
Das war schon ein Unterschied als das Sudhaus in Neuss war. Da wurde dann versucht das Düsseldorfer Wasser
irgendwie nachzubilden. Hat auch nicht wirklich gut geklappt, lag aber sicherlich auch an der neuen Anlage.
Das 100 Jahre alte Sudwerk auf der Wielandstraße hat halt zum "Geschmack" beigetragen.

Seit das aus Warstein kommt hat das so gar nichts mehr von dem was es mal war.
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§11
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#11

Beitrag von §11 »

Tibor hat geschrieben:Beim Uerige werden Hopfendolden verwendet, das Kühlschiff und der Berieselungskühler werden auch zum Geschmack beitragen.

Gruss
Tibor
Kuehlschiff und Berieselungskuehler haben neben Oxidation auch einen anderen Effekt. Sie tragen noch ganz gehoerig zur Verdunstung bei. Das heisst die Wuerze beim Kochen ist noch "duenner", selbst die Ausschlagwuerze hat eben noch nicht die Extraktkonzentration der Anstellwuerze. Dadurch ergibt sich beim Hopfenkochen eine ganz andere Kinetik (bessere Ausnutzung). Auch das "Ausstinken" von DMS etc. klappt bei der grossen Oberflaeche des Kuehlschiffs besser.

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Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#12

Beitrag von Blancblue »

christianf hat geschrieben:Das würde mich auch wundern. Alt ist das traditionelle düsseldorfer Bier, das immer schon mit dem relativ harten düsseldorfer Wasser gebraut wurde. Warum sollte man das also ansäuern?
Damit der PH Wert beim Maischen trotz hartem Wasser in den optimalen Bereich rutscht?
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#13

Beitrag von Alt-Phex »

Blancblue hat geschrieben:
christianf hat geschrieben:Das würde mich auch wundern. Alt ist das traditionelle düsseldorfer Bier, das immer schon mit dem relativ harten düsseldorfer Wasser gebraut wurde. Warum sollte man das also ansäuern?
Damit der PH Wert beim Maischen trotz hartem Wasser in den optimalen Bereich rutscht?
Gerade wenn ich Altbier braue mache ich gar nichts mit meinem Wasser. Auch bei den meisten anderen
Bieren nicht. Gelegentlich senke die RA um etwa die hälfte mit etwas Sauermalz. Sonst nichts.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#14

Beitrag von rayman »

Ich komme ja aus Essen. Hier ist das Wasser sehr weich. Ist es sinnvoller zu versuchen das Essener Wasser anzugleichen, oder lieber direkt bei Freunden in Düsseldorf das Brauwasser aus der Leitung zapfen? Habe mich mit dem Thema Wasser bislang noch nicht allzu viel beschäftigt. Aber die Menge Wasser aus Düsseldorf zu organisieren wäre sicherlich möglich...
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#15

Beitrag von Blancblue »

Der dunkle Malzanteil eines Alts wirkt einer hohen RA ja entgegen, wenn der ausreicht für einen optimalen PH ist ja alles schick. Wenn nicht, ist Sauermalz oder Milchsäure eben eine Möglichkeit.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#16

Beitrag von Kurt »

Hab die Werte mal kurz durch den neuen Wasserrechner auf MMuM gejagt: Ohne Wasseraufbereitung kommt man mit dem Düsseldorfer Wasser auf einen Maische-pH von 5.8, was knapp ok ist. Ohne Cara- und Röstmalz landet man bei 5.9 - nicht optimal. Ich würde und werde da mit Milchsäure nachhelfen.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#17

Beitrag von rayman »

Hallo Kurt,

ich würde mir dann Wasser aus Düsseldorf holen...
Wie hoch sollte die Michsäure- oder Sauermalz-Zugabe sein?

Raimund
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#18

Beitrag von Kurt »

Da musst Du selbst mal den Wasserrechner anschmeißen. Etwa 1-2ml 80%-ige Milchsäure auf 10L Brauwasser. Hauptguss und Nachguss behandeln.
deralex
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#19

Beitrag von deralex »

Das ist dahingehend interessant, dass ich als ich noch beruflich in Düsseldort war, mich mit Altbier als Rezeptur viel beschäftigt habe und mir dachte mein Rezept mit 95%PiMa, 4% CaraAmber und 1% Röstmalz das ich mehrfach gebraut habe, schmeckt ja verdammt ähnlich dem Uerigen. Die Wasserwerte habe ich nicht verglichen, aber wir haben auch relativ hartes Wasser. Nur mit den 60 IBUs ware das Altbier ungenießbar. Leider wird das ohne behandeltes Wasser hier eine Katastrophe.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#20

Beitrag von rayman »

Ok, habe mal den MMuM-Rechner angeworfen. Waren etwa 2ml Milchsäure, oder 80g Sauermalz bei ca. 10L Hauptguss, wenn ich mich recht erinnere.

Korrigiert man gewöhnlicherweise beim Zusatz von Sauermalz die anderen Malzmengen? Oder ignoriert man das einfach?
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#21

Beitrag von Blancblue »

Das bissl Sauermalz macht nichts aus, da muss man nichts bei den anderen Malzen verändern.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#22

Beitrag von rayman »

Hallo zusammen,

ich habe vor drei Tagen das Uerige nach dem MMuM-Rezept gebraut. Das Gärfass steht nun bei 16°C im Gär-Kühlschrank. Kurt hat im Rezept geschrieben: "Nach der Hauptgärung Abkühlen auf 10°C". Was ist damit wohl gemeint? Nach der stürmischen Phase der Gärung die Temperatur senken, um die Gärung zu verlangsamen?

Grüße
Raimund
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#23

Beitrag von Kurt »

Die Info kommt von Uerige (ich habe damals *fast* alle Onlinequellen durchforstet). Gemeint ist damit wohl eine Nachgärung bei 10°C, die Hefe packt das jedenfalls.
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rayman
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#24

Beitrag von rayman »

Kurt hat geschrieben:Die Info kommt von Uerige (ich habe damals *fast* alle Onlinequellen durchforstet). Gemeint ist damit wohl eine Nachgärung bei 10°C, die Hefe packt das jedenfalls.
Danke. Mein Keller hat grad 12°C. Da wird die Nachgärung dann stattfinden. Grüße!
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Maschine
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#25

Beitrag von Maschine »

Kurt hat geschrieben: Montag 13. Februar 2017, 09:24 Die Info kommt von Uerige (ich habe damals *fast* alle Onlinequellen durchforstet). Gemeint ist damit wohl eine Nachgärung bei 10°C, die Hefe packt das jedenfalls.
Ich hole mal diesen Beitrag aus 2017 hervor, weil ich mich auch mal an einem Uerige versuchen will. Orientieren möchte ich mich am Rezept von Kurt auf MUMM, dem ich für die super Recherche zu den Originalzutaten danken möchte.

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... actorha3=4

Mich würde mal interessieren, ob es Feedback oder weitere Verbesserungsvorschläge zu dem Rezept gibt? Vielleicht hat es ja in der Zwischenzeit jemand hier probiert.

Ich werde das dann in meinem GF G30 versuchen und habe mir schon ein entsprechendes Rezept angelegt:

https://community.grainfather.com/recipes/1132041

Mir ist aber aufgefallen, dass es bei den Berechnungen teils ziemlich große Abweichungen gibt, z.B. 63 vs 50 IBU, 15 vs 30 EBC, 4.4% vs 4.8% Alkohol. Vielleicht habe ich da ja irgendwo einen Bock drin. Danke und Grüße
Karl
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#26

Beitrag von Kurt »

Um auf das Rezept auf der Grainfather-Seite zugreifen zu können muss man sich einloggen?
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FlorianTH
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#27

Beitrag von FlorianTH »

Kurt hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 10:13 Um auf das Rezept auf der Grainfather-Seite zugreifen zu können muss man sich einloggen?
Bei mir kommt auch eine Anmeldemaske. Dann existiert das Rezept wohl nicht in der/für die freie(n) Welt 🤷‍♂️
Viele Grüße
Florian 🍻
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#28

Beitrag von mesmerize »

Maschine hat geschrieben: Montag 23. September 2024, 20:37
Kurt hat geschrieben: Montag 13. Februar 2017, 09:24 Die Info kommt von Uerige (ich habe damals *fast* alle Onlinequellen durchforstet). Gemeint ist damit wohl eine Nachgärung bei 10°C, die Hefe packt das jedenfalls.
Ich hole mal diesen Beitrag aus 2017 hervor, weil ich mich auch mal an einem Uerige versuchen will. Orientieren möchte ich mich am Rezept von Kurt auf MUMM, dem ich für die super Recherche zu den Originalzutaten danken möchte.

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... actorha3=4

Mich würde mal interessieren, ob es Feedback oder weitere Verbesserungsvorschläge zu dem Rezept gibt? Vielleicht hat es ja in der Zwischenzeit jemand hier probiert.

Ich werde das dann in meinem GF G30 versuchen und habe mir schon ein entsprechendes Rezept angelegt:

https://community.grainfather.com/recipes/1132041

Mir ist aber aufgefallen, dass es bei den Berechnungen teils ziemlich große Abweichungen gibt, z.B. 63 vs 50 IBU, 15 vs 30 EBC, 4.4% vs 4.8% Alkohol. Vielleicht habe ich da ja irgendwo einen Bock drin. Danke und Grüße
Karl

MOIN!! Ich habe das Rezept schon viele Male mit verschiedenen kleineren Änderungen gebraut. So erfolgreich, dass ich auf der HBCON 23 die Kat. Altbier damit gewonnen habe. Hier mein HBCON Rezept: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept

Hauptänderung: Nimm unbedingt anstatt Spalter Select die alte Sorte Spalt Spalter. Die ist traditioneller und passt hier sehr gut rein. In diesem Rezept hatte ich CaraWheat verwendet, ich habe auch schon CaraBohemian versucht (war nicht so stilecht weil zu "kecksig"), CaraMünchII passt aber auch sehr gut. Am Wichtigsten ist tatsächlich kühl anstellen: Ich stelle bei 10-11°C an und lasse auf 13°C kommen und lasse die es auch die komplette HG dabei. NG dann ganz normal bei Zimmertemperatur. Gib dem Bier Zeit. Ein (Hobbybrauer-) Altbier kann gut und gerne 2-4 Monate lagern. Und natürlich habe ich den Vorteil als Düsseldorfer, das Düsseldorfer Stadtwasser direkt aus dem Hahn nehmen zu können. Achte hier auf die Wasser Werte, denn das Wasser darf nicht zu weich sein.

Ich habe Dir auch mal ein BrewFather Rezept rausgesucht von mir (hier in der Version mit dem CaraBohemian), da findest Du auch das Düsseldorfer Wasserprofil drinnen: https://share.brewfather.app/Djosxjz9933PNt.

Meine Lieblingshefe ist übrigens die BUB382 (leider als Hobbybrauer schwer zu bekommen). Aktuell habe ich ein Alt mit der w208 in der NG stehen - hab es daher noch nicht probiert.

Viel Erfolg und bei weiteren Fragen gerne melden!

CHeers Tommy
Beste Grüße
Tommy
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#29

Beitrag von Maschine »

Danke für die Tipps! Ich hatte die Sammelbestellung schon raus und da gab es eh keinen Spalt Spalte, nur den Select. Versuche ich dann aber auf alle Fälle beim nächsten Mal. Das Anstellen mache ich auf jeden Fall so wie Du vorschlägst. Wie lange dauert das dann, bis es im Gärröhrchen blubbert?

Zum Brewfather-Rezept: Da schriebst von WP-Hopfung. Welchen Hopfen nimmst Du da?

Grüße aus Düsseldorf :)
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#30

Beitrag von Maschine »

Kurt hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 10:13 Um auf das Rezept auf der Grainfather-Seite zugreifen zu können muss man sich einloggen?
Oh sorry. Ich habe mal das Rezept aktualisiert. Jetzt passen auch die Werte besser.
Dateianhänge
Uerige2.pdf
(863.83 KiB) 101-mal heruntergeladen
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#31

Beitrag von Kurt »

Ich habe übrigens nach den Anmerkungen von Tommy bei meinem Rezept jetzt auch den Spalter Select gegen den Spalt Spalter getauscht.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#32

Beitrag von rakader »

mesmerize hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 10:36
Hauptänderung: Nimm unbedingt anstatt Spalter Select die alte Sorte Spalt Spalter. Die ist traditioneller und passt hier sehr gut rein.

Viel Erfolg und bei weiteren Fragen gerne melden!

CHeers Tommy
Ich habe das Rezept auch schon mehrfach abgewandelt gebraut. Woher bekommst Du die alte Sorte Spalt Spalter? Habe ich noch nie gesehen.

Danke vorab
Radulph

Edit: Zur Frage der ultimativen Altbierhefe: Das ist bei mir seit Jahren die Weihenstephan W165 Altbier.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#33

Beitrag von mesmerize »


Ich habe das Rezept auch schon mehrfach abgewandelt gebraut. Woher bekommst Du die alte Sorte Spalt Spalter? Habe ich noch nie gesehen.

Danke vorab
Radulph

Edit: Zur Frage der ultimativen Altbierhefe: Das ist bei mir seit Jahren die Weihenstephan W165 Altbier.
Servus, Spalt Spalter ist eine alte, traditionelle Sorte, wohl die älteste Kultursorte in der Spalt. Barth Haas schreibt zum Aromaprofil folgendes:

https://www.barthhaas.com/de/hopfen-und ... lt-spalter

Kaufen kannst Du den nicht in jedem Hobbybrauer Shop, aber manche haben den schon wie zB Brau-Partner. Hopsteiner hat den auch, hier ist er allerdings laut HP von 2020. Der wäre mir zu alt.

Cheers
Beste Grüße
Tommy
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#34

Beitrag von klecksi »

Ich habe den Spalt Spalter Hopfen bei Braupartner bestellt. Alphasäure: ca. 2,8 % Erntejahr: 2023
ein farbenfroher Gruß

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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#35

Beitrag von Maschine »

So, ich habe jetzt doch Spalt Spalter gekauft. Daran soll es nicht scheitern…
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#36

Beitrag von rakader »

Braupartner ist auch bei mir unterwegs. Bin gespannt.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#37

Beitrag von HopfenHugo »

Ich hab Ähnliches mit 1facher Dekoktion und Saazer 1,8g/l 20min kochen und 1g/l Saazer plus 0,6g/l Tettnanger bei Kochende gemacht.
Hefe OGA9 bei 14-16°. Schüttung 48% Pils,40% Münchener, 5% Cara Hell, 2% Chocolate und 5% Haferflocken
Das fand ich richtig gut und ich hatte sogar ein Uerige zum Gegenverkosten da, gibts hier bei mir hier so gut wie gar nicht. War natürlich nicht gleich, allenfalls ähnlich, aber meins hat mir besser gefallen
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#38

Beitrag von Maschine »

So, ich habe mal nach den Vorschlägen von Kurt und Tommy einen Sud gebraut und mit OGA9 angestellt. Es ist noch einiges an Hopfen übrig geblieben, insb. Hallertauer Tradition und ich überlege, ob ich das Uerige noch mit 2g/l stopfen sollte. Ist sicher nicht stilecht aber ich steh ziemlich auf stark gehopfte Sachen. Was meint Ihr?
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#39

Beitrag von rauchbier »

Option für den Erstversuch wäre, dass du wie bei einem Splitsud nur mal eine Teilmenge zum Stopfen hernimmst.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#40

Beitrag von rakader »

rauchbier hat geschrieben: Dienstag 5. November 2024, 17:38 Option für den Erstversuch wäre, dass du wie bei einem Splitsud nur mal eine Teilmenge zum Stopfen hernimmst.
Ja. Ich stelle mir hier aber auch die Frage, warum wir alle uns so viel Mühe geben, bei einem Original-Uerige-Geschmack zu helfen, wenn am Ende das Ergebnis durch eine stilfremde Gabe verfälscht wird. Wo bleibt da der Erkenntnisgewinn? Split ist die einzige Möglichkeit diesem Dilemma zu entkommen.
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Re: Rezeptentwicklung Altbier ähnlich Uerige

#41

Beitrag von Maschine »

Ja gute Idee, mache ich so 20L Original, 5L nachgehopft.
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