Sinnvolle Modifikationen an Polsinelli Easy 50

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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Pittermännchen
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Sinnvolle Modifikationen an Polsinelli Easy 50

#1

Beitrag von Pittermännchen »

Hallo,

ich bin Anfänger und beschäftige mich gerade mit der Polsinelli 50 https://www.polsinelli.it/de/bierherste ... P1352.html. Bei mir werden Kochen und Gären aber definitiv räumlich getrennt stattfinden, und auch mit Rollen wäre das Rumschieben des 75-l-Gärtanks ein absoluter Krampf (Türhöhe 1,60 m, Treppe). Für den Anfang fand ich die kleinen Plastikfässer von Speidel ganz sympathisch.

Ich habe dann mal angefangen, den Preis der Einzelteile zu kalkulieren:

392 EUR 50 l Maischekessel https://www.polsinelli.it/de/50-l-motor ... -P1293.htm
144 EUR 50 l Nachgusskessel https://www.polsinelli.it/de/50-l-topf- ... g-P930.htm
165 EUR 75 l Hopfen kochen https://www.polsinelli.it/de/75-l-topf- ... -P1128.htm
55 EUR "Halo-Filter" (Läuterhexe?) https://www.polsinelli.it/de/filter-f%C ... -P1083.htm
45 EUR Fly Sparge https://www.polsinelli.it/de/fly-sparge-50-75-P1339.htm
79 EUR Pumpe https://www.polsinelli.it/de/elektrisch ... -P1041.htm
24 EUR Messstab https://www.polsinelli.it/de/birrometro ... -P1256.htm
70 EUR Plattenkühler https://www.polsinelli.it/de/der-w%C3%A ... -P1299.htm
92 EUR 75 l Gärtank https://www.polsinelli.it/de/75-l-edels ... -P1081.htm
26 EUR Ständer für Gärtank https://www.polsinelli.it/de/edelstahlh ... 0-P931.htm
72 EUR 3(!) Brenner https://www.polsinelli.it/de/gusseisern ... -P1065.htm

Summe: 1.164,00 EUR für die Einzelteile

Was gegenüber dem Komplettset (1620 EUR) fehlt, sind die Edelstahlkonstruktionen für den Maischekessel und den Kessel für den Nachguss und 5 m Schlauch und ein längerer Hahn und ein Stück Schlauch für den Maischekessel. Das hatte ich alles nicht auf der Webseite gefunden. Kostet das bisschen Zeug mehr wirklich 450 EUR?

Was würdet ihr sonst noch modifizieren? Den Plattenkühler würde ich vielleicht wegen der leichteren Reinigung durch einen Kühlspirale ersetzen. Und brauche ich die Pumpe? Wegen der Reinigung sieht mir das wie ein neuralgischer Punkt aus. Aber bekommt ein normal trainierter Mann die 50 l kochend heißen Sud mit Pott hochgehievt?

Und kann jemand eine Abschätzung für die Mindestbraumenge geben? Ich wollte deutlich kleiner als 50 l, eher mit 20 l anfangen, um im Fall der Fälle nicht so viel wegschütten zu müssen. In einem anderen Thread (http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=24056) gab es dazu schon Überlegungen für die 100-Liter-Variante, aber ich habe nicht kapiert, auf welche Mindestbraumenge das am Ende hinausgelaufen ist.

Und kann man die Anlage später aufpimpen, und eventuell die Gaszufuhr während der Rasten automatisch steuern?

Ach, ja, Ich kenne auch Braumeister, Grainfather und Mundschenk. Geht bei mir alles wegen der Elektrik nicht.

Danke und viele Grüße,
Guido
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Malzwein
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Re: Sinnvolle Modifikationen an Polsinelli Easy 50

#2

Beitrag von Malzwein »

Aber bekommt ein normal trainierter Mann die 50 l kochend heißen Sud mit Pott hochgehievt?
Ist die Frage ernst gemeint? Wenn heiße Maische oder Würze in der Menge verschüttet wird, ist Lebensgefahr angesagt. Da würde ich manueller Tragetechnik nicht vertrauen.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
Pittermännchen
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Re: Sinnvolle Modifikationen an Polsinelli Easy 50

#3

Beitrag von Pittermännchen »

Malzwein hat geschrieben:
Aber bekommt ein normal trainierter Mann die 50 l kochend heißen Sud mit Pott hochgehievt?
Ist die Frage ernst gemeint? Wenn heiße Maische oder Würze in der Menge verschüttet wird, ist Lebensgefahr angesagt. Da würde ich manueller Tragetechnik nicht vertrauen.
Ja, sorry, wollte nur wissen, ob ich ein Feigling in, dass ich mir das nicht zutraue.
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Bilbobreu
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Re: Sinnvolle Modifikationen an Polsinelli Easy 50

#4

Beitrag von Bilbobreu »

Hallo Guido,

ich habe mir meine Posinelli Anlage wie folgt zusammengestellt:

50 l Topf mit Rührwerk und Haloring zum Maischen
75 l Topf zum Kochen
2 x 50 l Gärfass

Den Nachguss macht bei mir der gute alte Einkocher in zwei Portionen warm. Das funktioniert aber nur deshalb schnell genug, weil das Wasser schon mit 60 °C aus dem Hahn kommt.

Zu Deinen Fragen:
75 l Gärfass kann man (egal ob heiß oder kalt) nicht mehr vernünftig von Hand bewegen. Bei 2 x 50 l gehet das aber schon. Da sind dann maximal 35 l Würze drin. Das lässt sich mit den Handgriffen zu zweit dann schon vernünftig handhaben.

Ich hab auch keinen Plattenkühler und nutze die Kühlspirale von Polsinelli, indem ich nach Ende des Kochens im Kochtopf auf 80 °C runterkühle, dann den Whirlpool mit etwaigen Hopfengaben mache, dann in die Gärfässer ablassen und dort auf Anstelltemperatur runterkühle. Damit bin ich ganz zufrieden.

Was die Mindestbraumenge betrifft, dürfte die entscheidende Frage sein, ist der Treber beim Läutern hoch genug, um ein vernünftiges Läuterergebnis zu erhalten. Dabei ist zu beachten, dass der Haloring seinerseits recht hoch ist und eher ein etwas höheres Treberbett erfordert als andere Läutertechniken. Ich maische in meinem 50 l Topf regelmäßig 14-15 kg Malz ein und habe am Ende je nach Stammwürze etwa 65 bis 85 l Bier. Sicher lässt es sich mit dem Haloring auch mit deutlich weniger Malz als 14-15 kg noch vernünftig läutern. Aber dass das auch mit 4-5 kg noch funktioniert bezweifle ich. Der Treber dürfte dann kaum noch wesentlich höher sein als der Haloring selbst. Ich hab da jetzt keine Versuche zu durchgeführt, aber unter 8 kg Malzschüttung würde ich bei diesem System im 50 l Topf nicht gehen. Wenn Du also tatsächlich 20 l Ausschlagmenge anstrebst, solltest Du eine Nummer kleiner wählen.

Gruß
Stefan
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Re: Sinnvolle Modifikationen an Polsinelli Easy 50

#5

Beitrag von Pittermännchen »

Bilbobreu hat geschrieben:ich habe mir meine Posinelli Anlage wie folgt zusammengestellt:

50 l Topf mit Rührwerk und Haloring zum Maischen
75 l Topf zum Kochen
2 x 50 l Gärfass
Erstmal danke für die ausführliche Beschreibung! Wo stehen denn Deine Brenner? Auf der Erde? Bei der Originalanlage sieht es sehr praktisch aus, dass man sich das Pumpen bzw. Umschütten teilweise sparen kann. Aber ich weiß nicht, wie ich eine feuerfeste Konstruktion mit 100 kg Tragkraft (zum Beispiel für den 75-Liter-Topf plus Brenner) bauen kann. Vielleicht ist das der Grund, weshalb beim Posinelli-Setup der Brenner fürs Hopfenkochen auf der Erste steht.
Bilbobreu hat geschrieben:Was die Mindestbraumenge betrifft, dürfte die entscheidende Frage sein, ist der Treber beim Läutern hoch genug, um ein vernünftiges Läuterergebnis zu erhalten. Dabei ist zu beachten, dass der Haloring seinerseits recht hoch ist und eher ein etwas höheres Treberbett erfordert als andere Läutertechniken. Ich maische in meinem 50 l Topf regelmäßig 14-15 kg Malz ein und habe am Ende je nach Stammwürze etwa 65 bis 85 l Bier. Sicher lässt es sich mit dem Haloring auch mit deutlich weniger Malz als 14-15 kg noch vernünftig läutern. Aber dass das auch mit 4-5 kg noch funktioniert bezweifle ich. Der Treber dürfte dann kaum noch wesentlich höher sein als der Haloring selbst. Ich hab da jetzt keine Versuche zu durchgeführt, aber unter 8 kg Malzschüttung würde ich bei diesem System im 50 l Topf nicht gehen. Wenn Du also tatsächlich 20 l Ausschlagmenge anstrebst, solltest Du eine Nummer kleiner wählen.
Weil ich nicht jedes Wochenende brauen kann, wären 50 Liter auf die Dauer schon besser.

Wenn der Topf mit Rührwerk zu klein wird, ist das eine teure Fehlinvestition. Lieber schütte ich einmal misslungenes Bier in den Ausguss statt nach drei Monaten nochmal für 400 Euro einen neuen Topf zu kaufen.

Gruß,
Guido
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Bilbobreu
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Re: Sinnvolle Modifikationen an Polsinelli Easy 50

#6

Beitrag von Bilbobreu »

Bei mir stehen die beiden Brenner für Maische- und Kochkessel mit dem notwendigen Höhenunterschied, um die Schwerkraft nutzen zu können und keine Pumpe zu brauchen, auf einer selbstgebauten Holzkonstruktion (muss da irgendwo zu finden sein: viewtopic.php?f=21&t=7919&p=119480&hili ... ei#p119480), die an den erforderlichen Stellen mit Fermacell-Platten feuerfest gemacht ist. Das geht mit Metallprofilen sicher auch eleganter. Aber ich hab in einem früheren Leben nun mal Tischler gelernt. Aber natürlich sollte man sich bei selbstgebauten Konstruktionen für 75 l kochende Flüssigkeiten auch sehr sicher sein, dass die Konstruktion das aushält.

Gruß
Stefan
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Re: Sinnvolle Modifikationen an Polsinelli Easy 50

#7

Beitrag von Pittermännchen »

Bei mir soll das Zeug in die Garage. Ich dachte an zwei dieser Schränke: https://www.bauhaus.info/werkbaenke/kue ... p/11140639

Die sollen jeweils 300 kg tragen können. Obendrauf kommt dann noch eine Gewegplatte und zwei Lagen Alufolie, das müsste doch reichen.

Den Nachguss wollte ich einfach auf der Erde kochen, und dann in das "Fly Sparge" pumpen. Aber kann ich bei der Pumpe die Durchflussmenge mit dem Hahn am Topf für den Nachguss steuern? Oder verschluckt die Pumpe sich, wenn sie nicht genug Flüssigkeit bekommt?

Viele Grüße,
Guido
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philipp
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Re: Sinnvolle Modifikationen an Polsinelli Easy 50

#8

Beitrag von philipp »

Pittermännchen hat geschrieben: Ja, sorry, wollte nur wissen, ob ich ein Feigling in, dass ich mir das nicht zutraue.
Auf keinen Fall, das nennt man gesunden Menschenverstand ;-)

Entweder Seilzug, oder aber, noch besser, Pumpe.

Deshalb haben bei den üblichen Brauanlagen die Töpfe verschiedene Höhe. Maischen ganz oben, darunter Läutern, darunter Läutergrant. Da durch nur noch kleinste Schwebstoffe (wenn überhaupt) vorkommen, kann man dann mit einer Pumpe wieder hoch in die Sudpfanne pumpen.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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