Und ich dachte wenn man da wirklich alles rausquetscht erhält man noch irgendwelche unerwünschten Gerbstoffe aus dem Getreide, die Nebengeschmäcker einbringen. Hab dazu aber jetzt keine Quelle parat.
Beim Apfelsaftpressen mit diesem System kommen weit weniger Gerbstoffe in den Most als mit div Hochdruckverfahren, wo mit hydraulischen Drücken bei rd 250 bar gearbeitet wird.
umgelegt aufs Bierbrauen könnte ich mir vorstellen, daß
1) der Presskuchen besser ausgenützt wird
2) weniger Trubstoffe abgehen
Als Nachteil könnte sich der Gummibalg herausstellen, (Temperaturstabilität bzw Lebensdauer ) oder ggf befinden sich in der Würze Fehlaromen aus dem Gummibalg.
Angesichts errechneter oder gemessener Größen wie Sudhausbeute, Stammwürze usw. vermag angesichts des Gewichtes des Trebers der Gedanke sehr naheliegend, warum man anstelle des oftmals zeitraubenden und gewissermaßen nervtötenden Abläuterns den ganzen Matsch nicht einfach mit Haupt- und Nachguß auspresst - so als sei es eine Masse aus gemahlenen Oliven zur Ölgewinnung.
Der Gedanke ist naheliegend, ebenso die Aspekte der Zeitersparnis und vielleicht auch des geringeren Energiebedarfs oder der Errettung von im Treber gebundener Würze.
Bei näherer Betrachtung entpuppt sich aber alles als Milchmädchenrechnung, denn der Pressvorgang macht mehr zunichte als dass er letztendlich nützt.
Betrachten wir einmal den langsamen Läutervorgang. Ob man nun schwallweise die Nachgüsse aufbringt oder in einem Zug (Single Batch) sei dem Brauer überlassen;, das hat alles Vor- und Nachteile, welche hier aber nicht Gegenstand des Verfahrens sind.
Der Läutervorgang verbindet die Arbeitsschritte der Auswaschung von Würzebestandteilen und der Filtrierung. Durch das Treberbett werden Trubstoffe zurückgehalten, die Erzeugung eines klareren Bieres isg hierdurch möglich.
Durch das Auspressen werden - auch durch das feinste Filtergewebe - eben diese Trubstoffe freigesetzt, zudem werden im Haupt- oder Nachgusswasser grundsätzlich unlösliche Bestandteile des Trebers mit rausgedrückt, vorrangig Gerb- und Bitterstoffe aus den Spelzen.
Vielleicht kann man es auch mit der Herstellung einer klaren Gemüse-Consommee oder einem Apfelgelee im Gegensatz zur Gemüsecremesuppe und einem Apfelmus vergleichen. Consommee oder das Gelee bringt den reinen, unverfälschten Geschmack der Ausgangsstoffe zum Vorschein, während Cremesuppe oder Mus zwar die Edukte erahnen lässt, dafür aber eher unansehnlich sind reichlich nach Beiwerk schmecken.
Grüsse Jürgen
Ich braue nur mit Roggen.
Warum ?
Weil ichs kann...und weils mir schmeckt !
Höflichkeit ist oberstes Gebot - denn dadurch offenbart man seine Kinderstube
Sucht doch mal bei Interesse, v.a. auch im Alten Forum, nach "Maischefilter".
Übrigens erlaubt es gerade der, ohne Spelzen zu läutern. Siehe z.B. Augustiner.
Wie hatten soetwas herumstehen, zum Weintrauben pressen, ich muss schauen ob wie die Presse noch haben. Könnte ein witziges Experiment sein mit Doppelsud um einen direkten Vergleich zu haben. Was ich aber als problematisch sehen würde ist das Sauerstoffeintrag im Vergleich zu normalen Läutern, da ja nach und nach die Vorderwürze an der Außenwand runter läuft.
Lese gerade im Narziß und habe dort eine ähnliche Thematik gefunden.
Druckmaischeverfahren.... Resümee daraus, Biere schmecken hart und breit..... die anfänglichen Hoffnungen für eine
bessere Sudhausausbeute hat sich aufgrund von Qualitätsproblemen nicht erfüllt. Arbeitsdrücke von 3 bar wurden in den
Maischeprozessen eingesetzt.
"Die heutzutage wesentlich verbesserte Sudhaustechnologie hat derartige Verfahren entbehrlich gemacht" wörtlich aus "Abriss der Bierbrauerei"
....ein "geiles" aber auch sehr anspruchsvolles Buch....
Gruß
Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
Powerbauer hat geschrieben:Ich glaube, daß grade beim normalen Läutern der O- Eintrag größer ist - einfach weils länger dauert...
Aber warum ist der O ein Problem? beim Anstellen der Würze SOLL sogar O dabei sein, damit die Hefe flott arbeiten anfangt --> (Würzebelüftung )...
Morgen,
Sauerstoff im Heissbereich führt zur Oxidation der Bierwürze, dadurch verfärbt sich das Bier dunkler, vor dem Anstellen ist der Sauerstoff wichtig zur Vermehrung der Hefe ABER eben nur da. Bei allen anderen Prozessen ist der Sauerstoff eher schädlich. Beim fertien Bier führt es zu Cassisnoten und im Heissbereich zu Verfärbungen.
Whirlpool ersparst du dir definitiv nicht, lies dich da zu den Brauprozessen nochmals etwas ein.
Aber es gibt im industriellen Umfeld solche Pressen.
Beispielsweise steht sowas in Schwechat, da rennt die ganze Anlage drüber.
Ist aber etwas anders aufgebaut, rennt aber zuverlässig.