mit dem ersten Sud im neuen Jahr wollte ich die zuletzt gesammelten Erfahrungen noch einmal aufarbeiten und ein paar Optimierungen einfließen lassen.
Ich war nicht recht zufrieden mit der Schrotqualität, der Ausbeute und diversen Holplern beim Handling.
Außerdem hatten mich meine Messwerte mehr verwirrt als geleitet…
Vorgenommen hatte ich mir, die MattMill auf 1,4mm Walzenabstand nachzujustieren. Mit einer Messlehre war das einfachst möglich.
Zudem sollte das Malz mit 2% Wasser konditioniert werden.
Während des Brauvorgangs Messen, messen, messen… Ich wollte mehr erfahren über pH-Wert zu Beginn und nach dem Einmaischen.
Extraktgehalt bestimmen mit einigermaßen präziser Temperaturkorrektur. Hierfür kamen ph-Streifchen zum Einsatz und ein anständiges Thermometer, das mein Bratthermometer ersetzte. Außerdem zusätzlich eine Läuterspindel.
Fixierungen der Kühlspirale und eine Thermomanschette für den Braumeister sollten jeweils die Effizienz erhöhen.
Das waren schonmal ein paar Punkte, die den Brauablauf veränderten und ich muss sagen, Kleinigkeiten können große Wirkung haben...

Das Schrotbild empfand ich als 1a! Kaum Mehl und schön gebrochene Körner.
Mein 14V Akkuschrauber hatte zwar deutlich mehr Mühe bei niedriger Umdrehung, aber mit Ersatzakku war es gut zu schaffen.
Meine Erkenntnisse bezüglich der Wasserwerte kann ich noch nicht so recht einordnen.
Ich habe zu Beginn der Maltoserast nochmal gemessen und las tendenziell ph >6 ab. Die Streifen abzulesen ist aber eine Sache für sich…
Ich habe dann nochmals mit 4ml Milchsäure nachgelegt und meine, eine Farbe erkannt zu haben, die auf einen Wert <6 schließen lässt.
Nun ja, ich hänge einmal meine Werte mit der ph-Prognose von MMuM an. Würde mich freuen, wenn ich hierzu einmal einen Ratschlag bekäme.
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... 700&mf3=25
Ich hantiere aktuell ausschließlich mit Milchsäure, weil ich denke, außer der hohen Härte ist das Wasser ganz brauchbar.
Evtl. verschneide ich mal mit destilliertem oder sehr weichem Wasser.
Aber liege ich richtig, dass ich mit meiner Milchsäuremenge keine geschmacklichen Einflüsse zu erwarten habe?
Könnte ich denn so viel Milchsäure nehmen, um auf eine RA von 0 zu kommen?
Der aktuelle ph-Wert ist halt doch etwas hoch…

Abgesehen von dieser Unsicherheit lief der Brauvorgang wie geschmiert.
Der Braumeister machte seinen Job und ich hatte einen sehr entspannten Brautag.
Alle Optimierungen machten Sinn, beschleunigten das Ganze teilweise merklich und gaben mir vor allem Sicherheit…
Auch der Einsatz der an mehreren Stellen im Forum empfohlenen weißen Bottiche erleichtert einem das Leben.
Ich nutze sie für die Malzmischung, für das Schrot, zum Auffangen des Läuterrests, zum Auffangen des heißen Kühlwassers, um gleich im Anschluss beim Hopfenkochen einige Teile zu reinigen. Supersache!
Spannend war dabei für mich, welchen Restextrakt man noch aus dem Treber holt, wenn man ihn einfach in Ruhe abtropfen lässt.
Ich gab 9l Nachguss, davon ca. 4l mit angehobenem Malzrohr und nochmal 5l als das Malzrohr auf dem Bottich stand.
Damit konnte ich am Ende nochmal ca. 5-6l entnehmen, die noch immer 12°P hatten.
Ich denke, mit etwas mehr Geduld ist da noch der eine oder andere Liter Würze mit gutem Extraktgehalt herauszuholen. Und nächstes Mal gleich die volle Ration Nachguss drauf, da ich mich jetzt ja einigermaßen auf die zuvor gemessenen Werte verlassen kann.
Herausgekommen sind völlig planmäßig 50l Würze mit 13°P.

Die Notti werkelte munter drauf los und bei 17°C Raumtemperatur dürfte das ideal laufen…
Alles in allem also ein gelungener Brautag, bei dem ich viele Tipps anwenden konnte, die ich nur aus diesem Forum hier habe.
VIELEN DANK DAFÜR!!!

Ich glaube weiterhin viel gelernt zu haben auf dem Weg zum reproduzierbaren Spitzen-Sud.
Viel Spaß hat`s wieder gemacht und ich hoffe auf ein leckeres Bierchen.
Würde mich sehr über Hinweise und Ratschläge freuen!
Zu verbessern gibt`s sicher immer noch einiges…
Anbei ein paar Eindrücke, wie es so gelaufen ist