da ich Braudokus so mag, möchte ich auch bei meinem zweiten Sud eine erstellen. Die Bilder sind leider nicht ganz scharf geworden. Ich habe ne ziemliche Zitterhand und die GoPro ist ohne Stativ und bei schlechtem Licht etwas störrisch in der Bildstabilisierung. Jedenfalls: Vorgenommen hatte ich mir das Balrog-Porter von MMuM.
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... g%C3%A4rig
Als ich die Lagerzeit gesehen hab (6-8 Monate in der Flasche) wusste ich sofort: das wird mein Winter/Weihnachtsbier 2017 und zeitgleich dachte ich, das der Monat März geeignet wäre, um mit Umgebungstemperaturen noch im unteren obergärigen Bereich zu arbeiten, was mir die Nottingham Ale-Hefe seit heute früh mit Dauerblubbern quittiert. Doch eins nach dem anderem.

Gestern gegen halb zehn in der Früh war Einmaischen angesagt. Geschrotet wurde die farblich attraktive Malzpalette bereits am Vorabend (immer wieder tolles Workout). Nachdem ich beim Bergen des Brauequipments eine Ratte im Keller aufgeschreckt habe, freute ich mich gleich dreifach über meine luft- und bissdichten Malzeimer vom Hobbybrauerversand.


Die erste Rast war die 57'er mit 10 Minuten, danach folgte eine 60-minütige Kombi, dann hoch auf 78 und nach weiteren zehn Minuten das Abmaischen. Nach der obligatorischen Läuterruhe und der mindestens ebenso obligatorischen Pizza für den Hobbybrauer folgte das Abläutern. Auch wenn er sicher keine besonders vertrauenserweckende Außenwirkung hat, bin ich doch immer wieder begeistert von meinem "Läutergrant", auf dessen Kontruktion ich durch das Braumagazin aufmerksam geworden bin.

10 Liter Nachguss waren schnell aufgebracht und bald darauf hat der Treber dann leider auch schon dicht gemacht. Ein bisschen hat das Bratenmusterschneiden noch gebracht, aber dann war bei knapp 16 Litern leider schon Schluss. Da ich wusste, was noch so verdampft, habe ich (auch weil der Extraktgehalt noch mörderisch war) gleich mit zwei Liter Wasser gestreckt. Aber ein bisschen schade war es schon. Für das komplette Leeren des Läuterbottichs und neu Aufsetzten fehlte mir nun ein bisschen das Equipment, deswegen habe ich es dabei belassen. Der Treber geht nunmehr an die 50 Hühner meiner Kollegin und ich bekomme ihn schon bald verstoffwechselt in Form von Eiern zurück. Es lebe die Subsistenzwirtschaft!

Während des Kochens wurden bereits der Mono-Filter, ein Schlauch, der Gärbottich und der Auslaufhahn der Würzepfanne desinfiziert und der feuerfeste Erlenmeyerkolben mitsamt dem Rehydrierungswasser für die Notti abgekocht.



Nach dem Kochen und den beiden Tettnanger-Hopfengaben blieb dann noch übrig die beiden Päckchen Notti ausnahmsweise mal extrem genau nach Datenblatt aufzubereiten (sie dankt es mir!) und das Filtern und Kühlen vorzubereiten. Im Kaltbereich habe ich mich dann mehr auf die Reinlichkeit als aufs Bildermachen konzentriert und deswegen ist es jetzt auch genug derselben. Übrig blieben letztlich nur 14 Liter schwarzbraunes Gold mit "furchteinflößenden" 22 G Plato. Jop, ich hätte verdünnen können - wollte ich aber nicht. Einmal kann man so eine heftige Platobombe ja basteln, das nächste Mal verschneide ich sicherlich, aber als Experiment dafür, was die Hefe so durcharbeitet, taugt es wohl. Und die Menge ist gar nicht mal so ein Problem, schließlich wollte ich mir auch nicht übermäßig viele Flaschen für über ein halbes Jahr an ein Getränk binden. So hat also alles seine Ordnung! :-)

Ich hoffe ihr hattet Freude beim Lesen, so wie ich sie beim Brauen hatte. Möchte an dieser Stelle noch einmal eindringlich erwähnen, wie dankbar ich diesem Forum und seinen Schreibern für die vielen Tips und Tricks bin!!!
Gruß
Jens