Rezeptfindung Rochefort 8 - Klon

[holledauer]

Liebe werte Braugemeinde,

hatte am Wochenende das Rochefort 8 in der Hand und verkostet
Das hat mir sehr sehr gut geschmeckt

Nun möchte ich mich nach langer Überlegung mal an so ein Bierchen wagen.
Habe dazu das Klon-Rezept gefunden:
http://www.reocities.com/iluvhops/brouw ... fort8.html

Hat das schon einer so nachgebraut?

Hab mal versucht, es in deutsche und metrische zu bringen.
Da mein Englisch ein bisschen zu Wünschen übrig lässt, verbessert mich bitte, falls ich was falsch interpretiere:

Für 40 Liter:
Pilsner 9,5 kg
Caramünch 1,5 kg
Carafa 2 Spezial 0,2 kg
Caraaroma 0,5 kg
Weizenflocken 0,5 kg
dunkler Kandiszucker 1,3 kg

Tradition 6,3% 90 g
Zwischengabe Hersbrucker 3,7% 60 g
Aromagabe Hersbrucker 3,7% 25 g
firsch gemalener Koreander 20 g

Einmaischen bei 60°
1. Rast 62° für 30 min
2. Rast 68° für 60 min
Abmaischen bei 78°
Kochzeit 75 min
Bittergabe zu Beginn Kochzeit
Zwischengabe 15 min nach Kochbeginn
Aromagabe und Koreander 5 min vor Kochende

Hefe Wyeast 1762 Belgian Abbey II
Temperatur 25°
Karbonisierung 6g

Meine Fragen bzw. Anpassungen:
Muß es das beglische PiMa zwingend sein? Wo sind die Unterschiede zu unserem?
Habe statt dem Styrian Goldings hallertauer Tradition genommen. Beim bittern sollte es aber kein Problem sein, oder?

Freu mich auf Diskussionen

[Flawi]

Moin,
habe mir das Rezept angeschaut, da ich als nächstes ähnliches vorhabe.
Ich denke Flaked Corn sind Cornflakes die vorher seperat gekocht werden.
Sehr wichtig scheint die hohe Gärtemperatur," Fermentation temperature was 21-23C".
Weiter unten heißt es dann 28°C, wirst also mit 25°C ganz gut liegen.
Soviel zu meiner Interpretation des Rezepts.

Grüße
Rainer

[Kurt]

Ich habe mal das Internet nach Rochefort 10 Rezepten durchforstet. Das Rezeot habe ich angehängt. Rochefort verwendet den Zucker Cassonade Bruin, das ist denke ich recht wichtig. Das Pilsner Malz kann meiner Meinung nach auch aus Deutschland kommen. Hauptsache ein Amerikanischer Hobbybrauer kommt nicht auf die Idee da heimisches Malz reinzuschütten ;)

Für 20 liters, 1.089 OG, 27 IBU

% Amount Malt
66,5 4850 gr Pilsnermalt (Belgian)
10,3 750 gr Caramunich 120 EBC
3,4 250 gr Special "B"
3,4 250 gr Flaked Corn
16,4 1198 gr Dark Candysugar

Hopfen und Gewürze

Styrian Goldings 58 gr 4.2% 75 minutes
Hallertau Hersbrucker 25 gr 3.5% 30 minutes
Hallertau Hersbrucker 13 gr 3.5% 5 minutes
Coreanderseed crushed 10 grs 5 minutes

Yeast: Wyeast 1762 Belgian Abbey II

Mashing: 3 liters per kg malt. Flaked corn boiled separately before adding
to the mash. 18,3 l mash, 12,0 l sparging

60-62C 30 minutes
68C 60 minutes
75C 5 minutes

[holledauer]

Moin,
Ich denke Flaked Corn sind Cornflakes die vorher seperat gekocht werden.
Grüße
Rainer

Denke ich auch. Wohl die ungesüßten "Natur-Cornflakes".

Hauptsache ein Amerikanischer Hobbybrauer kommt nicht auf die Idee da heimisches Malz reinzuschütten ;)

Sooo viel ist ja da nicht um
Und Danke für den Tip mit dem Zucker

[ggansde]

Moin,
http://www.candisyrup.com/uploads/6/0/3 ... _-_040.pdf
das ist mein Lieblingsrezept. Der dunkle Sirup bringt auch noch mehr tolle Aromen als Rohr-/Kandiszucker. An Koriander scheiden sich die Geister. M.E. kommt da keiner rein. Die Bananen- und Korianderaromen kommen von der Hefe. Hohe Gärtemperatur ist wirklich wichtig. Du kannst schon deutsches Malz nehmen. In einigen HB-shops gibt es gepoppte Rohfrucht): "torrified..." Die geht sehr gut.
VG, Markus

[flying]

War da nicht mal was mit Weizenstärke?

[holledauer]

Danke Markus.
Bei dem Koriander bin ich mir selber auch unschlüssig und bei der Verkostung konnte ich auch keinen rausschmecken.
War auch verwundert, als ich das gelesen habe

Noch wer eine Meinung?

[Kobi]

Ich denke Flaked Corn sind Cornflakes die vorher seperat gekocht werden.

Stimmt, Flaked Corn sind Maisflocken, hier wohl die ungezuckerten. Dass man die vorher kochen muss, glaube ich nicht; m.W. sind die durch den Produktionsprozess schon vorverkleistert. Darüber hinaus ist das ja auch nur ein verhältnismäßig kleiner Prozentsatz. Beim berühmten Samba Pale Ale maischen die auch alle hier ohne voriges Kochen ein.
Viele Grüße
Andreas

[chaos-black]

Ich hab hier das Buch "Brew like a Monk" von Stan Hieronymus (S. 59ff.). Ich tippe hier mal ein paar Infos daraus ab, die dir eventuell nützen könnten:

Rochefort 8 hat 1.078 OG (19°P), 9,2% Alc (abv), Apparent Degree of Attenuation (Vergärungsgrad) 90%, Farbe: 63 EBC, IBU 22.
Diese Daten sind das Resultat einer Untersuchung von Derek Walsh, De Proef Brouwerij.

Rochefort 8 wurde erstmals 1955 unter dem Namen "Spéciale" gebraut.

Rochefort benutzt Dingemans Pilsner und Karamelmalze

Die Maische hat einen PH von 5,8-5,9 und wird zum Kochen mittels "mineral acid" auf 5,2 reduziert

Der Brauer möchte im Interview keine Details über Maischeprogramm geben, außer dass es Step-Infusion ist. Besuchern der Brauerei zufolge sollen die Rasttemperaturen 57°C-63°C-74°C-78°C sein.

Rochefort braut seine Biere mit einer geringen Menge Weizenstärke, die früheren Mais ersetzt hat (Um genetisch veränderten Mais sicher auszuschließen)

Weißer und Dunkler Zucker werden zum Kochen dazugegeben (da ist grade nicht 100% erkennbar für mich ob es sich dabei um Kandis handelt oder nicht)

Es wird eine geringe Menge Korianer mit der letzten Hopfengabe hinzugefügt

Hopfen sind Styrian Golding und "Hallertau" Pellets

Gärung beginnt bei 20°C und wird über die nächsten sechs Tage auf 23°C erhöht.

Karbonisierung erfolgt mit der Hefe aus der Hauptgärung in den Flaschen

Verwendete Hefe "Rochefort" - spätere Kapitel sagen dass dies die Wyeast 1762 und die WhiteLabs WLP 540 sind)

Es wird auf 7g CO2/L karbonisiert

Bevor es die Brauerei verlässt wird es 10 Tage bei 23°C zum Reifen aufbewahrt



Viel Erfolg!

EDIT: Außerdem hier noch das Wasserprofil von Rochefort: Calcium 82, Bicarbonat 240, Magnesium 10, Sodium 6, Sulfate 32, Chloride 17
Zum Malz sagt der Brauer von Rochefort, dass wenn man kein Dingemans hat kann man auch auf andere Malze europäischer Gerste zurückgreifen.
Pilsner Malz ist das Herz der Biere

[Flawi]

Hi,

" Flaked corn boiled separately before adding to the mash"
hab das nur geschrieben weil es so im Rezept steht. Selbst habe ich da noch keine Erfahrung.
Das wird sich bei mir nächste Tage zeigen, werde die Cornflakes wohl auch nicht vorkochen.

Viel Erfolg
Rainer

[holledauer]

Puh... Jetzt sind es aber viele Infos :)

[chaos-black]

Puh... Jetzt sind es aber viele Infos :)

Aber meine kommen von nem Typen der in der Brauerei herumgefragt hat

Achso, es wird auch darauf hingewiesen, dass die Hefe sich in Rochefort gelegentlich etwas anders verhält als die isoliert erhältlichen Stämme. Vielleicht hat die sich nach Entnahme ja noch weiterentwickelt und es macht wirklich Sinn welche aus Flaschen zu ziehen? Je nachdem wie genau du an den Klon willst :)

[holledauer]

Ich glaube es dir schon :)

Muß mal alles zusammenschreiben.

@ Kurt: Stimmt das mit deinem genannten Zucker? Dann wäre die Frage, welche Art Zucker es ist, auch geklärt.

[chaos-black]

Muß mal alles zusammenschreiben.

Wenn du damit durch bist und es den Praxistest überstanden hat, kannst du es ja mal bei MMuM reinstellen :) Würde mich freuen! Hab das Brew like a monk Buch auch als Vorbereitung für Belgische Biere gelesen. Aber die Praxis hab ich noch nciht erprobt. Ich braue viel zu selten für die ganzen Biere die ich machen möchte und die Liste wird immer immer länger...

[holledauer]

Geht mir auch so.
Genau aus dem Grund hab ich mir wieder einen kleinen 50-Liter-Topf für Testsude zugelegt.
120 - 150 Liter auf meiner großen Anlage zu verhauen ist nämlich schmerzhaft

Ich werde das später mal zusammenschreiben und nochmal hier meine Zusammenfassung posten.
Das Bier wird auf alle Fälle als nächstes gebraut. Jetzt steht wenigstens wieder was auf meiner to-brew-Liste

[holledauer]

Tue mich irgendwie schwer mit der Zusammenfassung.

Mit dem weißen und brauen Zucker kann man nur spekulieren. Zu gleichen Teilen?
Oftmals ließt man, daß 1/3 am Ende des Kochens dazugegeben wird mit der letzen Hopfengabe oder gar erst Mitte der Gärung

Zur Infusion:
Würde es aus Vollmundigkeit trimmen:

57° für 15 min (oder länger wegen den Kornflakes? )
63° für 20 min
74° für 40 min
78° Abmaischen

Was meint ihr?

[gulp]

Danke Markus.
Bei dem Koriander bin ich mir selber auch unschlüssig und bei der Verkostung konnte ich auch keinen rausschmecken.
War auch verwundert, als ich das gelesen habe

Noch wer eine Meinung?

Wenn man den Koriander schmecken kann, ist zu viel davon im Bier. Steht auch in Brew like a Monk.

Ansonsten sind solche Klonrezepte eher schwierig. Das Original wird man sowieso nicht genau treffen, also kann man gleich nach seinem Geschmack was eigenes entwerfen. Wenn das dein erstes Quadrupel Ist, würde ich dir raten auf was bewährtes zurückzugreifen.

Gruß
Peter

[holledauer]

Wieder was gelernt mit dem Koriander.

[Kurt]

Der Vorteil der guten Clonrezepte ist aber, das man immerhin schon mal nah an seinem Ziel startet und nicht bei null anfangen muss.

[holledauer]

Genau deshalb hab ich ja nach einem Klon gesucht. Da weiß ich in etwa, was mich erwartet :)

[holledauer]

Hallo zusammen,

ich werde jetzt mal so in's Rennen gehen:

Für 40 Liter:
Pilsner 9,5 kg
Caramünch 1,5 kg
Carafa 2 Spezial 0,2 kg
Caraaroma 0,5 kg
Weizenflocken 0,5 kg
dunkler Kandiszucker Cassonade Bruin 0,65 kg
heller Zucker 0,65 kg

Tradition 6,3% 90 g
Zwischengabe Hersbrucker 3,7% 60 g
Aromagabe Hersbrucker 3,7% 25 g
firsch gemalener Koreander 20 g

Einmaischen bei 60°
1. Rast 57° für 15 min
2. Rast 63° für 20 min
74° für 40 min
Abmaischen bei 78°
Kochzeit 75 min
Bittergabe zu Beginn Kochzeit
Zwischengabe 15 min nach Kochbeginn
Aromagabe und Koreander 5 min vor Kochende

Hefe Wyeast 1762 Belgian Abbey II
Temperatur 25°
Karbonisierung 6g