Den Löwenanteil dürfte Dein Punkt
c) ausmachen, Restwasser im Treber.
Es ist ganz normal, dass größenordnungsmäßig soviel Liter drin hängenbleiben, wie Du kg geschüttet hattest (wobei Du die Schüttung aber leider nicht nennst). Bei 3 kg Schüttung (Beispielwert) also in etwa 3 Liter, plus minus.
Der Rest ist dagegen relativ vernachlässigbar. Der Sinn des Anschwänzens ist im Übrigen, dass das möglichst nur Wasser ist und keine wertvolle, extraktreiche Vorderwürze.
0,2 l Verlust beim Abmaischen/Umschöpfen in den Läuterbottich ist OK. Wie man aber zwischen Läuterbottich und Pfanne nochmal 1,5 l verlieren kann, ist mir ziemlich schleierhaft (Es sei denn, man schmeißt einen vollen Messbecher um). Wenn man direkt (via Schlauch) in die Pfanne läutert, ist das idiotensicher.
Und ganz wie Sura schreibst, Du läuterst einfach so lange, bis die Pfannevoll-Würze die Konzentration hat, dass Du nach dem Kochen (also abzüglich Verdampfungsrate) bei Deiner Ziel-Stammwürze rauskommst. Und ja, die Ausbeute bezieht sich auf den Extrakt, nicht aufs Flüssigkeitsvolumen!
Bis auf die mysteriösen 1,5 l
könnte also alles bei Dir passen. Was aber niemand weiß, solange Du keine Massenprozente und keine Schüttungen nennst
Zum Ende des Läuterns zum Nachlesen:
Irgendwann sollte das Läutern natürlich wieder vorbei sein. Aber wann genau? Hier werden oft verschiedenste, z.T. konkurrierende Kriterien genannt:
- Das im Rezept vorgesehene Nachgusswasser ist verbraucht
- Die Pfanne ist voll, bzw. die Ausschlagmenge laut Rezept ist erreicht
- Die Konzentration des Glattwassers fällt unter 2 oder 3 Grad Plato
- Die Pfannenwürze erreicht die vorgesehene Stammwürzekonzentration
Da der Autor des Rezepts (sofern man das nicht selber war…) unmöglich unsere eigene Brauanlage und unsere Ausbeute kennen konnte, kann es je nach Anlage oder Rezept vorkommen, dass all diese genannten Kriterien gleichzeitig oder auch höchst unterschiedlich eintreffen. Wonach sollte man sich dann richten? Meine eigene, höchst subjektive Meinung dazu:
Eine im Rezept angegebene Nachgussmenge kann immer nur ein grober Anhaltswert sein, den der Autor auf seiner eigenen Anlage ermittelt hat. Die Glattwasserkonzentration von 2 Grad Plato (oder sogar noch weniger) hingegen stammt aus der Industrie im Sinne einer größtmöglichen Ausbeute. Ich denke, wir Hobbybrauer sollten uns hier den Luxus gönnen, schon bei höheren Konzentrationen aufzuhören, um nicht unnötig viel Gerbstoffe aus den Trebern auszuwaschen. Das wichtigste Kriterium für uns ist das Erreichen der Ziel-Stammwürze. Hier sollte jeder genug Erfahrungswerte besitzen, wieviel Wasser beim Kochen noch verdampfen wird (z.B. 10%), so dass dann z.B. für ein Bier von 12 Grad Plato eine Pfannevollwürze von 10,8 Grad Plato richtig wäre. Habe ich dann noch eine Glattwasserkonzentration von z.B. 5 Grad Plato, ärgere ich mich nicht über den verschenkten Extrakt, sondern freue ich mich, alles richtig gemacht zu haben. Ist sie aber schon vorher beispielsweise unter 3 Grad Plato gefallen, breche ich das Läutern ab und verdünne lieber mit Wasser auf Zielstärke
Moritz