Christel01 hat geschrieben:Hallo,
hier die Formel zur Berechnung der Sudhausausbeute:
Ltr. Würze x 0,96 x Sacch.Anz. x spez. Gewicht
Ausbeute = ___________________________________________
Schüttung in kg
eine vernünftige Sudhausausbeute sollte, für Hobbybrauer, nicht unter 70 % liegen.
freundliche Grüße
augustus
Zumal diese Formel sehr fehlerbehaftet ist, weil es das Volumen der Heisswuerze nimmt. Die Ausdehnung des Gefaesses wird dann versucht durch einen Faktor anzupassen. Das kann stimmen, muss aber nicht. Diese Formel wird zum Beispiel bei der Abnahme von Sudhaeusern verwendet und entspricht eigentlich einem theoretischen Vergleichswert, ist aber meiner Meinung fuer das Vorhaben der Rezeptanpassung ungeeignet.
Mal eine andere Betrachtung, warum die SHA als solches problematisch ist. Bei der SHA weir die Menge des eingesetzen Malzes (Schuettung in Kg) in Bezug zum gewonnen Extrakt (Spindelwert x Volumen) gestellt. Damit ist aber auch klar das die SHA einer bestimmten Anlage nicht constant bleibt, sondern auch von der Schuettung abhaengt. Warum?
Schauen wir uns mal ein Beispiel an. Wir Machen ein Pils mit einem Spitzenmalz mit einem Extrakgehalt von 85% das sehr trocken ist (der Extraktgehalt ist immer auf die Wasserfreie Masse des Malzes bezogen. D.h. ein sehr feuchtes Malz hat entsprechend weniger Extrakt, da der Brauer ja beim Abwiegen mehr Wasser mitwiegt) und ein Muenchner Dunkel mit einem Muenchner Malz das am unteren Ende der Qualitaetsskala liegt und zu dem feucht ist. Nehmen wir unter Beruecksichtigung dieser Faktoren einen Extraktgehalt von 75% an.
Nehmen wir an das erzeugte Bier hat 12GG% Extrakt und wir brauen 10 Liter. Ergo haben wir im fertigen Bier 10 Liter x 12 GG%= 1,2 kg Extrakt
Und jetzt sehen wir schon das Problem. Welchen Wert nehme ich nun? Rechnen wir mal rueckwaerts
Nehme ich mein Pilsner Malz, brauche ich (ungeachtet meiner Verluste beim Maischen und Laeutern) 15% mehr, also 1,411 kg waehrend ich beim MueMa 25% mehr benoetige, also 1,600 kg.
Gehe ich nun einfach mal davon aus ich verliere bei Maischen und Laeuern noch einmal 5% (dieser Verlust ist nur Abhaengig von der Anlage, dem Maischprogramm und dem Gussverhaeltnis, sollte also in unserem Beispiel gleich bleiben wenn beide Biere gleich hergestellt werden). Mit diesen Werten ergibt sich fuer das Pils eine benoetigte Malzmenge von 1481g und fuer das Dunkle 1680g
So nun ab in die Formel, die SHA berechnen.
Beim Pils 82%
Beim Dunklen 72%
Leider beruecksichtigen das aber die meisten Brauer und auch die meisten Rechner nicht. Wie auch.
Abhilfe schafft da nur die Rechnung zu Fuss und statt der SHA mit den Anlagenspezifischen Verlusten. Etwas Erleichterung bietet der OBY (overall brewhouse yield), der die Verluste zusammenfasst. Hier rechnet man mit Masse des eingesetzten Extrakts zum gewonnen Extrakt.
Jan