Boludo hat geschrieben: ↑Dienstag 27. Juni 2017, 07:41
Ich hab früher ungergärig immer warm angestellt, weil ich es nicht besser wuste.
Und einmal auch komplett warm vergoren weil es mit der Kühlung nicht geklappt hat.
Das war dann ein nettes Bier, allerdings mit sehr vielen Nebengeräuschen von der Hefe.
Die warm angestellten hatten auch alle Fehlaromen.
Wenn ich jetz hier lese, dass die Temperaturführung bei dieser Hefe egal sei, dann tut mir das halt weh, sorry.
Wenn euch solche Biere schmecken oder ihr die Fehler nicht merkt, dann macht das ruhig so. Ich habe da wirklich kein Problem damit und das geht mich auch wirklich nichts an. Ich bahse deshalb niemanden.
Aber bitte gebt das dann hier nicht als Ratschlag weiter.
Und selber ausprobieren kann man vieles. Zb was passiert, wenn man sich mit dem Hammer auf den Finger haut. Muss man aber nicht unbedingt.
Stefan
Kann die von dir aufgelisteten, von mir gefetteten Punkte, in der hier geführten Diskussion (glaube primär von Jens und mir angetrieben) nicht erkennen. Es wird stets von uns darauf hingewiesen, dass die Esterproduktion sicherlich wesentlich höher bei den warm vergorenen W34/70 Bieren ist als bei den kalt vergorenen und dass es dementsprechend sicherlich einen Unterschied macht. Solch eine Vorverteufelung von "warm vergorenen W34/70 Bieren ist nonsense, weil schmeckt untrinkbar" unangebracht ist. Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich eine Sensorik wie ein Biersommelier aufweisen kann, die üblichen Fehlaromen schmecke ich aber im Laufe meiner mittlerweile fast fünfjährigen Hobbybrauerfahrung doch raus. Und es tut mir Leid, ein "untrinkbares" Bier oder eines mit solch einem Geschmacksprofil wie von Ursus gelistet "tranig-harzig, obstig-derb, eben sehr unangenehm" hätte ich wohl rausgeschmeckt.
Bei meinem California Common kann ich nur eine brotige Malzigkeit (wie vom Märzen bekannt) rausschmecken, welche mitunter auf die Hefe zurückzuführen sein mag, aber mir nicht im Ansatz negativ, sondern sehr angenehm auffällt. Mein Pils (95% Pilsner, 5% CaraPils) schmeckt für mich "relativ neutral, leicht malzig". Eher so wie ein böhmisches, ungefiltertes Pilsner (wie die Budweiser ungefilterte Edition). Die Biere wurden bei ca. 18°C in der Hochkräusenphase vergoren.
Ich kann nichts zu möglichen eklatanten Unterschieden zwischen S23 und W34/70 sagen. Zudem werden die kalt vergorenen Untergärigen sicherlich reiner schmecken und bei der Gaschromatographie andere Werte aufweisen. Und ich würde sehr gerne bei ungefähr 10°C die untergärigen Biere vergären, ist aber aufgrund von fehlenden technischen Mitteln aktuell nicht möglich.
Nun von vorneherein jedweden Gärversuch von untergärigen Bieren bei bis zu 18°C zu verurteilen und zu verteufeln ist meiner Einschätzung nach in der hier geführten Diskussion unangebracht.
Beste Grüße,
knutole
Nachtrag:
jemo hat geschrieben: ↑Dienstag 27. Juni 2017, 12:48
Wenn man UG ohne geschmackliche Einbußen warm vergären könnte, dann würden das die großen Brauereien auch so machen. Die sind doch nicht so bescheuert und verbrauchen Energie ohne Ende um die Würze kalt zu halten, wenn das gar nicht nötig wäre.
Hat hier beispielsweise nie einer behauptet.