Dazu empfehle ich dir die wundervolle Rezeptkalkulationssoftware "Kleiner Brauhelfer" zu benutzen, die der Forenuser Gremmel freundlicherweise gebastelt hat und zur Verfügung stellt. Da kann man dann einstellen, wieviel % des Hopfens in welcher Gabe enthalten sein soll und der spuckt dir dann eine entsprechende Grammzahl der jeweiligen Gabe aus. Dabei muss man aber beachten, dass man einstellen kann ob die % der Hopfengabe sich auf Gewicht oder IBU beziehen, ich persönlich finde IBU für meine Kalkulationen sinniger.
Bitterkeit steht auch immer in einem Verhältnis zur Restsüße, wenn dein Bier also süßer ist, verträgt es mehr IBU bevor es stark bitter wirkt (ist die Bittere sehr gering kann es entsprechend süß bis pappig süß wirken). Mein Standard IPA z.B. hat 15,5°P und 70 IBU. Ich mags aber auch eher bitterer und bin daher gerade dabei die Rastführung und Schüttung anzupassen, dass es am Ende einen geringeren Restextrakt hat und daher die Bittere ein bisschen stärker zum Vorschein kommt.
Die Kochzeit von 90min ist schon in Ordnung.
Wennn du deine Whirlpoolgabe bei höheren Temperaturen als 80°C machst können auch noch Teile der Alphasäure in dem Whirlpoolhopfen isomerisieren (also heruntergebrochen zu schmeckbaren Bitterstoffen werden). Man sagt so ab 80°C abwärts isomerisiert nichts mehr, auch wenn trotzdem Hopfen auch bei kalten Gaben noch Bittere eintragen kann, aber das ist eine andere Geschichte und vlt ist das dann auch alles einfach ein bisschen viel für den Einstieg :D ). Und dann noch wichtig damit die Bitterkeit stimmt: Trage im Kleinen Brauhelfer deine Nachisomierisierungszeit richtig ein, das ist die Zeit die du brauchst bis dein Sud auf 80°C herunter ist. Sonst hast du unter Umständen wieder ein viel bittereres Ergebnis als geplant (und es reicht leider nicht den Hopfen z.B. in einem Sächcken herauszunehmen, da die Alphasäure recht schnell in die Flüssigkeit übergeht und dann isomerisieren kann).
Ich bin übrigens kein Fan von offener Vergärung, sofern die Umgebung nicht kontrolliert ist. Da hast du meiner Einschätzung nach ein hohes Potential für Infektionen, insbesondere mit Kahmhefen die sich über die sauerstoffhaltige Luft an der Bieroberfläche freuen.
//EDIT: Achso, meine bisherige Standardrezeptur kannst du z.B. hier gerade mit der Hopfensorte Callista lesen und dann einfach in den kleinen Brauhelfer eintippen und verändern wie es dir gefällt:
http://brauerei-flaschenpost.de/2017/04 ... /#more-224