Hallo zusammen,
ich bräuchte mal ein paar Rezeptvorschläge von der Braugemeinde.
1. Ich habe letztes Jahr 20 l Weizen (Grundlage war folgendes Rezept: Triticum Wormatia ) gebraut und anschließend 1 kg Sauerkirschen zur HG gegeben. Ergab anfangs ein nahezu untrinkbares sehr saures, sauerkirsch Geschmack betontes Fruchtbier. Nach gut 4 Monaten Lagerung war es dann gut zu trinken, obwohl noch deutlich der fruchtige Charakter vorherrschte. Meine Frage wäre, gibt es eine andere Grundlage oder sollte man Süßkirschen verwenden, damit das Ganze etwas lieblicher wird?
2. Gleiches wie oben beschrieben möchte ich mit Holunder machen. Gibt's dafür Empfehlungen? Aber ohne Verwendung von Blüten. Ist mir zu aufwendig. Denk eher an Saftzugabe.
3. Für das Patenkind meiner Frau soll ich zum Juni dieses Jahres ein Hochzeitsbier brauen, welches jeder Hochzeitsgast als Erinnerung an den Jubeltag erhalten soll. Ist quasi mein Hochzeitsgeschenk an das Brautpaar. Geplant sind 50 l für 100 Personen, also 100 Flasche a 0,5 l. Auch hier wäre ich für Rezeptideen dankbar. Sollte nix kompliziertes sein und Mann und Frau gleichermaßen schmecken.
Gruß Rolf
Rezeptvorschläge
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Rezeptvorschläge
Bier, was nicht getrunken wird, hat seinen Beruf verfehlt!
Re: Rezeptvorschläge
Zu 1 & 2 kann dir nicht weiterhelfen, da ich sowas nicht mache. Aber was man so liest sollte man mit solchen
"Zugaben" sehr vorsichtig sein. Weniger ist Mehr.
Zu 3) würde ich dir ein Bier mit schönem Cascade Hopfenaroma empfehlen. Ein Ale, ein Kölsch oder ein Weizen.
Sowas kommt immer gut an. Guck einfach mal bei http://www.maischemalzundmehr.de/
"Zugaben" sehr vorsichtig sein. Weniger ist Mehr.
Zu 3) würde ich dir ein Bier mit schönem Cascade Hopfenaroma empfehlen. Ein Ale, ein Kölsch oder ein Weizen.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Rezeptvorschläge
Naja, also ich habe etwas Erfahrung mit Fruchtweinen. Es ist so, das wohl die meisten Früchte, vergärt man nur ihren Saft, das Resultat zum sauer sein neigt. Das liegt ganz einfach daran, das man es der Frucht selbst nicht anmerkt, weil ja eben der Zucker relativiert. Als Beispiel dient z.B. mein letzter Pflaumenwein, welcher wirklich aus "süßen", z.T. sogar überreifen Früchten hergestellt wurde. Sogar hier musste ich die Säure einstellen. Es gibt sicher Ausnahmen, der Wein hat sich ja vor allem wegen seinem guten Zucker-Säure Verhältnis durchgesetzt. Wie du ja bereits bemerkt hast, baut die Hefe nach einiger Zeit einen Teil der Säure ab (mit Ausnahme von Milchsäure), ob das immer ausreicht weis ich nicht.
Ich würde auch auf extra saure Früchte verzichten und wie du schon sagst evtl. normale verwenden und als Grundlage Biere mit höherer Restsüße verwenden.
Den Zucker im nachhinein beim Wein einstellen ist OK, beim Bier kann ichs mir nicht vorstellen.
Tolle Infos zu dem Thema gibts bei Fruchtweinkeller.de
Gruß
Ich würde auch auf extra saure Früchte verzichten und wie du schon sagst evtl. normale verwenden und als Grundlage Biere mit höherer Restsüße verwenden.
Den Zucker im nachhinein beim Wein einstellen ist OK, beim Bier kann ichs mir nicht vorstellen.
Tolle Infos zu dem Thema gibts bei Fruchtweinkeller.de
Gruß
Re: Rezeptvorschläge
Servus, was mein Vorscheiber schon geschrieben hat ist auch meine Meinung.
Gut, du weißt die Hefe vergärt allen Zu kker (Fruchtzucker) immSaft, was bleibt ist die Säure. Beim Wein wird die Hefe an ihre Alkoholtoleranz geführt und danach so lange aufgezuckert, Bis Säure und Süße in einem einklang den man wünscht einher geht.
Beim Bier will man ja jetzt (meistens) nicht mehr als 7 % Alkohol erreichen. Also musst du die Hefe abfiltern oder aber Pasteurisieren. Da stellt sich die Frage ob du nun die Möglichkeit hast künstlich dein Bier mit CO2 zu versetzen.
Einfach unvergesslich und fruchtige Biere zu erzeugen ist der einsatz von C- Hopfen also spezielle Flavourhopfen wie der wohl bekanntesteste wie Cascade oder Amarillo, Chinok etc.
Diese kann man auch nach der Hauptgärung 1-2 Wochen vor dem abfüllen hinzu geben. Je nach Gusto 0,5-4 g oder gar mehr pro liter. In Verbindung mit einer Obergärigen Hefe erhält man hier verblüffend abgefahren Bierchen, die jedem im Gedächtnis bleiben. Auch kann man sowas mit Holunderblüten oder Fruchschalten machen, Tees und und und.
Gut, du weißt die Hefe vergärt allen Zu kker (Fruchtzucker) immSaft, was bleibt ist die Säure. Beim Wein wird die Hefe an ihre Alkoholtoleranz geführt und danach so lange aufgezuckert, Bis Säure und Süße in einem einklang den man wünscht einher geht.
Beim Bier will man ja jetzt (meistens) nicht mehr als 7 % Alkohol erreichen. Also musst du die Hefe abfiltern oder aber Pasteurisieren. Da stellt sich die Frage ob du nun die Möglichkeit hast künstlich dein Bier mit CO2 zu versetzen.
Einfach unvergesslich und fruchtige Biere zu erzeugen ist der einsatz von C- Hopfen also spezielle Flavourhopfen wie der wohl bekanntesteste wie Cascade oder Amarillo, Chinok etc.
Diese kann man auch nach der Hauptgärung 1-2 Wochen vor dem abfüllen hinzu geben. Je nach Gusto 0,5-4 g oder gar mehr pro liter. In Verbindung mit einer Obergärigen Hefe erhält man hier verblüffend abgefahren Bierchen, die jedem im Gedächtnis bleiben. Auch kann man sowas mit Holunderblüten oder Fruchschalten machen, Tees und und und.
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Re: Rezeptvorschläge
Zum KiBa-Bier: ich hab ganz gute Erfahrung gemacht, viel Karamellmalze zuzugeben, unbedingt aber relativ schwach zu hopfen, bitter und sauer sind oft nicht gut freund. Die Säure balanciert dann die übermäßige Süße der Karamellmalze gut aus. Ob Süßkirchen die geünschte Aromaintensität mitbringen kann ich nicht sagen.
Beware: Brews off-style!
Re: Rezeptvorschläge
Wie schon geschrieben wurde, wird der Fruchtzucker stets vergoren und die Säure bleibt übrig. Dabei ist es egal wie viel Zucker vorher in der Frucht war. In Belgien werden ganz hervorragende Fruchtbiere gebraut (Kriek, Framboise), für das Kirschbier haben die sogar eine eigene Kirschsorte. Diese Biere sind stets trocken und sauer vergoren, nach kurzer Eingewöhnungszeit (riecht nach Frucht (süß), schmeckt aber sauer ...) genial!
Für die Hochzeit kann ich ein Saison empfehlen. Das ist weizenbierartig aber mit dem gewissen Etwas: Pilsner Malz, etwas Münchner Malz, 14-16°P, Danstar Belle Saison, Saazer und Amarillo 30 IBU mit ordentlicher Aromagabe :)
Für die Hochzeit kann ich ein Saison empfehlen. Das ist weizenbierartig aber mit dem gewissen Etwas: Pilsner Malz, etwas Münchner Malz, 14-16°P, Danstar Belle Saison, Saazer und Amarillo 30 IBU mit ordentlicher Aromagabe :)
Re: Rezeptvorschläge
Ich habe letzten Sommer ähnliches gemacht. Braue auf jeden Fall ein Rezept, dass du schon vorher mit Erfolg gemeistert hast, eine Hochzeit ist kein Platz für Experimente. Mach aber kein 08/15 Bier, sondern was besonderes, es ist ja auch ein besonderer Tag. Kauf brandneue Flaschen, keine aus dem Pfandsystem "geliehenen", dann sind die Flaschen erstens sauber und zweitens ohne Macken - gerade die 0,5 NRW-Pfandflaschen haben oft zwei unschön aufgeraute Streifen. Noch ein schönes Etikett dazu und sauber verkorkt, dann wird die Flasche auf dem Tisch zwischen Tafelsilber und Blumengestecken auch richtig gut auf den Hochzeitsfotos aussehen.Brauhecht hat geschrieben:3. Für das Patenkind meiner Frau soll ich zum Juni dieses Jahres ein Hochzeitsbier brauen, welches jeder Hochzeitsgast als Erinnerung an den Jubeltag erhalten soll. Ist quasi mein Hochzeitsgeschenk an das Brautpaar. Geplant sind 50 l für 100 Personen, also 100 Flasche a 0,5 l. Auch hier wäre ich für Rezeptideen dankbar. Sollte nix kompliziertes sein und Mann und Frau gleichermaßen schmecken.
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Re: Rezeptvorschläge
Tach auch,
erstmal danke für eure Anregungen. Zu 1. und 2. werde ich versuchen eine gemeinsame Grundlage zu brauen, die ich dann 1:1 aufteilen werde. Denke an ein Weizen mit etwas mehr Restextrakt. Mal sehen, ob ich es mit einer Hefe hinkriege, die einen nicht so hohen Endvergärungsgrad hat.
Zu 3. Ich werde den Rat von cyme befolgen. Habe gute Erfahrungen mit dem Amarillo Weizenbock von berndH gemacht. Kam immer super an und ist m.E. kein 08/15 Bier.
Gruß Rolf
erstmal danke für eure Anregungen. Zu 1. und 2. werde ich versuchen eine gemeinsame Grundlage zu brauen, die ich dann 1:1 aufteilen werde. Denke an ein Weizen mit etwas mehr Restextrakt. Mal sehen, ob ich es mit einer Hefe hinkriege, die einen nicht so hohen Endvergärungsgrad hat.
Zu 3. Ich werde den Rat von cyme befolgen. Habe gute Erfahrungen mit dem Amarillo Weizenbock von berndH gemacht. Kam immer super an und ist m.E. kein 08/15 Bier.
Gruß Rolf
Bier, was nicht getrunken wird, hat seinen Beruf verfehlt!