Zwangskarbonisierung mal etwas anders.
Der Brauer erspart sich dabei das Rollen mit dem Fuss.
Anm: Am Querbalken sind natürlich Rollen in Richtung Fass montiert, man sieht sie auf dem Bild nur schlecht.
Das CO2 wird ganz normal über den Zapfkopf in das Fass gedrückt.
Durch die Fassbewegung diffundiert das Co2 erheblich schneller vom Kopfraum in das Bier als dies beim passiven Abwarten der Fall wäre. Das ist auch der Zweck der Bewegungs-Übung.
Das Spiel wiederholt sich anschließend solange bis sich der gewünschte Druck im Fass stabilisiert hat.
Ich möchte deine Aussage jetzt nicht direkt anzweifeln, aber meiner Logik nach geht gelöstes CO2 durch Bewegung in die Gasphase über.
Z.B. wenn man eine Dose schüttelt. Die schäumt dann über.
Deshalb verstehe ich das nicht ganz...
Ich freue mich aber über eine Aufklärung :)
Merci und liebe Grüße,
Juls
libblinger hat geschrieben: ↑Freitag 28. Juli 2017, 12:27
Ich möchte deine Aussage jetzt nicht direkt anzweifeln, aber meiner Logik nach geht gelöstes CO2 durch Bewegung in die Gasphase über.
Z.B. wenn man eine Dose schüttelt. Die schäumt dann über.
Erstmal hat das ungespundete Bier ein hohes Lösungsvermögen für CO2. Daher wird anfangs reichlich CO2 aufgenommen. Da schäumt erstmal nichts, weil das Fass ja unter Druck steht. Dann sollte das Fass natürlich wieder zu Ruhe kommen, damit sich ein Gleichgewichtszustand zwischen CO2 im Kopfraum und der Kohlensäure im Bier einstellt. Zwangskarbonisiert wird meist auch deutlich unter Trinktemperatur. So wird die Löslichkeit von CO2 im Bier weiter erhöht.
Physikalisch ist mir das schon klar, aber ich versteh den Workflow noch nicht. Wenn bspw. (großzügig) 1 L Kopfraum im Fass verbleibt und du volle 3 bar draufdrückst, danach den Zapfkopf entfernst und das Fass rollen lässt, hast du zusätzliche ca. 6 g CO2 in das Fass gebracht. Bei 20 L und geplanten 5 g/l CO2 sind 100 g nötig, also 17 von diesen Vorgängen. Das ist doch wahnsinnige Arbeit und bei jedem erneuten Anstechen wird wieder etwas Sauerstoff aus dem Zapfkopf ins Fass gedrückt. Oder übersehe ich hier irgendwas? Geht mir nicht darum hier irgendwas zu zerreden, ich kapier es einfach noch nicht so richtig, wie du da herangehst.
Das ständige Bewegen macht meines Erachtens erst dann Sinn, wenn man kurz vor dem Gleichgewichtszustand ist. Anfangs wird mit minimaler Bewegung verhältnismäßig viel CO2 aufgenommen, so dass sich ein Abtrennen der CO2-Leitung sich nicht wirklich lohnt... also eher ein Gag.
Also wir haben immer die co2 Leitung dran gehabt und geschüttelt/gewackelt, in einem Run. Wie vorhin schon erwähnt wurde “hört“ man das zischen vom CO2 richtig wie es ins Fass fließt. 3bar auf die Leitung, schütteln und 10 Minuten später ist das Bier Carbonosiert. Ich stelle mir da einen Batchbetrieb mit 17 mal (Mathematisch schon vorgerechnet) als recht umständlich vor wobei man wohl nicht von geringen Mengen ppm O2 reden kann, die dir dann schön die Hopfenblume killen.
Wenn du das Fass vlt hinstellst, Leitung dran lässt und es dann wackelt durch das vorbeihuschende Laufband, reicht das vlt noch für den gewünschten Effekt.
Cheers
Tobias