Fassreifung misslungen

Antworten
Dietmar
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 37
Registriert: Sonntag 12. März 2017, 12:16

Fassreifung misslungen

#1

Beitrag von Dietmar »

Guten Morgen,
gestern Abend wurde auf einer Feier mein 30 Liter KEG Pilsner angezapft. Nach der Hauptgärung lag es ungefähr 12 Wochen in der Kaltreifung. Neben dem Fass habe ich die restlichen 20 l auf Flasche abgefüllt. Diese flaschen habe ich in regelmäßigen Abständen zwecks Qualitätskontrolle selbst verkostet. Und ich muss sagen, das Bier wurde immer besser.
Gestern dann der große Tag, der Anstich des 30 Liter Fass. Obwohl es unter genau denselben Lagerbedingungen reifen konnte und auch genauso karbonisiert wurde, schmeckte es total flach und viel zu süß. Ich kann mir das nicht erklären. Das Keg habe ich gebraucht aber gereinigt übers Internet von einem Händler gekauft. Ich habe es mit einem Industriereiniger für Lagertanks gereinigt und dann ordentlich mit viel frischem Wasser gespült. Vielleicht hängt es daran? Wie gesagt, das selbe Bier in den Flaschen hat super geschmeckt. Eigentlich wollte ich den nächsten Sud für eine Hochzeit in der Familie auch in dieses Fass abfüllen. Da habe ich aber jetzt schon ein wenig Bedenken...
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19426
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Fassreifung misslungen

#2

Beitrag von Boludo »

Wie hast Du denn Carbonisiert? Mit Speise /Zucker im Fass?
Was bedeutet flach? Keine Kohlensäure?
Hast Du ein Manometer für den Druck?
Wie lange hast Du bei welcher Temperatur nachgären lassen?

Stefan
Benutzeravatar
Sura
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3624
Registriert: Montag 2. November 2015, 22:37

Re: Fassreifung misslungen

#3

Beitrag von Sura »

Bitte mehr Infos. Wie hast du carbonisiert und wieviel Restextrakt war da noch vorhanden? Hattest du einen Coldcrash gemacht? Wie lange und bei welcher Temperatur war die Hauptgärung?
Falls es mit Zucker carbonisiert wurde, bei welcher Temperatur hast du die Nachgärung gemacht? Hast du den Zucker vorher ins Fass gelegt, oder als Lösung? Was für Zucker und wieviel auf wieviel Liter? Hast du das Fass in der Zeit mal bewegt? Wie hast du kontrolliert, das die Nachgärung stattfindet oder wie weit sie ist?

edit:
zwei Dumme mit den selben Fragen .... :Smile
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
Dietmar
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 37
Registriert: Sonntag 12. März 2017, 12:16

Re: Fassreifung misslungen

#4

Beitrag von Dietmar »

Also, Hauptgärung hat zwei Wochen bei 12° Grad gedauert. Restextrakt weiß ich jetzt nicht mehr, aber die Gärung war auf alle Fälle durch. Die Nachgärung fand bei der selben Temperatur wie die Hauptgärung statt. Nach zwei Wochen Kaltreifung bei 10°Grad habe ich nochmals zwei oder drei Wochen bei 8° Grad reifen lassen. Nachgärung fand mit Speise statt: 3 Liter Speise für circa 45 Liter Bier. Die Speise wurde vor dem Schlauchen ins Jungbier gegeben und vorsichtig untergerührt. Sediment wurde auch, denke ich, keins oder nur sehr gering aufgewirbelt. Wie gesagt, mit dem Bier in den Flaschen bin ich sehr zufrieden. Nur das Bier aus dem Fass schmeckte, als sei es nicht fertig vergärt: zu flach und zu süß. Kohlensäure war auch genug drin. Ich musste sogar noch Kohlensäure ablassen.
Was mir auch aufgefallen ist: das Bier schmeckt zwar sehr gut, aber insgesamt für ein Pils zu hefig. Habs nach Rezept mit der Wyeast Munich Lager gebraut...
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19426
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Fassreifung misslungen

#5

Beitrag von Boludo »

Weißt Du wie Diacetyl schmeckt? Das ist eher ein buttriger Geschmack und ganz typisch für Jungbier.
Da Du nie warm geworden bist, könnte das eventuell sein.
Da hilft ein paar Tage bei Raumtemperatur stehen lassen., solange die Hefe noch aktiv ist.

Stefan
Antworten