Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

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Schwabenbrauer
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Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#1

Beitrag von Schwabenbrauer »

Hallo zusammen,

gibt es denn eine Mindestfüllung für einen Gärbehälter?
In meinem Fall will ich ein 30 Liter Gärfass nehmen und knapp 20 Liter darin reifen lassen. Ist das problematisch?

Vielen Dank im Voraus!
Flawi
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#2

Beitrag von Flawi »

Hi,
das Gärfaß braucht ca. 1/3 Kopfraum für die Schaumbildung während der Gärung.
Somit sind 20 Liter optimal. Viel mehr sollte es garnicht sein.

Grüße
Rainer
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Chrissi_Chris
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#3

Beitrag von Chrissi_Chris »

Schwabenbrauer hat geschrieben: Sonntag 27. August 2017, 12:47 Hallo zusammen,

gibt es denn eine Mindestfüllung für einen Gärbehälter?
In meinem Fall will ich ein 30 Liter Gärfass nehmen und knapp 20 Liter darin reifen lassen. Ist das problematisch?

Vielen Dank im Voraus!

Nein das ist genau richtig...
Man sagt ungefähr maximal zu 2/3 Befüllen weil du je nach verwendeter Hefe mit starker Kräusenbildung rechnen musst, wenn die dir aus dem Spund rausdrücken ist das alles andere als gut.
Und du lässt es darin nicht reifen sondern Gären :Wink

LG Chris
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#4

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Mit 10cm Luft nach oben ist man bis 50 Liter eigentlich immer auf der sicheren Seite. Bei mir habe ich gerade 64 Liter Bier im 68 Liter Bottich. War vorher klar, dass die Kräusen in der wilden Gärphase rauskommen. Den Zeitpunkt habe ich gut abgepasst und drei Pakete hochaktiver Hefezellen geerntet :)

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ead#unread

Heute konnte wieder der normale Gärspund drauf.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#5

Beitrag von Schwabenbrauer »

Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten!
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#6

Beitrag von Fe2O3 »

Sorry, dass ich den Thread kapere, aber was für ne Hefe muss ich benutzen, damit bei nem 20l-Sud im 30l-Fass der Kopfraum ausgefüllt wird? :D
Die Frage ist - trotz Smiley - durchaus ernst gemeint... Ich hatte bisher immer maximal 3 Finger Breit Kräusen auf dem Jungbier. Nicht dass ich scharf auf ein überschäumenden Gärspund und die Sauerei wäre, aber manchmal denke ich mir "irgendwie fehlt da bei meiner Brauerfahrung irgendwie was".

und zum Thema (auch wenn da eigentlich nix mehr weiter zu sagen ist): ja, 20l im 30er Fass ist voll OK (bzw. 10l im 15er Fass)

Gruß,
Martin
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#7

Beitrag von Alt-Phex »

Fe2O3 hat geschrieben: Sonntag 27. August 2017, 18:56 Die Frage ist - trotz Smiley - durchaus ernst gemeint... Ich hatte bisher immer maximal 3 Finger Breit Kräusen auf dem Jungbier. Nicht dass ich scharf
Geht mir mit den 4-5cm Kräusen auch so, egal bei welcher Hefe. Nichtmal Weizenhefe kommt mir aus dem Spund. Inzwischen traue ich mich auch 25L in meine 30L Gärbottiche zu füllen. Das kann auch gerne so bleiben, mit den niedrigen Kräusen, ich vermisse da nichts.
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#8

Beitrag von Tozzi »

Mit (röstigen) Platobomben klappt das recht regelmässig ziemlich gut. :Wink
Die Danstar Windsor kann das zum Beispiel, Wyeast Irish Ale 1084 ist auch nicht übel, und die WY3787 (Trappist HG) bei >20˚P spätestens in 2. Führung auch; genug Kandissirup und entsprechend visköse und nahrhafte Würze führen zum Ziel... :Cool
Die Schneider Hefe mit Boludo's "Porter Weisse" Rezept kam mir gleich mehrmals entgegen. Die wollte aber auch schon aus dem Starter unbedingt raus.

Aber im Ernst: 1/3 Steigraum ist schon recht großzügig bemessen, normalerweise passiert da nix.
Viele Grüße aus Fasano
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#9

Beitrag von gulp »

Tozzi hat geschrieben: Montag 28. August 2017, 01:02 Mit (röstigen) Platobomben klappt das recht regelmässig ziemlich gut. :Wink
Die Danstar Windsor kann das zum Beispiel, Wyeast Irish Ale 1084 ist auch nicht übel, und die WY3787 (Trappist HG) bei >20˚P spätestens in 2. Führung auch; genug Kandissirup und entsprechend visköse und nahrhafte Würze führen zum Ziel... :Cool

Aber im Ernst: 1/3 Steigraum ist schon recht großzügig bemessen, normalerweise passiert da nix.
Das gilt für gezielte Gärführung. Wenn das im Sommer zu warm ist, sind 1/3 Steigraum nichts. Also für Anfänger nicht zu empfehlen.


Bild

55l mit der Notti im 100l Eimer.

Gruß
Peter
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#10

Beitrag von Tozzi »

Wow! Da weiss ich dann wieder warum ich halt grundsätzlich immer einen Blow Off dran mache und das auch so empfehle.
Viele Grüße aus Fasano
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#11

Beitrag von gulp »

Tozzi hat geschrieben: Montag 28. August 2017, 01:16 Wow! Da weiss ich dann wieder warum ich halt grundsätzlich immer einen Blow Off dran mache und das auch so empfehle.
Na ja, über den Blow off Schlauch kann auch ordentlich Viehzeuch in die Würze/Jungbier klettern. Burton Blow off ist was für Profis (http://beersmith.com/blog/2009/10/10/be ... ff-method/) die neben ihren Gäreimern übernachten. :Smile
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#12

Beitrag von Tozzi »

gulp hat geschrieben: Montag 28. August 2017, 01:23 Na ja, über den Blow off Schlauch kann auch ordentlich Viehzeuch in die Würze/Jungbier klettern. Burton Blow off ist was für Profis[...]
Sauber muss er halt sein... :Smile

"Burton" Blow-Off ist ja auch Absicht. Das mache ich nur selten, normalerweise ist das bei mir eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Ein abgeschossener Gärspund ist halt nicht so meins. Prophylaktisch einen doppelt so großen Gäreimer zu kaufen, hmmm, auch nicht wirklich... :Wink

Der das Bier brauende Jens ist noch krasser und leitet das gleich in die NaCl Ampulle (s.o.)...
Da würd ich dann auch daneben übernachten.

Nach einem frisch angestellten Sud schlafe ich persönlich aber auf jeden Fall besser erst mal mit Blow-Off, als wenn da nur ein Gärspund dran wäre.
Wenn sich rausstellt, dass er tatsächlich notwenig war, muss man aufpassen, klar...

Was auch nicht so gut kommt, ist abzufüllen und den Blow Off Schlauch dabei noch im abgestandenen Wasser zu haben...
Ist bei mir damals aber auch nochmal gut gegangen. :redhead

Das Foto ist nicht toll, und meine Mittel waren damals noch recht beschränkt, aber "für mich hat's so funktioniert"™ , die Kräusen sogar weiterzuführen (Erlenmeyer mit darin abgekochtem Wasser, steriles Wissenschaftspapier Marke Hakle trocken, ordentlich mit TM70 eingesprüht):

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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#13

Beitrag von gulp »

Das Foto ist von ~ 2010 oder so und ja, ich habe meine Fehler gemacht. :Bigsmile
Die dunkle Brühe hatte Erdbeeraromen ohne Ende und meine Kumpelz haben sie begeistert getrunken, Meinereiner war da eher zurückhaltend. Mir gehts halt darum, dass man Anfängern keine zu knappen Gärbehältnisse empfiehlt und den "Burton Krempel" erst mal erspart. it Temperatursteuerung braucht man das ohnehin nicht.

Natürlich ist die Burton Methode mit das cleverste was man machen kann um aktive Hefe weiter zu führen, aber mir als launischen Brauer, der eben nicht jeden Tag in der Brauerei ist, einfach zu aufwändig.
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DerDerDasBierBraut
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Re: Gärgefäßgröße im Verhältnis zum Inhalt

#14

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Bei mir ging das Experiment mit dem NaCl Blow-Off gut. Den Aufwand habe ich aber zu dem Zeitpunkt klar unterschätzt, als ich die Fotos gemacht habe. Ich hatte echt Glück, dass der ganze Tag ohnehin für 2 Sude eingeplant war, die Hefe morgens um 7 erstmalig durch den Spund wollte und der Spuk kurz vor Mitternacht wieder vorbei war. 3 Küchenrollen und eine Sprühflasche ISO hat es gebraucht, damit das Ganze angemessen sauber bleibt. Die Erntehefe siedle ich heute Abend in frische NaCl Lösung um, weil die Kräusen relativ viel Zeug durch das Blow-Off transportiert haben. Ist alles perfekt gelaufen. Was will man mehr ;-).
Das Überschäumen ist bei mir keine Standardprozedur. Bisher haben die 68 Liter Bottiche mit Spund immer ausgereicht. War halt ein dankbares Rezept und eine super Ausbeute.
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