meine Biere gibt es in der Regel ~6 Monate lang und ich probiere immer mal wieder um zu schauen wie sich ein Bier so entwickelt. Normalerweise werden sie dabei besser oder in erster Linie anders, aber immernoch mindestens etwa gleich gut. Nun habe ich neulich ein Bier von mir getrunken, das sich innerhalb von 3 Monaten deutlich verschlechtert hat, ich nehme an durch Oxidation, und ich würde gern verstehen wieso das so ist.
Das Bier basiert auf dem Samba Pale Ale Rezept, aber leicht angepasst (komplettes Rezept poste ich gleich unten noch). Bei etwa 4-5 Wochen war das Bier unser Beitrag zum Störtebeker Publikumspreis und es war einfach ein schönes gelbes sehr rundes Pale Ale, eher trocken für den Sommer, mit wunderbaren fruchtigen und zitrusigen Hopfeneindrücken mit einer leichten Bittere, die sich aber nicht verstecken muss.
Nun ist es etwa 3 Monate alt und der Eindruck hat sich verändert. Erstmal sieht es bräunlich aus, aber kein sattes braun wie man es von brown ales kennt, sondern eher so, als wenn man ein brown ale zur hälfte mit Wasser verdünnt hätte. Es riecht noch ebenso lecker hopfenaromatisch wie zuvor, es schäumt aber nur sehr schwach (ich bin mir hier nicht mehr sicher, wie der Schaum war als es frisch war). Geschmacklich wirkt es nun ein bisschen leer, fast wässrig im Eindruck. Die Hopfenaromen sind zurückgegangen, sind aber noch deutlich da und sind auch noch lecker. Von der Freude, die es frisch bereitet hat, ist es nun leider sehr weit entfernt.
Nun ein paar Infos zum Rezept :
Stammwürze: 14°P (es waren eigentlich nur 13°P angepeilt, Sudhausausbeute war höher als erwartet)
Bitterkeit: 30IBU
69% Pilsner Malz
14% Weizenmalz, hell
11,8% Polenta (Alnatura, kommt vorverkleistert)
5,2% Haferflocken (Kölln, Blütenzart)
Einmaischen bei 68°C
Kombirast bei 67°C für 90min
Abmaischen bei 78°C
Hopfenkochen 90min
Spalter Select 57,4% als Vorderwürzehopfung
Cascade 6,5% 10min
Galaxy 10% 10min
Cascade 4,8% 5min
Galaxy 21,3% 5min
Citra Dolden 2,8g/L für 4 Tage nach der Hauptgärung gestopft
Danstar Nottingham – angestellt bei 18°C, danach im Zimmer bei 20-22°C runtervergoren bis auf 2,2°P
Erwähnenswertes vom Brautag : Als ich das Rezept beim mal davor gebraut habe waren nur 9,1% Polenta und dafür noch 3,4% Cornflakes drin. Außerdem wurde im Heissbereich nur eine Hopfengabe, der Spalter Select in der Vorderwürze, gegeben.
Bei dem Brautag dieses Problemsuds sind einige Polentakrümel durch die Löcher im Malzkorbeinsatz gelangt, sodass auch beim Kochen gelegentlich ein paar Polentaklumpen hochgeblubbert kamen (oh mist, ich merke gerade beim Schreiben, dass es hierdran gelegen haben kann

Beste Grüße,
Alex