Die ersten Sude habe ich mit einer relativ improvisierten Anordnung in einem Einkocher auf der Terrasse gemacht. Vorteil: Gerüche und Dämpfe belästigen niemand im Haus. Das Bild zeigt die Anordnung beim Einmaischen, der Läutereimer ist schon erhöht positioniert und eine 1l-Pyrex-Kanne steht bereit, den Sud in den Läutereimer umzuschöpfen (geht recht flott). Im Eimer ist eine Läuterkerze eingebaut und ein Maischesack, um den Treber einfach wieder herausnehmen zu können und damit sich die Läuterkerze nicht zusetzt (ist mir beim ersten Sud mit der Anordnung passiert). Auch wenn der Maischeeimer auf dem Gusseisenständer etwas wackelig aussieht, steht er hinreichend stabil. War halt ein Provisorium.

Hier jetzt die Anordnung beim Abläutern. Links steht der Topf mit dem vorbereiteten heißen Anschwänzwasser, in der Mitte der Läutereimer und rechts der zwischenzeitlich gereinigte Einkocher zur Aufnahme der Würze. Um Sauerstoffeintrag zu vermeiden, ist am Auslass des Läutereimers ein Silikonschlauch aufgesteckt, in den an der Oberseite ein kleines Loch geschnitten ist, damit die Flüssigkeitssäule im Schlauch nicht am Eimer saugen kann.

Würzekochen, Wirbelbecken und Ablassen der Würze in den auf dem Boden untergestellten Braueimer habe ich nicht weiter dokumentiert, da nicht wirklich interessant. Hauptproblem der Anordnung: Am Ende muss ich den vollen Braueimer zum Kühlen und zum Anstellen in den Keller tragen – nicht unbedingt rückenfreundlich und mit über zwanzig Liter heißer Würze auf der Treppe zu stolpern, stelle ich mir auch nicht lustig vor.
Als dann im Sommer 2017 die Möglichkeit bestand, sich hier im Forum an der GF-Sammelbestellung zu beteiligen und ich gerade etwas Geld übrig hatte, habe ich mir wie viele andere im Forum einen Grainfather zugelegt. Ich erhoffte mir dabei vor allem eine präzisere Temperaturkontrolle und weniger Anbrennen der Maische beim Maischen. Als das Ding dann endlich da war, war ich gerade dabei, im Keller etwas umzubauen und habe die Gelegenheit benutzt, mir eine dauerhafte Brauecke einzurichten. Wasseranschluss ist im Heizungskeller vorhanden und ein geeignetes Loch für die Brüden war auch da bzw. ließ sich geeignet aufweiten.

Alle notwendigen Teile finden in den Regalen Platz; der Einkocher dient nun zur Erhitzung des Nachgusses und ist direkt in optimaler Höhe platziert. Ein digitales Ikea-Bratenthermometer dient zur Überwachung der Temperatur des Nachgusswassers. Auf dem Boden der Grainfather auf Rollen, auf diese Weise kann er leicht auch im vollen Zustand an die verschiedenen Punkte im Raum gebracht werden.

Hier jetzt der Grainfather beim Abläutern. Das Anschwänzwasser fließt über einen Silikonschlauch in den Malzkorb.

Zum Hopfenkochen habe ich mir eine zerlegbare Brüdenhaube aus einer IKEA-Edelstahlschüssel, einigen Teilen von Intelmann und einem Einschublüfter zusammengebaut. Die ist jetzt auf einen Flachkanal aufgesteckt, den ich in eine vorhandene Abluftöffnung in der Wand eingemörtelt habe.
Der Topf, mit dem ich früher das Abschwänzwasser erhitzt habe, ist jetzt ein guter Parkplatz für den Malzkorb und fängt letztes Glattwasser auf, für den Fall, dass die Würze noch etwas verdünnt werden muss.

Zum Würzekühlen wird der Grainfather zum Waschbecken gerollt und der Gegenstromkühler angeschlossen. Um eventuelle Keime im Kühler platt zu machen, wird die Würze erst einmal ein paar Minuten ohne Kühlung im Kreis gepumpt, dann wird der Wasserhahn aufgedreht. Der Kühler ist wirklich extrem effizient, man kann die gekühlte Würze tatsächlich direkt in den Gärbehälter laufen lassen (wenn man den Durchfluss der Pumpe ein wenig reduziert).
