Meine "Braukarriere" steckt in den Kinderschuhen, ich habe 2015 das erste Mal mit einem Starterkit gebraut.
Zwischenzeitlich wurden 5 Biere gemacht aus diversen Beerkits sowie Met und Fruchtwein hergestellt.
Konnte dort bereits Erfahrungen Sammeln was das desinfizieren angeht und was passiert wenn man aus Jux Kiloweise Malzzucker zugibt

Auf jeden Fall waren 3 von 5 Bieren gut, weshalb ich den Geschmack gerne stärker beeinflussen würde und somit zum Maischen gelangte.
Habe mich in der letzten Woche schlau gemacht, die notwendigen Werkzeuge und Rohstoffe beschafft und gestern Abend losgelegt!
- Daran würde ich euch gerne Teilhaben lassen

Folgendes Rezept sollte wegleitend sein:
Amarillo IPA 5.5% Alk. / 65 IBU / 5.5g/l Co2
9.5l Hauptguss
6l Nachguss
2.5kg Münchner
0.15kg Carared
69°C Einmaischen
67°C Rast 70 min
78°C Abmaischen
90 min Kochzeit
23g Amarillo 90'
10g Amarillo 10'
14.5% StW
Hopfenstopfen mit Amarillo und Cascade ca. 5 Tage nach HG
Das Gute Malz abgewogen und den Topf eingeheizt.
Nach erreichen der Temperatur wurde eingemaischt. Hab' gerührt wie ein Grosser und dachte nach 20 Minuten dass das Kochen bei dem simplen Rezept doch auch autonom von Statten gehen kann.
-Natürlich nicht! die Sicherung meiner grossartigen Kabelrolle hat wohl ausgelöst und so stand die Maische bei 60°C als ich zurückkam, 5 Minuten vor Ablauf der 70 minütigen Rastzeit.
Genau um solche Dinge zu lernen, entschied ich mich für die winzige Sudmenge! immerhin

Habe dann zusätzlich, wegen schlechtem Gewissen, nochmals 10 Minuten mit fleissigem Rühren bei 67°C gerastet (wie paradox!)
-> Jodtest war positiv, der Duft welcher mir in die Nase stieg gefiel. Parallel zum Maischen habe ich den Läuterbottich mit HALADES desinfiziert, gespült und zusammengebaut.
Umgefüllt vom Maischbottich in den Läuterkessel habe ich primitiv mit Kippen erledigt, da passierte es auch..
.. die Sudhausausbeute leidet auf diese Art und Weise wohl ziemlich Der Kessel rutschte Weg als ein grösserer Haufen Malz beschloss spontan in den Kessel zu hüpfen - Ohje.... wenigstens hatte ich so Beschäftigung während dem Läuterprozess
Edit: Ich läutere mit einem Panzerschlauch
Dieser zog sich über 1h 45'
Ich habe zuerst 1l Trüb abgelassen bis die Würze klarer wurde.
Danach liess ich die Flüssigkeit in der Geschwindigkeit eines kleinen Rinnsals durch den Schlauch in den Einkochtopf fliessen.
Das Anschwänzwasser hatte eine Temperatur von 78 Grad Celsius, den Einkochtopf habe ich auf selbige Temperatur eingestellt
(Kein Foto wegen klebrigen Händen - Knien - Böden - Wänden....)
Geläutert und gespindelt wurde bis die Würze unter 7 Grad Plato fiel. Die geläuterte Würze hatte jetzt 13 Grad Plato.
Mir ist beim Läutern aufgefallen dass die geläuterte Würze sehr sehr trüb ist. Ist das okay? AN dieser Stelle habe ich keine Ahnung wieviel Würze ich habe, ich bin mal von 50% Verlust ausgegangen, weshalb ich auch nur noch 50% der Hopfenmenge aus dem Rezept beim Kochen verwendet habe.
Ich begann nach 10' Läuterpause mit kochen Ich war dermassen überwältigt als ich das erste Hopfenpäckchen meines Lebens öffnet. Mann ist das ein Geruch! unglaublich dieses Aroma
Das Kochen ging reibungslos über die Bühne. Jedoch haben sich keine Flocken etc. gebildet, ist das auf das Maischen zurück zu führen?
Meine Würze sieht aus wie eine Suppe

Das kühlen von Kochtemperatur auf 22 Grad erfolgte innert weniger als 10 Minuten.
Kunstück bei den 5 Literchen im Bottich :) - Die Zeit nutzte ich um die Hefe anzustellen mit Wasser, Würze und wenig Hefenahrung
Noch kurz spindeln ob's passt bevor die Hefe dazukommt im Gäreimer Voilà 14 Grad Plato, das ist okay (angestrebt habe ich 14.5)
Heute Morgen siehts aus wie ich's mir gewohnt bin.
Der Gärspund bewegt noch sehr langsam, die Hefe scheint aber aufzuwachen.
Ich lasse das ganze stehen bis die HG vorüber ist.
Im Anschluss möchte ich Stopfen und hierbei habe ich noch zwei Fragen
- Muss das Säckchen beschwert werden damit es untergeht?
- Muss ich das Bier von der Hefe ziehen vor dem Stopfen?
Ich halte euch in diesem Beitrag auf dem laufenden.
Geschmacklich ist eine dominante, nicht störende Bittere im Bier und viel Restzucker des Malzes
Es hat mir riesig Spass bereitet, am Wochenende startet der nächste Sud. Ein bisschen konzentrierter :)
Ich freue mich auf Feedback und Verbesserungsvorschläge.
Viele Grüsse, Alex