
Zuerst wollte ich mein Holunderweizen brauen, doch als ich bemerkte, dass es im Keller noch feine 10°C hat war klar, es soll mein erstes UG werden.
Nun, ein Maibock bietet sich an.
Also mal Rezepte gestöbert, bisserl angepasst und Zutaten beim BeerStore besorgt.
- Wiener Malz 3,5kg
- Pilsener Mal 2,7kg
- CaraRed 0,4kg
- Melanoidin Malz 0,4kg
- Spalter Select(5,5%) 29g VWH
- Tradition(6,6%) 20g 70min
- Cascade(5%) WP
10min 57°C
45min 63°C
15min 68°C
45min 73°C
S-23 bei ~11°C
Bei der Hopfung hab ich mich hier orientiert: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ff=maibock
Am Freitag also fein Rohstoffe einkaufen im lokalen Shop, mein "Sudhaus" gründlich gereinigt und Malz gemahlen, hiervon hab ich leider keine Fotos gemacht.
Mein bescheidenes Sudhaus, geschätzte 8m², was will man mehr als Student

Heute gings um 9 Uhr vormittags los mit Einkocher reinigen und Hauptguss vorbereiten.
Die Gemüse/Obst-Ampel gehört übrigens dazu zur Sudhauseinrichtung
Kurz nach 9 traf auch schon mein Braugehilfe ein und es wurde erstmal fein gefrühstückt, man kann ja nicht mit leerem Magen brauen
7kg Malz wurden schon am Vortag geschrotet
Nach dem Frühstück also entspannt bei 63° einmaischen, ergibt 57°C
7kg Malz auf 18l Hauptguss ergeben ne ziemlich intressante Konsistenz im Maischbottich

Gut, dass ich mein menschliches Rührwerk in Form eines Kommlitonen habe

Das vorne bin ich, der grade zeigt wie das am besten geht bei der dicken Maische.
Da heute ja auch St. Patricks Day ist darf natürlich eines nicht fehlen.
Keine Sorge, es wurde im Zug des Brautages kein Selbstgebrautes verletzt.
Nachdem die dickflüssige Maische händisch in den Läutereimer befördert wurde noch schnell eine Läuterrast halten
Den Hopfen professionell abwiegen

So sieht meine Läutervorrichtung aus. Das modische Handtuch ersparte leider nicht das gründliche Bodenwischen am Ende...
Als es endlich klar lief direkt in den Eimer
Gleich meine neueste Errungenschaft ausprobieren: ein China-Refraktometer. Für das kleine Geld muss ich sagen, ICH BIN BEGEISTERT!!!
Das Glattwasser wollte leider einfach nicht unter 5% Brix, also immer schön Nachgüsse geben... Muss ich nochmal erörtern warum das so war. Ich hätte sicher noch 5l Nachgüsse geben können. Evtl zu grob geschrotet?
Mittlerweile wars ca 16:30 Uhr
Treberkuchen
Während des Wartens auf das Läuterergebnis kamen wir auf die Idee den Weck auszulitern und das Maischepaddel zum Messstab zu erweitern. Der Lötkolben machte das ganz brav.
Durch die großen Mengen an "nichtganz"-Glattwasser war natürlich zu viel Flüssigkeit vorhanden für den Weck...

In Ermangelung an Alternativen also die zwei größten Kochtöpfe umfunktioniert zur Sudpfanne...
Endlich Hopfenkochen um 17:00
Kühlspirale zum Schluss mitgekocht und in den Gäreimer verfrachtet
Hopfen in den WP und mal ordentlich andrehen
Der Heißtrub bleibt im WP, der Kalttrub bleibt diesmal im Gäreimer (musste ja die Würze aus den Töpfen am Herd auch hinzugeben, was im WP nicht ging)
Nach ~1 Stunde kühlen auf die Anstelltemperatur der UG-Hefe war etwas zu viel im Eimer, also nochmal 3l entnommen, die gären(hoffentlich) mit geernteter OG-Hefe bei Raumtemperatur.
Mittlerweile wars dann 20:00 und mein 11ter Sud dauerte glatte 11 Stunden


Was soll ich sagen, so lange hats noch nie gedauert... Die Kombination aus langen Rasten, Viel Nachgüssen, aufwändiger Kocherei und langer Kühlzeit machts halt aus...
Zu allem Überfluss ist mir dann noch was saudämliches passiert, näheres hier:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 74#p266974
So, gute Nacht erstmal.
Lg, Philipp