§11 hat geschrieben: ↑Donnerstag 19. Juli 2018, 16:02Das hat jetzt eher weniger damit zu tun ob du da mitgehen willst oder nicht. Die Mikrobiologie ist eine relativ präzise Wissenschaft.
Die Mikrobiologie mag sehr präzise sein, mir ist allerdings keine Zweig dieser Wissenschaft bekannt, der Keimbelastungen in Gärfässern von Heim- und Hobbybrauern analysiert und vergleicht. Klar sind in der heißen Würze noch genügend böse Jungs, die eine Infektion lostreten können. Aber in den heimischen Küchen, Gartenlauben und wo sonst noch gebraut wird, fliegt halt auch einiges rum (auch im wortwörtlichen Sinne, Stichwort Fruchtfliegen). Da ist die Varianz sicher von Ort zu Ort und Zeit zu Zeit zu unterschiedlich, um eine allgemeine Aussage zu treffen, aber dennoch denke ich, dass der mikrobiologische Flaschenhals oftmals woanders liegt. Wenn ich in einem Operationssaal brauen würde, wären sicherlich die Keime und Sporen in der Würze meine oberste Sorge, auf den Straßen von Kalkutta wären die für mich wahrscheinlich nachrangig.
Vielleicht sind meine Biere tatsächlich durch die Bank infiziert ohne dass ich es merke, okay, aber hier im Forum bekommt man ja doch zumindest anekdotische Hinweise darauf, dass weit ausgeprägtere Infektionen viele Hobbybrauer plagen, die (wie oben beschrieben) einen weitaus größeren Hygieneaufwand betreiben. Deshalb habe ich zumindest
subjektiv (und das habe ich auch im letzten Post schon betont) nicht das Gefühl, dass ich als Übernachtkühler da nicht besonders heimgesucht bin. Aber im Hobbybereich fehlt natürlich jegliche Statistik und ich habe überhaupt keine Ahnung, wie viel % der Hobbybrauer bei wie viel % ihrer Sude Infektionen erlebt haben und welcher Natur diese waren. Penibelste Sauberkeit und umfangreiche Reinigungsmaßnahmen werden aber bei jedem Buch zum Thema derart vehement und wiederholt betont, dass ich schon denke, dass es für viele Leute ein Thema ist.
Wie gesagt ist das rein anekdotisch und nicht wissenschaftlich basiert. Falls du Mikrobiologen kennst, die Abstriche in heimischen Gärfässern machen und da verlässliche quantitative Analysen betreiben, immer her damit.

Daniel