Kerki hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. Oktober 2018, 12:47Was man aber sagen kann ist, dass Jean Pütz 1982 in seiner Sendung Hobbythek eine kleine Revolution in Sachen Heimbrauen erreicht hat und auch zum ersten mal ermöglicht hat, dass man in Deutschland 200 L steuerfrei brauen kann (Diese Regelung gilt ja bekanntlich bis heute).
Früher [tm] wurde in jedem Haushalt Bier gebraut, das war Hausfrauenarbeit und kann sicherlich nicht unter "Hobby" abgehakt werden. Später, als Bier (wieder) flächendeckend und stets verfügbar war, durch die Mittelständler und Großbrauereien, ist das Brauen im eigenen Haus sicherlich etwas aus der Mode gekommen und erstarb vielleicht sogar fast ganz.
Ich vermute, dass im Zug der "Müslifresser" Anfang der 80er Jahre auch das selbst Brauen wieder in den Fokus der Selbstmacher gelangte, induziert durch besagte Hobbythek mit Jean Pütz, so dass sich auch die Händler fortan mit Malz und Hopfen befassten und so dem hobbymäßigen Brauen den Weg bereiteten. Woher hätte denn ein ambitionierter Hobbyist auch die Zutaten bekommen können, wenn nicht von spezialisierten Einzelhändlern? Eine Tonne oder einen Laster voll Malz braucht man doch eher nicht als Einkocherbrauer.
Automatisierte Geräte wie Eule oder Braumeister wurden erst relativ spät angeboten und verkauft, schätze ich. Zum einen musste erst mal ein Kundenstamm her, der sowas für viel Geld kauft; zum anderen war die SPS seinerzeit noch nicht so günstig zu realisieren, wie es in den Nullerjahren der Fall wurde. Auch hier mehr Vermutung, als Wissen. Ich setze keine Automation ein, daher interessiert es mich auch nicht besonders. Aber dass ein Einkocher von knapp 30l Volumen gut für unsere Zwecke geeignet ist, das zeichnete sich wohl schon recht früh ab. Vielleicht weil viele einen solchen Apparat bereits besitzen und hier das Verhältnis zwischen Aufwand und Ausschlag ohne besonderes Invest besonders gut zu sein scheint. Man bedenke: man KANN mit der Windel läutern, auch wenn es nicht schön ist, aber es geht.
Achim