Jeff hat geschrieben: Dienstag 18. September 2018, 22:11
Aber warum "monatelanges" Warten ? Sollte doch eigentlich nicht länger dauern, als ein normaler Bock?
Ein untergäriger Doppelbock kann technisch betrachtet reif sein nach 2 - 3 Wochen. Aber bis er zu einem abgerundeten, trinkanimierenden Zustand gefunden hat, werden dann noch einige Wochen Kaltlagerung nötig sein. Zusätzlich reden wir von einer sehr sauren Anstellwürze, das behindert die Arbeit der Hefe gegen Ende zusätzlich.
Und warum denkst du, dass die Idee nicht funktionieren wird? Wenn mir das einleuchtet, bauche ich ja echt nicht anzufangen...
1. Die meisten Sauerbiere sind nicht (sensorisch) bitter, bestenfalls haben sie eine Hopfenblume. Das liegt zwar historisch v.a. an der hemmenden Wirkung auf die Milchsäurebakterien, ist aber für mich auch geschmacklich eine schwierige Sache. Es gibt Beispiele wo es funktioniert, in der Mehrzahl der Fälle hat es mir bei bitteren Sauerbieren aber die Zehennägel hochgerollt. Von den 2015/2016 als "the next big thing" angepriesenen Sour IPAs hört man auch nur noch wenig.
2. Gleiches gilt für die Kombination aus Säure und präsenter Restsüße. Es nimmt den Bieren jede Präzision und Komplexität, lässt sie wie Radler und Alcopos wirken.
3. Am Ende natürlich eine Geschmacksfrage. Vielleicht ist es ja dein Ding, daher der Tipp, es auszuprobiueren. Wenn dir ein gekaufter heller Bock mit Milchsäuredosage nicht schmeckt, wird es bei einem eigenen Sud vermutlich nicht besser.
Gruß
Andy