Als erstes Bier wurde dieses Rezept gewählt: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... torha3=5.2
Hier noch die Übersicht aus dem Brauhelfer: An dieser Stelle möchte ich dem User Adrian S danken. Zuerst hat er mir wichtige Tipps zum Einkocher gegeben und dann durch Zufall gestern selbst gebraut. Somit hatte ich eine Liveunterstützung über Whatsapp und einen sehr guten Supporter!
Viel Spass beim lesen!
Der erste Brautag also, Samstag Morgen 09:15. Isolierter Einkocher, Kühler, Schläuche, Gärtank, Läuterbottich, Malz und Hefe stehen bereit. Bereits etwa 2 Wochen habe ich mich mit dem kleinen Brauhelfer beschäftigt und dachte ich behersche ihn. Durch den Tag hindurch wurde ich aber eines besseren belehrt :)
Hier ein kleiner Überblick zu den Gerätschaften: Als erstes mal alles abgewogen: Dabei merkte ich schnell, dass die grob 5kg Malz doch mehr platz brauchen als gedacht. Abgewogen sah das so aus: Nach dem Brauhelfer also Wasser gefüllt mit einem 1 Liter Messkrug. Da merkte ich schon, dass ein grösserer her muss, sonst dauert das alles ewig. Vom Zählen (war ich nun bei 14 oder sind schon 15 Liter drin?...) ganz zu schweigen :)
Nach dem Zählen Einkocher angemacht und Termometer rein, auf die 63 Grad gestellt und auf das Piep gewartet. Ging bereits ganz schön lange, piepte dann aber doch :) Also Kocher aus und Malz vorsichtig reingeschüttet.
Der Maischepegel stieg kontinuirlich an, je mehr Malz ich zugab. Ich dachte schon "Mist, das hat nie platz da drin!". Das Glück war aber auf meiner Seite, hatte etwa noch 1 cm Platz zum Rand. Ich hab einfach gehoft, dass sich nicht viel Schaum bildet. Hat es auch nicht, Glück gehabt: Nach Rezept hätte man dann 57 Grad haben sollen. Denkste, ging nur 1 Grad auf 62 runter :) Aber ich hab mir gedacht, da kühle ich jetzt nicht. Der Würzekühler ist noch nicht bereit... Der braucht auch 3 Adapter damit ich den überhaupt anschliessen kann bei mir :) Also einfach mal die erste Rast durchgerührt, habe ja noch kein Rührwerk :) Und da machte sich bereits Adrian bemerkbar und meinte "du musst nur rühren, wenn du nachheizen musst, sonst kannste stehen lassen. Alle 5 min reicht". Gut, die ersten 15 Min hab ich halt gerührt, aber das war auch die kurze Rast :)
Nach der ersten Rast ging es dann ans aufkochen auf 67 Grad. Ging mit Rühren super über die Bühne, nicht mal geklekert, kein Anbrennen, nichts. Nun also 1 Stunde stehen lassen. Auf Adrians Rat hin hab ich alle 5 Min mal gerührt.
Im Forum wird oft zu doppelter Isolation des Einkochers geraten. Ich habe eine einfache Isoliermatte zugeschnitten. Die 67 Grad konnte die Isolation genau 22 Minuten halten, dann sprang der Termometer runter auf 66, gleich hin, deckel ab und etwa 1 min nachheizen, danach war ich schon wieder auf 67, Deckel drauf und gut. Dies musste hich gegen Ende noch 2 mal wiederholen. Es geht also auch so, aber villeicht hau ich doch ne 2te drum :)
Super, bis jetzt klappt das doch! Dann plötzlich hatte ich das Gefühl die Stunde dauert irgendwie lange... Da habe ich gemerkt, dass ich den Timer aus Versehen beim ersten Nachheizen ausgeschaltet hatte :) Halb so schlimm, durch meine Kommunikation mit Adrian konnte ich nachrechnen wann etwa 60 min durch sind. War auf 50 erst :) Nochmal Schwein gehabt

Ohne Zwischenfälle gings dann hoch bis 76 Grad. Hier noch ein kleines Bild von der normalen Rast und wie die Maische aussah: Gut, weiter geht es: Abmaischen und Läutern.
Nach der Anleitung von der Wiki, habe ich die Maische schön mit dem 1 Liter Messkrug geschöpft. Fünktioniert eigentlich super :) Als alles drüben war also Nachguss angesetzt. Wieder musste ich merken, dass 10.85 Liter doch viel ist :) 3 Töpfe hats gebraucht hihihi
Moment, da war doch noch was? Stimmt! Die Jodprobe vergessen... Gut, ich wüsste eh nicht was tun, wenn diese negativ ausfällt... Also noch nachgeholt: Glück gehabt, sieht perfekt aus :)
Nach der Läuterruhe habe ich angefangen über mein Sios Läutersystem langsam in den 1 Liter Messzylinder abzulassen, daneben ne Pfanne. Wenn ich also zurück schöpfe, Schlauch in die Pfanne, damit nichts daneben geht. Für jehne die das System nicht kennen: Ist halt ein Kessel mit einem Loch für einen PVC-Schlauch mit soner Klemme zum regulieren. Darüber ein Lochblech. Das Loch sollte dicht sein durch den Schlauch. War es zuerst auch, dann, als ich rumregulierte um etwa 1 Liter pro Minute zu treffen, habe ich den Schlauch wohl zu oft rumgedreht und plötzlich wars nicht mehr dicht :S Gab bisschen ne Sauerei, hat sich aber in Grenzen gehalten. Villeicht 1 bis 2 dl die sich da auf den Boden ergossen. Nach paar Liter kam es wieder klar.
Was ich gelernt habe? Beim nächsten mal versuchen direkt in den Einkocher zu läutern, macht es einfacher :) Wieder ein kleines Beispielbild: Lief so gut bis zum Nachguss, wo ich lernen musste, dass man mit nur einem Thermometer beim Läutern und schöpfen in den Kocher, nicht bei 3 Pfannen die Temparatur prüfen kann... War ein riesen Stress, hat aber geklappt. Schlauch nach schöpfen von Pfanne in den Krug, Thermometer in Nachgusspfanne, zu warm, nächste pfanne, zu kalt, dritte pfanne gut, abschalten, mist Krug ist fast voll, mist Treber läuft trocken etc etc.... :) hat aber geklappt *lach* Musste den Treber aber 3 mal einschneiden, da sonst nichts mehr geflossen ist. Ausserdem habe ich den Treber oft aufgewirbelt, mit der Pfanne über einen gelöcherten Kochlöffel zu giesen geht nicht wirklich gut... Muss ich was anderes finden. Habe schon Tipps von Adrian erhalten :)
Am Ende war der einkocher auch schön voll, hatte sogar zuviel Würze übrig... Irgendwo zwischen drin habe ich mit Adrian über die Nachisomesierung gequatscht, da ich das nicht wirklich verstanden habe. So habe ich das Rezept angepasst, da ich ja einen Kühler habe. Dabei kamen wir auf die Diskussion Whirpool nötig, ja/nein. Aus seiner Erfahrung hat sich ergeben das die Hopfen mit dem Kühlen sowieso absickern, aber ich könne beides machen.
Kurzerhand Rezept angepasst, Nachiso auf 0 gesetzt, die paar Gramm mehr Hopfen hatte ich durch Zufall sowieso mitbestellt :)
Beim Hopfenkochen gab es dann nicht mehr viel spezielles, lief wie am Schnürchen. Der Kocher hat perfekt wallend gekocht, obwohl es ein 1800W Kocher ist :) Laut Anleitung habe ich noch schnell gespindelt: Etwa 13-14 Plato. War also schon hier zu hoch. Aber mehr Wasser hatte halt nicht Platz... Einfach weiter gemacht.
Kurz vor Ende den Gärbottich mit Oxi vorbereitet, ein Hopfensäcklein ausgekocht, dass als Filter dienen soll und den Kühler angeschlossen. M16 auf M22, M22 auf einen Schlauchadapter, danach Schlauchadapter dran und Schlauch drauf. Leider war der eine Schlauch zu Kurz, wo das Wasser rückfliesst... Kurzerhand den Läutersystemschlauch genommen, hat gerade drüber gepasst.
Kochen durch, Kühler rein und Wasser Marsch! Musste nur merken, dass sich Kupfer doch sehr schnell erwärmt, kaum reingehalten schon Finger verbrannt :) Nebenbei die Nottingham rehydriert. Auch schön durchgerührt, erst nachher in der Anleitung gesehen, dass man nicht rühren sollte :) Ooopps :)
Nun zum Hopfenseihen. Ich habe einfach ein Hopfensäcklein über die Öffnung des Gärbottichs gespannt, befestigt mit einem Haargummi. Dann durch den Ablaufhahn abgelassen. Das erste Problem war, dass die Form des Bottichs nicht gerade passt. Der Auslaufhahn ist nicht lange genug, der Rand des Bottichs kommt an den Einkocher, die Öffnung ist aber noch 10 cm weg vom Hahn :) Musste dann halt den Bottich schräge hin halten, so hats geklappt, ging aber in die Arme. Gegen Ende hin haben aber die Hopfen doch den Hahn verstopft.... Muss den wohl auch ersetzten. Habe am Ende schlicht den Kocher geneigt, den Hahn abgeschraubt und durch das Loch ausgelassen. War bisschen verkrampft machbar :) Das Säcklein war danach voll und verstopft. Da habe ich etwa 2 bis 3 dl Würze verloren wieder, aber seis drum, damit kann ich leben :) Das nächste Mal villeicht doch mit Whirlpool und Nachiso :)
So nochmal Spindeln: Mit Tempkorrektur war ich auf 15.98 Plato. Also gut über das Ziel hinausgeschossen. Egal, Hefe rein und Deckel mit Gärspund drauf. Und dann der Schock: Ich habe nicht "Gott gebe Glück und Segen drein" gesprochen nach Hefezugabe


Ein weiteres Problem: Ich kannte die Ausbeute nicht, denn auf meinem Gärbottich habe ich von früher nur eine Linie mit 23 Liter drauf. Handgelenk mal Pi: 20 Liter:
Nach Rücksprache mit Adrian und Konsultation des Kleinen Brauhelfers habe ich noch 4.2 Liter Wasser nachgefüllt, um auf auf die gewünschten 13.2 Plato zu kommen. Direkt aus dem Wasserhahn. Laut Adrians Erfahrung kein Problem, ich werde es sehen :) Hatte nebenbei den Vorteil, dass ich nach 3 Liter Wasser auf meiner Linie war, sprich es waren wirklich etwa 20 Liter vor dem Verdünnen :)
Wärend des Schreibens blubbert es neben mir bereits im 3-5 Sekunden Takt. Bis jetzt scheint es also zu laufen. Wie das Bier wird, werde ich sehen :) Bier wird es immer, oder?


Obwohl bei der Beschreibung der Rubrik steht "In der Kürze liegt die Würze", habe ich einen echten Roman verfasst. Ich hoffe einige nehmen sich die Zeit, diesen Bericht zu lesen. Spass hats auf jedenfall gemacht. Verbesserungspotential ist vorhanden. Zusammengefasst hat der Tag zwar lange gedauert, aber ging eigentlich Problemlos vonstatten. Weitere Sude werden folgen, soviel ist klar!
Achja, wenn ihr denkt, dass ich die Speise für die Karbonisierung vergessen habe, dem ist nicht so :) Ich werde mit Zucker karbonisieren, wie zuvor bei den Sets

Vielen Dank auch an euch im Forum, ohne die super Beiträge hier wäre ich nie soweit gekommen! Ich habe nämlich kein Buch oder ähnliches gekauft! Tipps nehme ich gerne entgegen :)
Und nun werde ich ein Treberbrot backen.
Ich wünsche einen schönen Sonntag!
Edit: Wieso paar Bilder falsch rum sind weiss ich leider nicht :) Hoffe man sieht es dennoch :)