Erstmal vielen herzliche Dank für die freundliche Begrüßung und die schnellen und fachkundigen Antworten. Richtig toll hier!
Kurz zu meinem Brauer-Hintergrund: Ich bin seit nicht mal einem Jahr am Selberbrauen und das Amber Ale ist erst mein neunter Sud. Angefangen habe ich mit dem 5 Liter Kit von Besserbrauer (3 Sude) und danach bin ich ganz klassisch auf die 20-Liter-Einkocherklasse umgestiegen und habe begonnen meine eigenen Rezepte zu entwickeln.
Alt-Phex hat geschrieben: Donnerstag 25. Oktober 2018, 19:40
Genau. Wenn Gärung, Nachgärung und Reifung beendet sind wird das schon ganz anderes schmecken. Völlig überfrühte Panik.
Okay, ich versuche mich erstmal zu beruhigen.

Mir fehlt noch die Erfahrung einzuschätzen, ob aus der unvergorenen Würze auch ein gutes Bier wird. Habe gestern angestellt und die Hauptgärung ist schon im vollen Gang. Werde hier berichten, wie der Geschmack sich nach abgeschlossener HG entwickelt hat. Ich hoffe natürlich zum Guten!
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Donnerstag 25. Oktober 2018, 19:58
Wie bist du denn am Kochende vorgegangen, konkret... wie schnell war die Würze unter 80°C?
In dem Rezept wird die komplette Bittere über die 20 Minuten Hopfengaben eingestellt und das sind Aromahopfen mit recht hohen Alphasäuregehalten. 20 Minuten bedeutet -von der Hopfengabe bis zum Erreichen von 80°C-. Stichwort: Nachisomerisierung.
Falls du den Sud nach dem Kochen einfach unkontrolliert (langsam) abkühlen lassen hast, dann hast du deinen Fehler gefunden.
PS: Willkommen im Forum erstmal :-)
PS 2:
https://www.maischemalzundmehr.de/index.php?inhaltmitte=toolsiburechner hat geschrieben:Diese Nachisomerisierung wird von der Tinseth-Formel nicht berücksichtigt. Da sie bei Temperaturen <100°C stattfindet, verläuft sie nicht so schnell wie die reguläre Isomerisierung während des Hopfenkochens. Je niedriger die Temperatur, desto langsamer. Die Nachisomerisierung kann mit dem IBU-Rechner jedoch abgeschätzt werden. Dazu wird die Nachisomerisierungszeit zur Würzekochzeit jeder Hopfengabe hinzugerechnet, allerdings entsprechenend ihrer Dauer und der Geschwindigkeit der Abkühlung der Würze mit einem niedrigeren Wert gegenüber der regulären Kochzeit. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Geschwindigkeit der Isomerisierung alle 10°C unter 100°C halbiert. Diese Abhängigkeit kann mit einem Faktor ausgedrückt werden, welcher bei 100°C daher 1.0, bei 90°C 0.5 und bei 80°C 0.25 usw. entspricht.
Bisher hab ich einfach nach der Kochzeit den Einkocher ausgeschaltet, den Hopfen dazugegeben, Whirlpool angerührt und nach ca. 15 Minuten ins Gärgefäß umgeschlaucht. Bislang hatte ich damit keine Probleme, auch wenn ich mal ein hopfiges Bier gemacht habe. Dieses hier z. B. war der Vorgänger und ist von der Bitterkeit meiner Meinung nach gut gelungen:
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... 15157.html Die darin verwendeten Belma und Calypso Hopfen haben ja auch sehr hohe Alphawerte. Für die Nachisomierungszeit habe ich bei beiden Rezepten 20 Minuten angegeben. Vielleicht sollte ich die Hopfengaben komplett auf Vorderwürze und Whirlpool bei 80 Grad umstellen? Was meint ihr? Und vielen Dank für den Link zu Maische, Malz und Mehr, das kannte ich nocht nicht. Werde mit dem IBU-Rechner noch mal nachrechnen.
LG
Jonny