Dosierung Hopfen

[hefdi]

Hallo,

ich habe am Wochende ein Pilsrezept gebraut, in dem eine Hopfengabe von 50gr. zu 8% Alpha angegeben war.

2/3 des Hopfens habe ich zu Kochbeginn für die Bittere gegeben (Magnum 12,4 %). Also Dreisatz rausgeholt und die 33gr. zu 8% Alpha umgerechnet in 22gr. Magnum zu 12,4%. Soweit so gut.

Das letzte Drittel, also den Aromahopfen (Saphir 3,8%) habe ich 10 min vor Schluss geben. Also hab ich auch das umgerechnet. Raus kamen 35 gr.

Nun meine Newbie Frage - Ich habe ja jetzt die doppelte Menge an Aromahopfen gegeben als eigentlich beabsichtigt. Ich hab zwar die Bittere angepasst, aber dafür doppelt soviel Dolden gegeben also auch doppelt soviel Aroma ins Bier eingebracht wie eigentlich beabsichtigt War das falsch? Wie macht man das richtig?

Grüße Jens

[JanBr]

Hallo,

ich habe am Wochende ein Pilsrezept gebraut, in dem eine Hopfengabe von 50gr. zu 8% Alpha angegeben war.

2/3 des Hopfens habe ich zu Kochbeginn für die Bittere gegeben (Magnum 12,4 %). Also Dreisatz rausgeholt und die 33gr. zu 8% Alpha umgerechnet in 22gr. Magnum zu 12,4%. Soweit so gut.

Das letzte Drittel, also den Aromahopfen (Saphir 3,8%) habe ich 10 min vor Schluss geben. Also hab ich auch das umgerechnet. Raus kamen 35 gr.

Nun meine Newbie Frage - Ich habe ja jetzt die doppelte Menge an Aromahopfen gegeben als eigentlich beabsichtigt. Ich hab zwar die Bittere angepasst, aber dafür doppelt soviel Dolden gegeben also auch doppelt soviel Aroma ins Bier eingebracht wie eigentlich beabsichtigt War das falsch? Wie macht man das richtig?

Grüße Jens

Schwer zu sagen, da du uns nur die Hälfte der Angaben gegeben hast. Was ich bis jetzt verstanden habe:

Rezeptangabe:
Keine Sorte 50g @ 8% AA Keine Angabe Zeitpunkt

Was du gemacht hast:
Magnum 22g @ 12,4% AA Kochbeginn
Saphir 35g @ 3,8% AA 10 min vor Schluß

Da ja keinerlei Sorte und Gabezeitpunkt im Rezept war und auch kein Zielwert für die Bittere angegeben war, kannst du sicherlich nichts falsch machen, weil du gar nicht weisst was "richtig" ist.

Aus dem Rezept ergeben sich 4g AA total
Du hast 4,06 g AA gegeben.

Also die Menge an Alphasäure ist schon mal gleich. Aber die Sorte ist natürlich ausschlaggebend für das Aroma.

Jan

[Pman]

Stimme Jan zu.

Menge an Alphasäure entspricht soweit dann Deinem Rezept. Für die Bittere bzw. das Aroma kommt es dann noch drauf an, wann Du welchen hopfen zugibst bzw. wie lange Du ihn kochst. Da gibts bei MMuM einen ganz guten Rechner.

[Boludo]

Das hört sich sehr verdächtig nach einem Hagen Rudolph Rezept an.
Der sagt, man soll immer und bei jedem Bier 2/3 des Hopfens nach Kochbeginn und 1/3 10 min vor Ende zugeben.
Das ist natürlich vollkommener Blödsinn, jeder Bierstil erfordert seine eigenen Hopfengaben.
Außerdem sind die Hagen Rudolph Rezepte meistens gnadenlos überbittert.

Prinzipiell hast du das jetzt schon richtig gemacht, so triffst Du die Bittere halbwegs genau.
Ansonsten kann ich Dir raten, Deine Rezepte woanders zu suchen, z.B. hier.


Stefan

[hefdi]

Danke für eure Antworten.

Die spärlichen Angaben im Rezept waren ja mein Problem. Ich habe nur das Gefühl, dass das Pils "überhopft" ist, da der Hopfenduft doch schon sehr penetrant ist im Vergleich zu meinen bisherigen Jungbieren.

@Boludo: Stimmt, das war von Rudolph - danke für den Link!

[JanBr]

Wetten das Stefan am Rezept erkennt wer es verfasst hat.... Ach die Sendung gibt es ja gar nicht mehr.... Helden meiner Jugend

[Boludo]

Jetzt mal keine Sorge. Hopfenaromen im Pils sind was schönes und verschwinden von alleine schneller als einem lieb ist.
Wichtig ist, dass Dein Wasser halbwegs ok ist. Dann machen auch die vielen Bittereinheiten nichts aus.
Hab es nicht nachgerechnet, aber ich glaub so ein Hagen Rudolph Pils hat schnell mal 45 IBU.

Ja, die wenigen Angaben in seinen Rezepten stören mich auch sehr. Da wird nur eine Hopfensorte mit Alphasäuregehalt genannt, mehr nicht.
Bei der Hefe heißt es auch nur "obergärig" oder "untergärig".
Gerade in einem Anfängerbuch wünscht man sich da schon ein paar Details mehr.
Wie gesagt, such Dir die Rezepte lieber woanders.

Und niemand muss mit so einem entsetzlichen Filtertuch Hopfen seihen wie in dem Buch beschrieben. Da macht man einen Whirlpool und alles ist gut. Steht leider kein Wort darüber in dem Buch. Das Läutern wird auch nicht so richtig beschrieben und Panzerschlauch als sehr effektive und billige Anfängerläutermethode kommt auch nicht vor.


Stefan

[JanBr]

Gerade in einem Anfängerbuch

..... da gibt's auch andere...... Ach lassen wir das, noch zu früh zum Aufregen

[-CK_AKS-]

Vielleicht etwas off-topic:
Ein wirklich gutes Buch mit guten Rezepten und v.a. auch leicht zu lesen ist der Hanghofer.

[Boludo]

Die Gärführung, vor allem untergärig, wird beim Hagen Rudolph auch kaum behandelt.
Dass man z.B. untergäriges Bier unbedingtr kalt mit Hefe anstellen soll steht da nirgends. Auch nichts mit Diacetylrast usw.

Ganz schlimm sind die Angaben zur Speisemenge. Die sind viel zu hoch. Anschließend Entlüften ist ganz großer Blödsinn, die Speisemenge rechnet man sich aus und fertig. Wie man am besten abfüllt hab ich hier mal zusammengefasst.

Ich weiß, dass das ein Anfängerbuch sein soll und man die Leute mit zu vielen Informationen erscreckt, aber all zu einfach sollte man es sich dann doch nicht machen.


Stefan

[hefdi]

Ja ich muss Stefan schon recht geben. Ich bin über das Buch zum Bierbrauen gekommen. Die einzelnen Arbeitsschritte haben sich mir recht gut erschlossen, nur bei den Rezepten war dann Schluss.

Er schreibt nichtmal welche Hopfensorte man nehmen soll sondern nur wieviel % Alpha der Hopfen haben soll. Als ich dann die vielen Hopfensorten in den Onlineshops gesehen habe, wustte ich nicht was ich nun kaufen soll. Bei der Hefe ging´s mir ähnlich. Ich denke da geht das ganze komplett am Anfänger vorbei....

Aber dann hab ich ja euch gefunden

[Elektrowok]

Schau auf Maischemalzundmehr mal unter "tools". Da ist verschiedenes Nützliches.
Unter anderem ein "IBU-Rechner". Damit gehen die Hopfenberechnungen am bequemsten. Es wird auch Nachisomerisierung berücksichtigt.
Auch nützlich für Berechnungen ist Müggelland.