Mein Bruder, Wahlmünchner, wünscht sich zu seiner 40er Feier ein Münchner (Bayrisch-) Dunkel. Er selbst trinkt gerne Schwarzbier und liebt diesen extrem malzigen Charakter. Nun, seine Freunde sind eigentlich zur Gänze auch meine Freunde, und ich bin mir sicher, dass von denen nur vielleicht 10% ein Schwarzbier mit diesen intensiven Röstaromen gut finden würden.
Meine Intension wäre also ein Mittelding, quasi ein "Gemischtes".
(Außerdem wird damit meine neue Brauanlage eingeweiht, ich stelle eine Braudoku dann online)
Ich hatte letztens mal ein "Ottakringer Gemischtes", das triffts schon ganz gut, ist von der Malznote aber schon eher ein wenig über meinen Vorstellungen, ein bisschen mehr MAinstream, dann würds passen.. ;)
Konkretes Anforderungsprofil: STW 12-13°P, Malzig aber nicht mastig, süffig, auch für den 08/15 Trinker geeignet. Hopfung moderat, ca. 25 IBU, in etwa Kastanienbraun.
Ich habe jetzt schon sehr viele Rezepte durchgeackert und da gibts von der Malzzusammensetzung echt von -bis, der Großteil orientiert sich aber in der Schüttung eher an dunklen Basismalzen (Münchner, Wiener, Red-x) und eventuell a paar Prozent Chocolat oder Farbmalz. Melanoidin finde ich da kaum. Was wäre eurer Meinung nach eine sortentypische Kombi?
Ich hab jetzt mal meine Bestände erhoben und ein Rezept erstellt, dass ich sofort brauen könnte:
Ausschlagmenge 46 Liter (2xNC Fass, 1 Kasten)
Stammwürze: 12,5°P
Bittere: 25 IBU
CO2: 5,5
Reifezeit: 6-8 Wochen
Farbe: 33,6 EBC
Schüttung:
60% Münchner
39% Best Red-X
1% Warminster Low Color Chocolate
Hopfung:
Ich hab da ein Lager mit Hallertauer Blanc in echt guter Erinnerung, genau dieses Aroma will ich hier auch drin:
70 min Kochdauer, 3 Hopfengaben
40% VWH, blanc
10% Bitterung, Magnum
50% Flame-Out, Blanc
Maischeschema:
Einmaischen, Eiweißrast 57°, 10 min
Maltoserast, 63°, 45 min
Verzuckerung, 72°, 30 min
Abmaischen, 76-78°
Vergärt wird im temperaturgesteuerten Gärschrank. Mein letztes (und erstes) Lager habe ich mit 12° angestellt und bei 10° vergoren, das war wirklich Top! Darum würde ich das jetzt auch so machen. Zum Ende hin noch eine Diacetylrast bei 14-16°C und anschließend nen Cold-Crash, Abfüllen und Lagern bei 2-4°C für 6-8 Wochen.
Hefe:
W34/70 als Trockenhefe, 4-5 Päckchen, rehydriert. (Ich hatte mein 1. Lager mit 2 Päckchen auf 23 Liter vergoren, da hat man nichts von den Fehlgeschmäckern durch underpitching gemerkt, darum die Menge)
Die Hefemenge bereitet mir ehrlich gesagt die meisten Kopfzerbrechen. Die Literatur sagt ja 150-200g/hL. Das wären dann ja eher 6-8 Päckchen...einen Starter würde ich eher ungern machen.
Was haltet ihr davon, bzw. wo seht ihr eurer Erfahrung nach Verbesserungspotential?
Ich freue mich über euer Feedback!


LG Roland