Läutern - mit Druck?

[wandgrab]

Moin Leute,
wir hatten letztes Wochenende einen Sud bei dem das Läutern mal wieder eine eher zeitraubende Aktion war. Irgendwann wurde es uns zu blöd und wir haben die Möglichkeiten diskutiert: Warten? Treber aufschneiden? Am Ende kamen wir zu einer sehr absurden Lösung: Druck auf den Bottich geben. (Kurzer Hintergrund: wir läutern mit dem Strainbuddy, ich weiß, das ist nicht die optimale Lösung aber sie war billig und taugt ganz gut ). Wir haben also unseren Läuterbottich mit dem Deckel erstaunlich luftdicht verschlossen und dann mit einer Akkuluftpumpe von Bosch etwa konstante 2 Bar Druck drauf gegeben - und siehe da, das Läutern dauerte statt etwa 2 Stunden nur noch 15 Minuten.

Hat irgendjemand Erfahrung mit dieser Methode? Ich habe die üblichen Schlagwörter gegooglt und keine Ergebnisse gefunden. Kann man das machen oder wird mich der Biergott demnächst auspeitschten? Unser Bier reift halt noch, daher kann ich noch keine neuen Erkenntnisse ziehen

Grüße,
wandgrab.

[Düssel]

Da ich im Augenblick auch experimentiere würde mich Eure Ausbeute interessieren, wie viel Liter /°Plato habt Ihr aus wie viel Kg Schüttung rausgeholt.
Ich sauge z.Z. mit einer Pumpe.

[Skaari]

Ich habe mal helesen, dass Brauereien ihren Filterkuchen am Ende auspressen.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass durch den Druck der Filterkuchen mehr durchspült und ausgenutzt wird. Das hat dann vermutlich zur Folge dass ungewünschte Trub-/Gerbstoffe etc. mit in die Würze wandern.

Gibt es mit Sicherheit aber eine Abhandlung drüber, wie gut das klappt und was dabei passiert, gerade aufgrund des erstgenannten Punktes.

Max

[brewhaha]

Ist die Luft aus der Akkupumpe sauber, sprich ölfrei? Einfach mal dran schnuppern, wenn´s schlecht riecht, würde ich mir das nicht in die Würze pressen wollen. Auch könnte ich mir vorstellen, dass mit diesem Verfahren die Würze mit Sauerstoff angereichert wird, was nicht unbedingt erwünscht ist, Stichwort Oxidation im Heißbereich. Das müsste man mal messen.
Mit CO2 aus der Flasche könntet ihr diese Probleme umgehen.

Viele Grüße

Don

[Bierwisch]

Die Ausbeute würde mich auch interessieren

[bwanapombe]

2 Stunden läutern ist je nach Schüttung und Anlage gut investiert bis geht gerade noch. Faustregel ist eine Stunde. Ich würde bei dem oben beschriebenen Verfahren mit stark reduzierter Ausbeute rechnen.

Wenn ich bei mir den Hahn aufreisse und einen langen Schlauch anstecke (auch hier entsteht Druck auf die Würze/den Treber), bin ich auch in 20 min durch. Man will gerade langsam läutern, wegen der Ausbeute und um den Treber nicht zu verdichten/verschließen und dann entweder wenig Bier oder dünnes Bier (Kanalbildung) zu haben.

Bitte auch nicht Filterauspressen mit Läutern in Zusammenhang bringen. Die Filterkuchen, die ausgepresst werden sind Kalttrub und nicht Treber. Damit reduziert man den Schwand und gewinnt ein paar Prozent Bier. Im Treber geht nicht so viel Wertvolles verloren, maximal Glattwasser mit ein paar Prozent Extrakt, deshalb preßt da niemand.

Wie sich der Biergott dazu stellt ist eine Glaubenssache. Wenn eine Strafe im Spiel ist, bestraft sich entweder der Brauer selbst (wenig Bier) oder seine Trinker (dünnes Bier).

Dirk

[Boludo]

Wenn ich bei mir den Hahn aufreisse und einen langen Schlauch anstecke (auch hier entsteht Druck auf die Würze/den Treber), bin ich auch in 20 min durch.

Wenn ich das mache verdichtet sich der Treber und es geht gar nichts mehr und das Läutern dauert unter viel Fluchen und Gepansche mehrere Stunden.
Die meisten Probleme beim Läutern entstehen meiner Meinung nach durch zu weites Öffnen des Hahns und daraus resultierender Verdichtung des Treibers. Ein langer Schlauch gibt dem ganzen dann den Rest.
Dass es mit Druck besser gehen soll wundert mich ehrlich gesagt.

[§11]

Bitte auch nicht Filterauspressen mit Läutern in Zusammenhang bringen. Die Filterkuchen, die ausgepresst werden sind Kalttrub und nicht Treber.

Gibt es schon auch mit Trebern, beim Maischefilter, aber das ist ein anderes Thema, da der ohne Spelzen arbeitet und damit die Gerbstoffauslaugung keine Rolle spielt.

Schöne Grüße

Jan