Kaltreifung auch bei Pale Ale

Antworten
UnsPaule
Neuling
Neuling
Beiträge: 9
Registriert: Montag 12. Januar 2015, 10:19

Kaltreifung auch bei Pale Ale

#1

Beitrag von UnsPaule »

Hallo zusammen,

ich habe da mal drei kurze Fragen, deren Antworten sich mir auch nicht mit der Suchfunktion erschlossen haben.

1. Findet die Reifung des Biers (nach dem Nachgären) immer bei besonders niedrigen Temperaturen statt, d.h. nahe 0°C, egal welches Bier ich habe (Pils, Pale Ale, IPA, Weizen,...) ? Oder reifen obergärige Biere bei höheren Temperaturen?

2. Momentan lasse ich bei ca. 10°C (Winter) und 15°C (Sommer) im Keller reifen. Ist das schon zu warm?

3. Dauert die Reifung des Bieres länger je höher die Temperatur ist, d.h. muss ich bei 10°C länger warten bis das Bier reif ist als bei 2°C?


Danke schon mal für eure Antworten!

MfG,
UnsPaule
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19426
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Kaltreifung auch bei Pale Ale

#2

Beitrag von Boludo »

Also eigentlich reift bei 0°C so gut wie gar nichts mehr, zumindest nicht biologisch durch die Hefe.
Obergäriges Bier braucht solche Temperaturen nicht, Du bist mit deinen 10°C eigentlich goldrichtig. 15°C hab ich im Sommer auch und kein Problem damit.

Stefan
Benutzeravatar
Tobieras
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 240
Registriert: Montag 25. März 2013, 11:49

Re: Kaltreifung auch bei Pale Ale

#3

Beitrag von Tobieras »

Ich habe mit der Zeit festgestellt, dass die meisten HELLEN obergärigen Biere(Ale, IPA, Stout, Kölsch) schon sehr schnell, meist schon nach 1-2 Wochen "ausgereift" sind und keine besonders niedrige Temperatur benötigen. Bier mit viel Caramalz oder sehr intensiven Kalthopfungen kann schonmal länger brauchen. Dunkle, starke OGs sind zwar früh trinkbar, aber es lohnt sich, die etwas zu lagern, ein Stout kann gerne mal 10 Wochen liegen, bis es gut ist. Hab es im Sommer bis zu 20°C im Keller und da ist noch nie was schlecht geworden - ganz im Gegenteil, da hatte ich schon OGs die immer besser wurden. Kaltlagerung(bei ~0-4°C) habe ich getestet, hat außer einem Kältetrub aber nichts am Geschmack verändert.
Bei UG sieht das natürlich komplett anders aus...
Dave1987
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 730
Registriert: Dienstag 12. März 2013, 18:00

Re: Kaltreifung auch bei Pale Ale

#4

Beitrag von Dave1987 »

Ich dachte ich hätte im Doemens Theat etwas in dieser Richtung gelesen:
"Kaltreifung gibt es nicht. Es gibt nur Reifung und danach kalte Lagerung."
Kann mich aber auch täuschen. Weiß jemand was dazu der dort war?
"Unverhopft kommt oft."
Benutzeravatar
Tobieras
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 240
Registriert: Montag 25. März 2013, 11:49

Re: Kaltreifung auch bei Pale Ale

#5

Beitrag von Tobieras »

Ich gäre nach der Doemens-Empfehlung UG auch immer bei Zimmertemperatur nach. Denke das ist gerade bei Pilshefen auch wegen dem Diacetyl. Danach wird UG auf jeden Fall lange kalt gelagert und da passiert glaube ich nichts mehr mit der Hefe. Auf jeden Fall klappt das so einwandfrei.
Benutzeravatar
cyme
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2610
Registriert: Montag 16. Dezember 2013, 12:16

Re: Kaltreifung auch bei Pale Ale

#6

Beitrag von cyme »

Verändert sich was bei einem obergärigen Bier, wenn ich es 4 Wochen bei 0°C aufbewahre? Kann passieren, hab ich jedenfalls schon so erlebt. Das was sonst als Kühltrub rumschwirrt, setzt sich am Boden ab und ich bilde mir ein, dass es dann auch etwas anders schmeckt.
Wird das Bier dadurch besser? Geschmacksache.
UnsPaule
Neuling
Neuling
Beiträge: 9
Registriert: Montag 12. Januar 2015, 10:19

Re: Kaltreifung auch bei Pale Ale

#7

Beitrag von UnsPaule »

Okay, danke für eure Antworten. Habe folgendes verstanden.

- OG reift schneller und muss auch keine niedrigen Temperaturen haben. 10°C - 15°C reichen aus.
- UG sollte schon bei niedrigen Temperaturen reifen. Sind 10°C bis 15°C für UG zur Reifung okay oder sollte ich sie doch lieber in der Kühlschrank packen?

MfG,
UnsPaule
Benutzeravatar
Percyval
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 124
Registriert: Mittwoch 28. Mai 2014, 08:06

Re: Kaltreifung auch bei Pale Ale

#8

Beitrag von Percyval »

Hallo UnsPaule,

ohne da eine wissenschaftliche Abhandlung drüber machen zu können. Ich habe bisher nur Kölsch und APAs gebraut. Alle in einer nicht allzu starken Version, aber sehr stark gehopft. Ich mache die Flaschengärung ca. 2Wochen. Erst eine Woche bei ca. 15-18C und dann eine zweite Woche bei wärmeren Temperaturen ca.18-20C. Dann sollte die Hefe auch mit dem Rest der Speise fertig sein. Danach "Karbonisiere" ich mindestens 7 Tage im Kühlschrank bei ca. 0-2C. In der Regel hole ich dann einige Flaschen aus dem Kühlschrank und bewahre die dann im Keller 15-18C auf bis ich sie trinken will. Davor kommen sie natürlich noch mal eine Nacht in den Kühlschrank :-)

Das seltsame ist: Wenn ich teste welche Flaschen mir besser schmecken, die die im Kühlscgrank geblieben sind oder die, die zwischendurch im Keller gelagert wurden, muss ich sagen erstere. Das habe ich auch schon in beliebigen Varianten ausprobiert und bin mir recht sicher, dass da ein Unterschied ist. Ich kann das aber nicht erklären. Vielleicht kann es jemand anders hier im Forum.

Gruß,
Heiko
Nach dem befriedigenden Handwerk kommt die quälende Zeit des Wartens und schlussendlich die freudige Erlösung beim Verkosten. [HW]

Immerhin, wer Bier macht, kann kein schlechter Mensch sein! Aber wer Bier trinkt, dem kann immerhin schlecht werden. [R]
Antworten