ich hatte mir ja schon vor ein paar Monaten den "Keg WaSsher" aus den USA schicken lassen; inzwischen bekommt man ihn auch über die europäischen Distributoren.
Der Hersteller verspricht, damit eine komplette CIP Lösung für Cornelius Kegs anzubieten, also kein lästiges Auseinandernehmen und Schrubben mehr.
Kupplungen für NC Ventile sind dabei; für CC Kegs muss man sich diese selber besorgen.
Einige (darunter auch ich) waren zunächst skeptisch, was die Leistung der CIP Kugel mit der mitgelieferten Pumpe betrifft.
Es handelt sich um die vom FTSs System bekannte kleine Tauchpumpe, die normalerweise mit 12V Gleichstrom, hier allerdings mit 24V betrieben wird.
Gestern konnte ich das System nun zum ersten mal ausgiebig testen, mit insgesamt 5 Kegs, wovon eines sehr stark, die anderen 4 nur sehr leicht verschmutzt waren.
Meistens werden meine Fässer nicht ganz leer, ein halber bis ganzer Liter ist meistens noch drin, und so lasse ich die dann auch z.T. monatelang stehen (unter Druck). Damit habe ich recht gute Erfahrungen gemacht. Da gammelt eigentlich nichts, es fängt also weder irgendwas zu "stinken" an noch entstehen Biotope oder neue Zivilisationen. Optisch sauber bekommt man die auch mit einem Gartenschlauch.
Eines der Fässer hatte einen TW12 Klon enthalten, und war völlig leergezapft. Das war dann entsprechend hartnäckig verkrustet über den ganzen Boden des Kegs.
Zur Reinigungsprozedur:
Als erstes habe ich drei Eimer vorbereitet. Einen mit 75˚C heißer PBW Lösung, einen mit klarem, kaltem Wasser und einen mit kalter, frisch angesetzter SaniClean Lösung (das nicht schäumende StarSan).
Nun wird der Deckel des Kegs aufgemacht, ich habe es dann mit dem Gartenschlauch ein wenig vorgereinigt, und dann der Keg WaSsher Apparatus aufgesetzt und fixiert. Das geht recht leicht, wenn man buchstäblich den richtigen "Dreh" raushat.
Die Kupplungen auf die Ventile gedrückt und dann kopfüber nacheinander in die 3 Eimer (den Deckel mit geöffnetem Sicherheitsventil und Dichtring hinterhergeworfen):
20 Minuten PBW (oder Enzybrew), 5 Minuten Wasser, 10 Minuten SaniClean.
Die ersten 4 (nicht so schmutzigen) Kegs wurden wunderbar sauber.
Das waren sie aber, optisch betrachtet, wie gesagt vorher schon.
Nun der Härtetest. Das verkrustete TW12 Keg.
Das Reinigungsmittel wurde nicht gewechselt und war inzwischen auf knapp 50˚C abgekühlt.
Ergebnis:
Also, ich bin überzeugt.

Für Leute, die sich so etwas nicht selber bauen können oder wollen, ist das eine wirklich mehr als brauchbare Lösung.
Kegs waschen war für mich immer eine der undankbarsten Aufgaben überhaupt, nun geht es nebenbei.
Wenn man sich zwei von den Teilen kauft, kann man den Job dann sogar fließbandmäßig durchziehen.
Man spart sich eine Menge Zeit und hat einen wesentlich geringeren Einsatz an Reinigungsmitteln und Wasser.
Freilich hat das Ganze seinen Preis.
Aber die Qualität ist Ss Brewtech typisch auf sehr vernünftigem Niveau und das Konzept wirklich gut durchdacht.