letztes mal haben wir mehr Bier als sonst gemacht (ca.35l, sonst "nur" 15-18 da der Topf nicht mehr hergab).
Unterschied war auch, dass wir das Infusionsverfahren genutzt haben.
Leider lief das nicht genauso ab, wie es die Formeln berechnet hatten. Aber aus Erfahrungen lernt man und es wird das nächstemal bestimmt hinhauen.
Nun zu meiner Frage.
Da ich auch von einer "absteigendem Infusionsverfahren" gelesen habe (speziel England) und von einigen Versuchen (mit "unseren" Malzsorten), habe ich auch meist vom selben Ergebnis gelesen.
Meist war das Bier sehr malzig und süß, hatte fast kein Alkohol (soll das Verfahren nicht schlecht reden, sondern meine Frage veranschaulichen).
Das Verfahren war so beschrieben:
Einmaischtemperatur so berechnen, dass es ~68°C ergibt.
Dann wird das ganze über die Nacht (ca. 10h) stehen gelassen und die Maische läuft so Verzuckerungs-, Maltose- und Eiweißrast durch.
Allerdings meinten viel, dass die Verzuckerungsrast zu lange dauern könnte und deswegen keine/zu wenig Stärke für die Maltoserast über sei - also auch kein "Essen" für die Hefe = wenig Alkohol.
Und nun mein Gedanke:
Man könnte doch z.B. so einmaischen, dass man auf 78°C kommt und mit kaltem Wasser aufschütten, um so die jeweiligen Rasten zu durchlaufen und auch die Rastzeiten genauer einhalten.
So müsste man das Ganze keine 10h stehen lassen und die Gefahr, dass durch eine zu lange andauernde Verzuckerungsrast das Endergebnis beeinflusst wird, wäre somit auch ausgegrenzt.
Man müsste auch nicht mehr mit heißem Wasser "herumhandieren" (je nach Brauanlage) bzw. darauf achten, dass das Wasser heiß bleibt oder zur richtigen Zeit heiß genug ist um die nächste Rasttemp. zu erreichen.
Die einzigen Bedenken die ich dabei habe, wann würde ich dann zB Röstmalz hinzugeben, wenn das Rezept es bei der Verzuckerungsrast verlangt (steigendes Infusionsverfahren etc.).
Da nach meinem Wissen das Bier zu rauchig werden kann, wenn das Röstmalz zulange im Bier ist bzw. wenn es die Maltoserast durchläuft.
Was mich auch wundert, wenn ich im Verhältnis von 1:2,5 (Malz:Wasser) einmaische und das Kaltwasser mit dem ich aufschütten würde, ~10°C kalt wäre, würde ich insgesammt eine geringere Menge an Wasser brauchen um eine bestimmte Menge an geschrotetem Malz zu verarbeiten (Hauptguß).
Habe zur Berechnung die selben Formeln benutzt wie bei der "steigenden Infusion".
Die Rechentabelle (Excel) habe ich von dieser Seite.
Ich hoffe ich irre mich nicht total und werde nun hoffentlich nicht gelyncht
