Kalibration / Kennlinie Spindel

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gschwar
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Kalibration / Kennlinie Spindel

#1

Beitrag von gschwar »

Hallo zusammen,

habe mir vor Jahren mal einen Satz Spindeln geholt, in 3 Bereichen. Die sind:

0 .. 7 % Stw
7 .. 14 % Stw
14 .. 21 % Stw

So nun hatte ich die Spindel mit 0 .. 7% mal ist klares Wasser gehalten, und war erstaunt, das nicht 0 angezeigt wird.
Habe daraufhin auch Dest. Wasser verwendet, gleiches Ergebnis.

Anzeige bei Dest. Wasser war 0,85 % Stw.

Jetzt hab ich normalen Haushaltszucker genommen und mit der Laborwaage abgemessen und in Dest Wasser aufgelöst.

5,07g Zucker, dann aufgefüllt mit Wasser auf zusammen (Wasser + Zucker) 122,73g das sind dann 4,13% Stw.

jetzt zeigt die Spindel 5,6% Stw an, also auch deutlich zu viel. Abziehen von den 0,85% von der Messung in reinem Dest. Wasser ergibt aber immer noch einen zu hohen Wert von 4,75 % Stw. das sind ca. 15% zu viel.

Wenn ich jetzt hingehe, vom abgelesenen Wert den Nullwert abziehe und mit dem Quotienten aus richtiger Wert / (abgelesener Wert - Offset) teile komme ich auf den richtigen Wert.

also 5,6 - 0,85 = 4,75, Quotient = 4,13 / 4,75 = 0,869

4,75 % Stw * 0,869 = 4,13 %stw
Hier das ganze mal aus Mathematischer Sicht.
Hier das ganze mal aus Mathematischer Sicht.
Kann man das so machen ?

Werde heute Abend noch mal andere Konzentrationen erzeugen und nachmessen.

Gruß Guido
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Malzwein
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Re: Kalibration / Kennlinie Spindel

#2

Beitrag von Malzwein »

Frage: Wassertemperatur beachtet? Laborwaage und Messbecher geeicht? Im ungünstigsten Fall können sich Messtoleranzen addieren, auch die der Spindel.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Seed7
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Re: Kalibration / Kennlinie Spindel

#3

Beitrag von Seed7 »

Ob deine Linie stimmt kannst du nur durch mehrere Messungen kontrollieren. Ein Messwert besteht aus den abgelesenen Wert plus bekannte und unbekannte systematische Abweichungen plus zufällige Abweichungen. Die bekannte systematische Abweichungen kann man heraus kalibrieren so wie du jetzt machst, den Rest wandert dann in die Messunsicherheit (Streuung). Feuer eine richtige Kalibrierung soll der Standard wogegen mal die Messung macht mindestens 3x (lieber 10x) so gut sein wie die erzielte Genauigkeit vom Messmittel, daher Malzwein's Bemerkung zur Temperatur usw. Am Kuchentisch gibt's aber so einige Beschränkungen,

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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gschwar
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Re: Kalibration / Kennlinie Spindel

#4

Beitrag von gschwar »

Hallo zusammen,

Die abgelesenen Werte der Spindel sind schon temperaturkompensiert, nach der aufgedruckten Tabelle.

Die genutzte Laborwaage ist zwar nicht "geeicht" aber mit entsprechend genauen Gewichten kalibriert (Klasse F1, mit Dkd Zertifikat). Hier sollte alles passen. Die Waage hat eine Auflösung von 0,01g.

Wollte nur mal fragen , ob die Vorgehensweise, insbesondere mit Haushaltszucker so passt. Frage ist, wie sauber/ chemisch rein ist Der Zucker?

Gruß Guido
Rudiratlos
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Re: Kalibration / Kennlinie Spindel

#5

Beitrag von Rudiratlos »

Ich hab mich nicht voll reingedacht, auf den ersten Blick fällt mir aber auf ,dass die Geradengleichung (rechte Seite, dritte Zeile) falsch aufgestellt ist. Du nimmst die Nullstelle "x0" als y-Achsenabschnitt.
Entweder nur ein Schreibfehler oder ein echter Denkfehler...

Edit: scheint tatsächlich ein Denkfehler zu sein. Wenn du das in der Form machen willst, musst du auf die Punkt-Steigungs-Form der Geradengl. zurückgreifen, und als Aufpunkt den "Nullpunkt" (x0; 0) einsetzen: y=m(x-x0), mit m=( delta y):( delta x)

Edit2: jetzt stellt sich halt noch die Frage, nach der Thematik, die Ingo angesprochen hat: Ob deine Spindel...
a) ...nur einen offset-Fehler macht, der einfach abgezogen/dazuaddiert werden kann (über y-Achsenabschnitt bei der Gerade)
b) ...zwar "linear" arbeitet, aber mit der falschen Steigung
c) ...nicht mal "linear" arbeitet. Dann könnte man mithilfe einiger Messpunkte mit einer Taylor-Entwicklung arbeiten, um den gesuchten funktionalen Zusammenhang beliebig genau aufzustellen

Zur Unterscheidung, ob b) oder c) zutrifft, sind aber mindestens drei Messpunkte nötig. Die könnte man dann auch gleich für die Taylor-Entwicklung hernehmen...
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