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Die W165 ist eine typische Altbierhefe mit leicht fruchtig-estrigem Gesamtcharakter.
Ähnlich wie die Kölsch-Hefe kann dieser Stamm sowohl bei hohen als auch niedrigen Temperaturen vergoren werden.
Auch bei der Herstellung von amerikanischen Ales und IPA's macht die W165 eine gute Figur.
- Gehalt an Estern (abhängig von der Gärtemperatur): niedrig bis normal
- Normale Menge an höheren Alkoholen
- normales Absetzverhalten
- Gute Diacetyl Reduktion
- normaler bis hoher AV° (ca. 78 - 82%)
Empfohlene Gärtemperatur für Alt: 16 - 18°C (15 – 23°C)
Empfohlene Gärtemperatur für Ale: 18 - 21°C (15 – 23°C)
Info von Uli:
Ist eigentlich eine amerikanische Hefe. Wird dort für PA und IPA verwendet.
Bei niedrigen Temperaturen wird sie hier für Altbier verwendet.
Sie ist fruchtig und komplex und unterstützt die Hopfenaromen gut.
Keine Anfängerhefe, dafür viele Spielmöglichkeiten! Gärführung ist Pflicht.
Die Hefe ist "zickig und temperaturempfindlich". Sie will bei der Gärung immer ansteigende Temperaturen haben. Bei fallender Temperatur hört sie auf zu arbeiten und legt sich hin. Dadurch ist die Restsüße sehr gut steuerbar. Man kann allein durch eine vorzeitige Kühlung im geteilten Sud mit einer Hefe zwei völlig verschiedene Biere machen.
Unter Kälte und Druck sedimentiert sie wie ein Stein ( Zitat: "Hört man richtig, wenn sie wie ein Amboss runterfällt" :-) ).
Flaschengärung funktioniert trotzdem, aber sehr warm (23°C und mehr).
Feedback sehr erwünscht!
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So dann! Hier das erste Feedback zu der W165 ...

Zum Anstellen meines Amber Ales hatte ich die W165 bei Zimmertemperatur dreistufig auf dem Magnetrührer propagiert. Als ich das Laborfläschen der ersten Stufe (nach dem Überführen in Stufe 2) mit heißem Wasser ausgewaschen habe, kam mir aus dem kleinen 200ml Fläschen ein sehr angenehmer, intensiver, fruchtiger Geruch entgegen. Ich habe das Aroma irgendwie mit Süßkirschen assoziiert. Eigentlich sollte das Amber Ale ursprünglich ein Alt werden, aber nach dem Erlebnis wollte ich die W165 erstmal warm vergären und versuchen diesen Fruchtkorb ins fertige Bier zu bekommen.
Die Anstellwürze habe ich mit einem 10% Starter angestellt (also 4,5l Starter auf 45 Liter Anstellwürze bei 12,5°P).
Angestellt bei 17°C, kommen lassen auf 18°C und bei 50% SVG die Kühlung abgeschaltet, damit die Temperatur langsam auf 21°C ansteigt und die Gärung irgendwann ausklingt. Nach 5 Tagen war die Gärung durch (AVG 76%) und nach 7 Tagen war das Jungbier kristallklar, ohne Cold Crash und Schönungsmitel.
Zeit zum Schlauchen und Zwangskarbonisieren. Zum Testen direkt im Anschluss an die Zapfe.
Die tollen Fruchtnoten, die im Starter vorhanden waren, habe ich in dem Bier leider nicht wiedergefunden. Vielleicht beim nächsten mal 1-2 Grad wärmer anstellen oder etwas underpitchen. Konkret hat das frisch karbonisierte Jungbier kaum wahrnehmbare Esternoten und auch kein wahrnehmbares Jungbier Bouquet. Wirklich "klar" und ziemlich "neutral" vergoren ...
Die auf Malzkörper getrimmte Schüttung (MüMa, Pale Malz, Caraaroma, Mela) hat einen sehr angenehmen komplexen Körper hinterlassen. Die Maischeführung hat es nicht mastig werden lassen:
Einmaischen 36°C
Betaamylase 64°C C 45 min
Zwischenrast 66°C 20 min
Alphaamylase 72°C 20 min
Lecker Getränk. Die Blume steht wie eine Eins. Ziemlich rund für -nicht gereift-. Nur das Caraaroma hängt geschmacklich noch ein bisschen nebenher.