mo* hat geschrieben: ↑Mittwoch 18. Dezember 2019, 20:24
§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 18. Dezember 2019, 19:46
Ergänzung: Ich würde einen Drucktank klassische einsetzen. Also offene HG und wenn, durch Eine Schlaucherdecke sichtbar, die Gärung nachlässt in den Drucktank schlauchen und Druck mit einem Soundapparat aufbauen
Ich verstehe das aber schon richtig, dass nicht zwangskarbonisiert wird, sondern quasi grün-geschlaucht wird?
Wie sieht es denn da mit der Temperatur / Temperaturkontrolle aus? Das entspräche ja in gewisser Weise einer Nachgärung. Und da sagt man, dass die ja selbst für UG bei Raumtemperatur stattfinden kann. Kann dann diese Phase zum Druckaufbau auch bei erhöhter Temperatur stattfinden? Wenn ja, müsste der Drucktank keiner Temperaturregelung unterzogen werden, was das Ganze wesentlich einfacher machen würde.
Ja, absolut. Der grosse Vorteil beim Gären im Tank/ Fass ist die Möglichkeit den Druck mittels Spundapparat zu kontrollieren. Ich weiss nicht wer "man" ist, der sagt man sollte die Nachgärung bei Raumtemperatur machen? Wobei es halt immer die Frage ist was man als Nachgärung bezeichnet. Bei einem klassichen Zwei- Tank verfahren lässt man das Bier ja nicht ausgären, sondern schlaucht am Ende der Gärung um. Das sieht man an der Kräusendecke, die zusammenfällt. Die nennt der Brauer sogar so, Schlaucherdecke. In den meisten Brauereien ist es sogar eigentlich andersrum. Man schlaucht vom Gärkeller in den Lagerkeller. Hier liegt das Bier bei knapp über Null Grad. Das geht bei uns schwierig, weil bei unseren 20 Litern die Temperatur so schnell falle würde das die Gärung stockt. In der Brauerei dauert es aber bis einige hl langsam abkühlen. In der Zeit kommt die Gärung eh zum Ende.
Anders, also mit CO2 aus der Buddel, wäre das bei den meisten Brauereien erstens zu teuer und zweiten rechtlich nicht möglich, da die gültigen Regelungen nur Gärungskohlensäure zulassen, d.h. man braucht Eine (teure) CO2 Rückgewinnung, die erst ab einer gewissen Größe Sinn machen.
Was bei Eintankverfahren oder wenn die Lagertanks mantelgekühlt sind und man sie entsprechend einzelnd steuern kann, gemacht wird, ist die Temperatur etwas kommen zu lassen wenn Druck aufgebaut wird. Das hat den einfachen Grund das Hefe Druck nicht sonderlich mag und, wie oben beschrieben, zum Absinken neigt. Mit der Temperaturerhöhung veruscht man dem gegenzusteuern. Aber, wie gesagt, dazu braucht man die technische Ausrüstung.
Für mich, im Kleinen, sieht das einfach so aus, das ich im normalen Gärbottich vergäre, bis mein Restextrakt irgendwo um die 2-1.5% über dem Restextrakt der SVG liegt, dann schlauche ich ins Fass und bleibe aber bei etwa 10C. Ist das Bier etwas Starker, dann lass ich die Temperatur auf 13-14C kommen. Ist die Gärung am Ende, lass ich das Bier bei 3-4 Grad auslagern