
Anfang 2019 sind wir endlich in unser Eigenheim umgezogen. Die Zeit des Balkon-brauens ist somit für mich zu Ende und ich versuche mich daher "braugerecht" an das neue Heim zu gewöhnen

Dank meiner sehr toleranten Freundin, kann ich die zur Garage angrenzende Abstellkammer meinen neuen Hobbyraum nennen. Der Raum wurde vom Vorbesitzer bisher für Gartengeräte und als Werkstatt genutzt.
Raumgröße: 9m²
Und hier ein Bild, wie es noch beim Vorbesitzer aussah: In diesem Thread werde ich euch bebildert zeigen, wie sich mein neuer Hobbyraum (und somit auch mein Brauraum) entwickelt. Natürlich könnt ihr hier gerne Anregung und Kritik kundtun, damit wir etwas zu diskutieren haben. (Negative Kritik wird dann auf der HBCON 2020 ausdiskutiert

Vorweg: Da ich beruflich nichts mit Handwerk zutun habe und im Büro IT-Kram mache, ist das schon ein recht großes Ding für mich. Unterstützung erhalte ich durch meinen Dad, der hin und wieder die 60km Anreise in kauf nimmt und mich handwerklich unterstützt. Gerade bei den komplizierteren Dingen. Trotzdem versuche ich möglichst viel aus eigener Kraft zu erreichen. Mal schauen wie weit ich komme

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Zunächst die Bestandsaufnahme
- Fußboden und Decke: Beton
- Fenster: 1 Kippfenster isoliert und 2 Fach verglast
- Tür: Nicht isolierte standard Gartentür und offener Durchgang zur Garage
- Strom: 1 Stromkreis und nur 2 Steckdosen an gegenüberliegenden Wänden
- Wasser: Trinkwasseranschluss (kalt) in der Nähe des Durchgangs zur Garage, eigentlich für die Gartenbewässerung. Leider kein Waschbecken, sondern nur der Hahn.
- Abfluss: Nicht vorhanden und nicht ansatzweise in der Nähe des Gebäudes. Abwasserrohre sind auf der anderen Seite des Hauses :-(
In Summe ist das nicht zufriedenstellend. Erstens fehlt ein ordentliches Waschbecken mit Abfluss, zweitens reicht der Strom nicht aus und drittens ist es viel zu kalt im Winter

Der zukünftige Hobbyraum
- Ein fester Platz für die Brauanlage, bestehend aus einer Hendi, einem Einkocher und einem Thermoport. 20 Liter Klasse
- Abwaschen von Braugeräten nach dem Einsatz, mit Warmwasser!
- Genügend Strom für alle Gerätschaften
- Abzug der Brüden nach Draußen
- Bessere Isolierung des Raums und Einbau einer Heizung
- Neuer Boden, der weniger Keimanfällig ist, bzw. weniger Poren hat und weniger Dreck aufnimmt.
- Bodenablauf
- Und jetzt kommt der Part, der mir in Kombination mit der Brauecke am meisten Sorgen macht, jedoch auf jeden Fall aus Platzgründen auch hier in den Raum muss: Die Werkbank und Werkzeug mit Montagewand. Feuchtigkeit, Rost, Schimmel auf Holz, sind die ersten Gedanken die mir bei dieser Idee in den Sinn kommen. Wie ich das löse oder zu lösen versuche, erkläre ich dann im Laufe der Entwicklung bzw. dann, wenn es soweit ist

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Abwasserrohr Frühjahr 2019
Wie gesagt, ich war ziemlich Schreibfaul die letzten Monate, daher kommt das erste Update direkt mit dem Eingangspost.
Ein Hauptproblem des Raums für den brautauglichen Einsatz, ist die fehlende Möglichkeit, die Brauutensilien nach dem Gebrauch in der Nähe reinigen zu können. In der Vergangenheit habe ich es immer quer durchs Haus geschleppt und in gebeugter Haltung in der Badewanne gereinigt. Das soll nun ein Ende haben.
Zunächst fehlt natürlich erst einmal das Abwasserrohr. Nach dem Studieren der Baupläne war klar, wir können kein Vorhandenes nutzen und müssen ein Neues verlegen, welches dann kurz vorm Gully mit dem Vorhandenen verbunden wird. Leider liegen die Gullys diagonal auf der anderen Seite des Grundstücks

Nunja, nach einigen Wochen Planung und Materialienbeschaffung, ging es dann los. Da das bestehende Rohr keinen Meter tief war und wir ca. 30 Meter Rohr mit 1% Gefälle pro Meter verlegen wollten, mussten wir ziemlich hoch anfangen. Es ist somit nicht frostgeschützt verbaut. Ich hoffe das gibt später keine Probleme, aber da ich den Abfluss im Winter eh nicht häufig nutzen werde, hoffe ich, dass es passt.
Nun aber mal ein paar Bilder:
Erst einmal messen und die Stellen für die Revisionsschächte planen
Ich habe gestaunt, was alles in so einen Corsa reinpasst

Mein alter Herr stemmt gerade den Beton der Pflasterkantensteine auf. Auch wurde schon der erste Abschnitt des Schachts ausgehoben. Rechts ist übrigens der Hobbyraum.
Als nächstes wurde die Wand zur Brauerei aufgebrochen. Hier soll zukünftig das Abwasserrohr und ein Leerrohr in den Raum führen. Das Leerrohr wird bestückt mit einem Strom- und Cat7 Kabel. Außerdem wird noch eine Zugschnur durchgelegt. Wir planen auch ein Holzhaus am Ende des Gartens und eine solche Gelegenheit fürs Kabelziehen gibts selten. ;-)
Und nun die erste Ernüchterung: Aus 2 geplanten Arbeitstagen wurden leider 2 Wochenenden. Wir haben den Boden total unterschätzt. Wo anfangs der Mutterboden leicht ausgegoben war, kam ab der Hälfte nur noch Lehm. Mit Spaten und Spitzhacke haben wir uns Meter für Meter durch den Garten gekämpft.... nächstes Mal mit Bagger.. man lernt ja aus seinen Fehlern

Also Wochen später, konnten dann endlich die beiden Rohre vollständig verlegt und das Abwasserrohr mit dem Vorhandenen verbunden werden. Meine Wenigkeit beim Zuschütten. Das erfolgte Portionsweise gefolgt von Einschlämmen und Stampfen. Erste Kurve, erster Revisionsschacht. Man weiß ja nie..
Vorne gehts dann durch die Wand in den Brauraum.
Nachdem alles wieder verschlossen ist und auch die Wand zum Raum wieder abgedichtet wurde, ist die erste Hürde auf dem Weg zum neuen Brauraum abgeschlossen.
Das reicht auch fürs Erste. Als Nächstes kommt dann die Vorbereitung des Bodenablaufs.
VG
Malzknecht / Tobi