Ulrich hat geschrieben:puuuh, da weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll.
Die Hefe weis sehr wohl wieviele Nachbarn sie hat. Da herrscht strege Geburtenkontrolle!(voll China) Die Hefe ist eher egoistisch. 1.) Überleben, dann Vermehren!
zB.:Wenn man mit 10 Mio anstellt, dann verdoppelt bis ver-2,5-facht sich die Hefe in 24h, wenn man mir 20 Mio anstellt, dann ver 1,5-facht die sich nur in 24h!
Da gibt es schon ein Verhältnis von Nahrung zu HZZ.
Die Sache mit der log phase stimmt schon,=> da ist die Hefe am aktivsten, ABER... Eine Propagationshefe erzeugt andere Aromen, als eine Erntehefe. Manchmal will man das (zB Weizen), manchmal nicht (zB Pils)
Der unterschied zwischen Erntehefe und Propagationshefe ist (wie alles beim Bierbrauen) nicht ganz so einfach in eine Schublade zu stecken.
Eine Propagationshefe sollte einen Tothefeanteil von < 1% haben (optimaler Weise), hingegen ist der Tothefeanteil einer Erntehefe zwischen 5 und 20%!
Eine Propagationshefe befindet sich zu >70% in der log-Phase, hingegen nur ca 20% bei einer Erntehefe!
=> das heisst aber erst mal nix!
Als erstes sollte man deffinieren, was man mit Erntehefe meint.
UG: Wenn ich bei einer 12%igen Würze am 5ten oder 6ten Tag die Hefe ernte und soffort weiter benutze...=> alles gut!
Wenn ich die Hefe aber lagere, kann es sein (sehr wahrscheinlich), dass sich die Hefequalität verschlechtert. (ungewöhnliche Gährnebenprodukte, veränderung des Absetzverhaltens, verschlechterung des reduktionsvermögens von junfbukettstoffen, usw)=> die Hefe bildet Stresstoffe um zu überleben!
zB wenn ich die Hefe Vermehre und absetzen lasse (absetzen lassen will), (wobei man in diesem Moment alles tun sollte, damit sich die Hefe so schnell, wie möglich absetzt!, zB.: Endvergären lassen; das Gefäß verschließen (Gegendruck); schnell herunter-kühlen; usw)), dann nach 24-48h die hefe benutzt, ist es eher eine Erntehefe, aber eine sehr gute!!!
Diese Verfahren verwendet man,
- wenn man den Überstand nicht verwenden will/kann,
- oder um die Hefe an bestimmte Bedingungen zu gewöhnen, wie hoher Alk, niedriger Temp., hoher Druck, usw.
- oder weil man eben nicht die gärnebenprodukte einer Propagationshefe haben will.
- oder weil man sehr selten propagiert und nicht will, dass sich das bier zu stark von dem andem bier (mit erntehefe gebraut9 unterscheidet)
- oder weil man sicher gehen will, dass sich die Hefe auch absetzt. (Bruchbildungsvermögen)
oder, oder oder
OG: Hier ist ein ganz andere Maßstab zu setzen. Wenn man die OG "Erntehefe" sofort verwenden kann, gibt es keine bessere Hefe. Hier bedeutet Erntehefe aber,dass man die Hefe, die nach 36-48h oben an der Oberfläche schwimmt, verwendet.
Propagation: Nur die Hefe, die sich in Schwebe befindet ünerimpfen und vermehren setzt man ein:
- wenn sich die eigene hefe in einem "schlechtem Zustand befindet" (aufpäppeln)
- wenn man viele neue aktive hefe produzieren möchte (Reinzucht)
aber man sollte aufpassen, dass sich das Bruchbildungsvermögen der Hefe nicht verschlechtert!
Ihr seht, wie du es machst, machst es verkehrt!
