Essignote im Hefeweizen

Antworten
djwolf84
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 52
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2014, 08:47

Essignote im Hefeweizen

#1

Beitrag von djwolf84 »

Hallo zusammen,

habe am Sonntag ein Hefeweizen (http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... rtype=DESC) gebraut. Die Hefe (WLP300 habe ich 24 Stunden mit einem Starter angesetzt). Gärung kam nach ca. 8h an.
Heute wollte ich mal nach dem Rechten schauen. Habe mal das Gärröhrchen abgenommen und "durch das Loch geschaut". Dabei kam mir ein leichter Essiggeruch entgegen. Nachdem ich ein wenig Druck auf den Deckel des Gäreimers ausübte, bekam ich den vollen Essiggeruch in die Nase. Ist das jetzt ne Infektion? Probiert habe ich noch nicht.
Benutzeravatar
tauroplu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 13971
Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 18:04
Wohnort: 58453 Witten
Kontaktdaten:

Re: Essignote im Hefeweizen

#2

Beitrag von tauroplu »

Die Frage kannst Du Dir selber beantworten: Ja, das ist eine Infektion. Mir persönlich ist jetzt keine Hefe bekannt (auch keine Weißbierhefe), die Essig in spürbaren Mengen erzeugen würde. Wenn es nach Essig riecht, schmeckt es auch nach Essig. Taugt dann allenfalls noch als Essig für den Salat, aber soviel Salat muss man erstmal essen können, wollen etc.

Gruß
Michael
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Selbhornbier
Neuling
Neuling
Beiträge: 5
Registriert: Sonntag 1. März 2015, 15:00
Wohnort: Berlin

Re: Essignote im Hefeweizen

#3

Beitrag von Selbhornbier »

Probier mal das Jungbier. Die Co2 Gase stechen auch erstmal in der Nase, gerade wenn du mit geschlossenem Deckel Deine Hauptgärung fährst. Ich vergäre immer ohne Deckel.
Viele Grüße vom Berliner Selbhorn
BrauFuchs
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 631
Registriert: Montag 11. Februar 2013, 03:09
Wohnort: Lemgo

Re: Essignote im Hefeweizen

#4

Beitrag von BrauFuchs »

Wenns mit Gewissheit Essiggeruch ist, dann hat Michael da Recht.
Wenn es aber Schwefelverbindungen sind die du falsch deutest dann warte erst einmal ab.
Wenn es Bouillonartig schmeckt/riecht dann ist es auch nicht besonders angenehm, aber das ist mir mal passiert beim Hefe strippen Bazillen reinbekommen.

Also probier das ganze jetzt und in 5 Tagen und dann berichte.

Gruß

Lukas
djwolf84
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 52
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2014, 08:47

Re: Essignote im Hefeweizen

#5

Beitrag von djwolf84 »

Ich habe gerade (als Referenz) mal an purem Essig gerochen. Dieser Geruch ist zwar auch beißend, aber irgendwie "anders". Wenn ich mich an meine alten Chemie-Tage in der Schule zurückerinnere, dann könnte es auch ein schwefelartiger Geruch sein. Ich probiere später mal einen Schluck.
Es wäre nur schade, da es wärend den ersten Tagen der Gärung schön nach Banane geduftet hat.
Danke für die Antworten
Benutzeravatar
Kuchlbraeu
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 441
Registriert: Dienstag 6. November 2012, 20:39

Re: Essignote im Hefeweizen

#6

Beitrag von Kuchlbraeu »

Hallo,
Es ist zwar nicht ganz auszuschließen, aber eine "Essigsäuregärung", die sensorisch auch als solche wahrnehmbar ist, bekommt man normalerweise nicht in so kurzer Zeit hin.
Schon gar nicht bei einer üblichen Gärtemperatur und ohne Bakterienbeimpfung, noch dazu unter vermeintlicher CO2-Atmosphäre.
Da müsste schon einiges massiv schief gelaufen sein.
Ich würde eher annehmen, dass der "stechende" Geruch von CO2 und anderen Gärprodukten kommt - letztendlich bleibt aber aus der Distanz nur die Kristallkugel.
LG
Benutzeravatar
tauroplu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 13971
Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 18:04
Wohnort: 58453 Witten
Kontaktdaten:

Re: Essignote im Hefeweizen

#7

Beitrag von tauroplu »

Das mag ja alles stimmen, aber wenn geschrieben wird: "bekam ich den vollen Essiggeruch in die Nase." dann gehe ich halt davon aus, dass derjenige weiß, wie Essig riecht, von daher auch meine Einschätzung, selbst aus der Ferne. Und Essiggeruch hat nichts mit (leicht stechenden) Geruch von Kohlensäure zu tun. Aber wenn es doch nur Kohlensäure ist, um so besser. Lieber viel Bier trinken als viel Essig :Bigsmile
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Selbhornbier
Neuling
Neuling
Beiträge: 5
Registriert: Sonntag 1. März 2015, 15:00
Wohnort: Berlin

Re: Essignote im Hefeweizen

#8

Beitrag von Selbhornbier »

Schöner Austausch hier im Forum. Nur Schade dass einige meinen man müsse belehren. Wer hier eine Frage stellt ist sich naturgemäß mit seinem Problem nicht sicher. Also bitte mehr helfen und nicht belehren.
Viele Grüße vom Berliner Selbhorn
BrauFuchs
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 631
Registriert: Montag 11. Februar 2013, 03:09
Wohnort: Lemgo

Re: Essignote im Hefeweizen

#9

Beitrag von BrauFuchs »

Ja gut, wollte die letzte Hoffnung erwecken lassen. Denke jeder weiß wie Essig riecht...
Manchmal reagiert man auch über, bei ungewohnten Geruchseindrücken und nimmt gleich das Schlimmste an.
Wenn dem so ist, schade um den Sud!

Wegschütten geht dann immernoch. Stopfen geht übrigens auch noch überdeckt so manche Fehlaromen :Bigsmile

LG
djwolf84
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 52
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2014, 08:47

Re: Essignote im Hefeweizen

#10

Beitrag von djwolf84 »

Es war mein erster Maischesud. Vorher war nur Extrakt-Brauen angesagt.
Ich habe mich (meiner Meinung nach) gut vorbereitet. Wollte natürlich nicht, dass was schief geht. Daher bin ich, als ich "es" gerochen habe, erst mal von schlimmsten ausgegangen. Ich gebe euch bald Rückmeldung.
@Selbhornbier: Ich fühle mich nicht "belehrt" :Smile
BrauFuchs
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 631
Registriert: Montag 11. Februar 2013, 03:09
Wohnort: Lemgo

Re: Essignote im Hefeweizen

#11

Beitrag von BrauFuchs »

Selbhornbier: Dem Gegenüber zustimmen und gut zureden wird ihm nicht helfen.

Da helfen nur Ratschläge und Meinungen dazu.

Weiß nicht was und wen du mit belehren meinst... Und als Neuling schon eine etwas mutige Herangehensweise, zumal sich djwolf84 nicht belehrt fühlt und offenbar erstmal das gute Zureden braucht ;)

Lukas
djwolf84
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 52
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2014, 08:47

Re: Essignote im Hefeweizen

#12

Beitrag von djwolf84 »

:thumbsup
So, gerade getestet. Konnte dabei gleich schauen, wie weit die HG ist. Also, abgefüllt in den Standzylinder zum Spindeln. Erst wieder dieser Geruch. Nach ca. 30 - 60 Sekunden war dieser aber fast 100%ig weg. Geschmack auch nicht sauer oder ähnlich. Leicht süß noch, da der Sud gerade noch bei knapp 6 Plato (Spindel und Refraktometer) steht. Ich gehe daher nicht von einer Infektion, sondern eher von Schwefel oder CO2, aus. Beruhigt mich erst einmal. :Bigsmile
Sowas bin ich aus dem Extrakt-Bereich nicht gewöhnt...

Danke an alle für die schnelle Unterstützung.

P.S. Ich scheine jetzt gelernt zu haben, wie Essig wirklich riecht... :Angel
Antworten