Hallo zusammen!
Ich habe bereits einen Sud gebraut und möchte mich nun an ein helles Weizenbier wagen. Ich habe folgendes Rezept gefunden, das ich so nachbrauen möchte: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... Hefeweizen
Nun ist mir aufgefallen, dass die Temperatur beim Einmaischen 76 Grad betragen , die Kombirast und das Abmaischen jedoch bei 67 Grad erfolgen soll. Kann es sein, dass beim Einmeischen ein kleiner Zahlendreher drin ist und ich ebenso bei 67 Grad einmaischen müsste? Das würde für mich mehr Sinn ergeben.
Ebenso hatte ich die Idee, das Rezept geringfügig zu verändern und eine leicht zitronige Geschmacksnote herbeizuführen, bspw. durch die Zugabe von Citra als Hopfen. Macht das als Anfänger grundsätzlich Sinn? Falls ja, freue ich mich über einige Tipps oder Hinweise zur Hopfenauswahl bzw. zur Zugabe.
Und eine letzte Frage: Die angegebene Hefe ist bei meinem regionalen Brau-Shop leider nicht vorhanden (taunusbrauer). Gibt's da Alternativen, die ähnlich funktionieren? WYEAST oder Danstar Munich Classic sind leider ebenso nicht verfügbar.
Vielen Dank im Voraus und bleibt gesund - Bier haben wir ja daheim!
LG Christoph
Anfängerfrage zu Weizenrezept
- Ruthard
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Re: Anfängerfrage zu Weizenrezept
Wenn du 5,1 kg Schrot mit Zimmertemperatur in 11 l Wasser mit 76° einrührst, landest du bei 67°, das ist schon richtig. Ein Mischungsverhältnis HG/Schüttung 2:1 ist allerdings ungewöhnlich, da brauchst du schon kräftige Oberarme zum rühren. Zudem musst du schnell rühren, damit sich schnell eine homogene Wärmeverteilung ergibt, sonst gehen zuviele Enzyme kaputt. Ich würde eher 17 l HG nehmen, das entspricht einem Verhältnis ca. 3,5:1 und lässt sich mit weniger Armschmalz und schneller rühren. Erforderliche Wassertemperatur wären dann 73°, um bei 67° zu landen.
Kombirast bei Weizen ist zwar ungewöhnlich aber machbar, tut dem typischen Weizengeschmack keinen Abbruch, der kommt sowieso mehr von der Hefe. Braue ich auch gerne mit diesem Verfahren, siehe in diesem Rezept in der Kommentarfunktion.
Die Gutmann Hefe wirst du nirgends kaufen können, die musst du dir selber zusammentrinken, d.h. ein paar möglichst frische Flaschen Gutmann-Weizen kaufen und den Bodensatz sammeln. Der kühne Hobbybrauer nennt das "strippen". Hat sich bewährt und das Ergebnis spricht für sich.
Späten Citra statt Melon hört sich gut an und ist einen Versuch wert.
Cheers, Ruthard
Kombirast bei Weizen ist zwar ungewöhnlich aber machbar, tut dem typischen Weizengeschmack keinen Abbruch, der kommt sowieso mehr von der Hefe. Braue ich auch gerne mit diesem Verfahren, siehe in diesem Rezept in der Kommentarfunktion.
Die Gutmann Hefe wirst du nirgends kaufen können, die musst du dir selber zusammentrinken, d.h. ein paar möglichst frische Flaschen Gutmann-Weizen kaufen und den Bodensatz sammeln. Der kühne Hobbybrauer nennt das "strippen". Hat sich bewährt und das Ergebnis spricht für sich.
Späten Citra statt Melon hört sich gut an und ist einen Versuch wert.
Cheers, Ruthard
Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden (F.Schiller in Wilhelm Tell)
Re: Anfängerfrage zu Weizenrezept
Hallo Ruthard,
danke für deine ausführliche Antwort, die in mir allerdings eine grundsätzliche Frage auslöst. Bisher dachte ich, dass die Einmaisch-Temperatur die Temperatur des Wassers ohne Zugabe von Schrot darstellt. Deine Ausführungen legen ja aber nahe, dass die Einmaischtemperatur aus einer höheren Wassertemperatur und der Kühlung durch den Schrot darstellt - was ist denn nun richtig? Und gibt's dazu eine Formel, die ich heranziehen kann? Ich habe einen digitalen Einkocher - würde es sich nicht eher anbieten, bei 67 Grad einzumaischen und dann solange zu warten, bis der Einkocher nach Zugabe des Malzes diese Temperatur erreicht hat? Oder zunächst 76 Grad und dann den Einkocher wieder herunterregeln auf 67 Grad?
Deine Anmkerung zum Hauptguß finde ich sehr interessant, das ist mir gar nicht aufgefallen. Ich werde 17 Liter Hauptguss nehmen und dann 11 L im Nachguss.
Bzgl. des Hopfens freue ich mich erstmal, dass Citra statt Melon grundsätzlich funktionieren würde und interessant scheint. Wäre eine späte Gabe von 20g Melon und 20g Citra statt 40G Melon denkbar?
Danke für die Geduld!
danke für deine ausführliche Antwort, die in mir allerdings eine grundsätzliche Frage auslöst. Bisher dachte ich, dass die Einmaisch-Temperatur die Temperatur des Wassers ohne Zugabe von Schrot darstellt. Deine Ausführungen legen ja aber nahe, dass die Einmaischtemperatur aus einer höheren Wassertemperatur und der Kühlung durch den Schrot darstellt - was ist denn nun richtig? Und gibt's dazu eine Formel, die ich heranziehen kann? Ich habe einen digitalen Einkocher - würde es sich nicht eher anbieten, bei 67 Grad einzumaischen und dann solange zu warten, bis der Einkocher nach Zugabe des Malzes diese Temperatur erreicht hat? Oder zunächst 76 Grad und dann den Einkocher wieder herunterregeln auf 67 Grad?
Deine Anmkerung zum Hauptguß finde ich sehr interessant, das ist mir gar nicht aufgefallen. Ich werde 17 Liter Hauptguss nehmen und dann 11 L im Nachguss.
Bzgl. des Hopfens freue ich mich erstmal, dass Citra statt Melon grundsätzlich funktionieren würde und interessant scheint. Wäre eine späte Gabe von 20g Melon und 20g Citra statt 40G Melon denkbar?
Danke für die Geduld!
- christianf
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Re: Anfängerfrage zu Weizenrezept
Das ist auch richtig gedacht. Durch das Einmaischen geht die Termperatur dann wieder herunter, idealerweise auf die Termperatur der ersten Rast. Sonst musst du noch ein bisschen heizen.lynkovski hat geschrieben: Dienstag 14. April 2020, 15:24Bisher dachte ich, dass die Einmaisch-Temperatur die Temperatur des Wassers ohne Zugabe von Schrot darstellt.
Edit: Wenn du höher landest, hast du allerdings ein Problem. Auch Systeme mit automatischer Temperatursteuerung verschluckenn sich leicht, wenn die programmierte Temperatur für die 1. Rast tiefer liegt, als die Einmaischtemperatur. Im Zweifel lieber niedriger einmaischen.
Edit2: "tiefer!"
Zuletzt geändert von christianf am Mittwoch 15. April 2020, 15:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Anfängerfrage zu Weizenrezept
Noch ein ergänzender Tip zum Hefestrippen: Mache ich auch gern mit der Gutmann. Je nach Alter und Behandlung der Flaschen, kann sie schon mal Schwächen zeigen indem sie gar nicht mehr oder nur schlecht startet.
Deshalb würde ich sicherheitshalber: mehrere Chargen strippen (unterschiedliche Herstellungsdaten und Lieferketten) oder eine Alternative Hefe vorhalten oder mittels Starter sichergehen, dass sie noch lebt.
Dirk
Deshalb würde ich sicherheitshalber: mehrere Chargen strippen (unterschiedliche Herstellungsdaten und Lieferketten) oder eine Alternative Hefe vorhalten oder mittels Starter sichergehen, dass sie noch lebt.
Dirk
Stay thirsty!
Re: Anfängerfrage zu Weizenrezept
Danke! Dann werde ich vielleciht 1-2 Grad niedriger anmaischen als angegeben und lieber ein paar Minuten länger erhitzen bis zur gewünschten Temperatur der 1. Rast. Macht Sinn, richtig?christianf hat geschrieben: Dienstag 14. April 2020, 16:01Das ist auch richtig gedacht. Durch das Einmaischen geht die Termperatur dann wieder herunter, idealerweise auf die Termperatur der ersten Rast. Sonst musst du noch ein bisschen heizen.lynkovski hat geschrieben: Dienstag 14. April 2020, 15:24Bisher dachte ich, dass die Einmaisch-Temperatur die Temperatur des Wassers ohne Zugabe von Schrot darstellt.
Edit: Wenn du höher landest, hast du allerdings ein Problem. Auch Systeme mit automatischer Temperatursteuerung verschluckenn sich leicht, wenn die programmierte Temperatur für die 1. Rast höher liegt, als die Einmaischtemperatur. Im Zweifel lieber niedriger einmaischen.
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