ich bin neu hier und zum Dank das ich fast all meine Infos von hier habe und deshalb meine ersten beiden Sude fast komplett reibungslos über die Bühne gehen konnten stelle ich hier eine kleine bebilderte Doku rein

Ich heiße Mario bin 27 Jahre alt und interessiere mich für viele Themen die irgendwie mit Selbstversorgung zu tun haben, mein Bruder und ich haben zwei Gärten mit etwa 3000 m2 Fläche von denen etwa die Hälfte oder etwas mehr für Nahrungsmittel genutzt werden (alles ausser Getreide)
Nachdem ich in der Biologie mit der Zucht von Pilzen eingestiegen bin ging es darauf hin weiter mit den Hefepilzen in der Reihenfolge backen (Hefe und Sauerteig) Wein und jetzt bin ich beim Bier gelandet.
Ich komme aus einer eher weingeprägten Region... Dem Kaiserstuhl wobei in meinem Nachbardorf einst eine recht große Brauerei stand die nun aber schon eine Weile zu Wohnungen umgebaut wurde, dort wurde riegler Bier gebraut (ist das überhaupt bekannt außerhalb der Region?)
Mit Wein habe ich meine ersten Erfahrungen mit der Haltung von einzelligen Pilzen gemacht, genauer Frucht und Honigweine. Da ich Wein nur in geringen Mengen trinke und die Menschen hier in meiner Gegend nur Traubenweine für voll halten dachte ich mir Bier könnte man doch auch mal selbst brauen.
Nachdem ich hier dann einiges gelesen habe und ich auch gerne ein wenig bastel war klar das ein einkochen der nur 30 Liter fassen kann zu klein ist und auch sonst wenig Reiz hatte. Ich entschied mich dann für einen Topf, zuerst hatte ich 70 Liter, dann 50 und zuletzt 36 im Blick die beiden größeren vielen erst mal raus da ich lieber öfter brauen möchte um mehr Erfahrung zu sammeln und da die doch ganz schön ins Geld gehen.
Nun kam die Frage wie ich den Topf beheizen möchte. Gas wollte ich nicht da ich in der Garage auch bei geschlossenem Tor brauen möchte und ich auch lieber eine Steuerung für die Rasten wollte. Zumindest die Temperatur sollte automatisch gehalten werden die Zeit kann ich manuell steuern.
Eine Hendi war mir etwas zu teuer, dann kam ich auf Ceranfeldstrahler. Drei Stück würden vom Maß her gut unter meinen Topf passen. Schneller als ich mir Gedanken über den Rest gemacht habe hatte ich drei mal 1200 Watt Ceranstrahler für recht wenig Geld bei mir liegen.
Nun musste ich erstmal eine Konstruktion bauen worauf der Topf steht und wie ich die Strahler hier einbinden kann. Da die Strahler auch aussen sehr warm werden und ich am liebsten mit Holz arbeite war das gar nicht wo einfach. Nach langen hin und her habe ich mich dazu entschieden einfach ein Hocker zu bauen auf welchem die Strahler mit einer isolierschichicht aus Glaswolle (gepresst) aufliegen. Damit die Strahler nicht das Gewicht des Topfes halten muss habe ich drei Rundstähle von einem Kollegen ablängen lassen und diese als Topfständer genutzt.
Nun war die Frage der Temperatursteuerung das nächste Problem an welchem ich lange überlegt habe. Ein Inkbird itc 1000 kann das steuern übernehmen allerdings kann dieser nur 16 Ampere steuern sprich eine von drei Phasen. Da ich nicht all zu viel Erfahrung mit Elektrik habe hat das einiges an "Google" Kenntnissen benötigt bis ich wusste das ein Leistungsschütz das ist was mein Problem löst. Also eines gesucht welches mindestens 16 Ampere abhaben kann. Das welches ich gefunden habe kann 32 Ampere schalten und ist ein recht ordentliches Gerät... 32 Ampere pro Fase versteht sich

das anschließen des Schützes erwies sich auch für einen Laien als recht einfach... Steht ja alles drauf und ist eigentlich selbsterklärend. Ich hatte es zuvor einmal außeinander genommen um mir die Funktion anzusehen, sehr simpel und gut durchdacht

Den Topf habe ich am Boden mit Auspufflack schwarz matt angesprüht damit die Hitze der Strahler nicht zurück geworfen wird.
Erste Tests ergaben gute Funktion, zum maischen kann ich eine der drei Platten abschalten zum aufheizen kann ich dann die vollen 3,6 kW nutzen. So hat man keine langen Wartezeiten da die Leistung für die Topfgröße ausreichend ist.
Zuerst wollte ich um Geld zu sparen (zweite Ausbildung und eigene Wohnung lässt nicht so viel Spielraum) im 30 Liter Eimer mit Läuterhexe oder Läuterfreund (weiß nicht mehr welche Variante) läutern, da ich davon ein paar habe um Wein zwischenzulagern um nach dem filtern abzufüllen usw.
Nach einiger überlegen und einem weiteren Monat der vergangen ist war wieder etwas Geld da und ich besorgte mir gleich einen Schengler Thermoport. Allerdings wollte ich die Möglichkeit haben auszubauen und wählte direkt den 38,5 Liter Topf da die preislichen Unterschiede recht gering waren. Ich denke das war eine gute Entscheidung, bereut habe ich es bisher nicht

Als Gärgefäß wollte ich auf meine 30 und 40 Liter Eimer mit bereits vorhandenen Gärglocken zurück greifen da hier Edelstahl Overkill und preislich wohl erst in ein paar Monaten möglich gewesen wäre. Alternativ hätte ich auch 30, 60 und 100 Liter Fässer von Graf welche aber nicht so schön große Öffnungen haben und auch schon oft mit Wein belegt waren (Aromen im PE welches ins Bier übergeht?)
Ein Rührwerk musste auch her das haben ja fast alle hier und zudem habe ich am Anfang bestimmt genug anderes zu tun als zu rühren, vor allem da ich alleine brauen werde und deshalb keine Hilfe oder Arbeitsteilung zur Verfügung steht. Schwierig war das weniger, ein Scheibenwischermotor bei ebay bestellt auf eine Dreischichtplatte mittig geschraubt und an einer Edelstahlgewindestange ein Edelstahlblech das ich im Container in meiner Firma gefunden hatte zurecht gebogen, und mit Edelstahl Muttern fest geschraubt. Soweit so gut, leider dreht es falsch herum sprich wenn es rührt löst es sich... Passiert nichts so lange ich nicht mit dem Braupaddel darin hängen bleibe

Angetrieben wird es mit einem 12 Volt dc Netzteil das 20 Ampere kann sollte also ausreichend sein.
Malz geschrotet zu kaufen kam für mich nicht in Frage weshalb eine Mühle auf alle Fälle sein musste auch wenn dies bedeutet einen weiteren Monat im Forum nur virtuell brauen zu können (war glaub ganz gut das ich so viel zuvor gelesen hatte)
Es wurde eine Mühle ähnlich der Mattmill Stundent, (wenn ich das richtig im Kopf habe) sie war etwas günstiger und in dem Shop zu haben in dem ich sowieso bestellte. Erstmal ohne Motor da mein Akkuschauber das noch machen darf bis ich meinem Vermieter den 24 Volt Getriebemotor aus dem nicht mehr angeschlossenen Garagentorantrieb entnommen habe

Die Mühle wurde auf eine Dreischichtplatte geschraubt welche Passgenau mit 3 Winkeln auf eine eurobox angepasst ist in welcher das Malz landet.
Dazu wurden direkt je 25 kg Münchner und Pilsener Malz bestellt Wiener Malz muss warten bis wieder mehr Geld da ist aber aus den zwei Sorten kann man doch fast alles machen mit evtl kleinen Abstrichen.
Ein paar Kilo cara red und cara hell und ein paar Sorten Hopfen in 30 g Vakumbeuteln wurde auch mit geordert.
Als Hefe hatte ich zuerst eine OG S04 und eine untergärige No Name Hefe bestellt, die untergärige würde ich diesmal eher gegen eine namhafte tauschen z.b 34/70 da ich meine Hefen eh von Anfang an auf schrägagar halten werde und propagieren werde (Vorerfahrung mit sterilen arbeiten und arbeiten mit Nährmedien vom züchten von Pilzen).
Das abkühlen über Nacht wollte mir auch nicht gefallen ein würzwkühler musste also her. Kupfer gefiel mir ganz gut war aber zu teuer, hier in Forum sah ich dann die Variante mit Edelstahlwellrohr welche ich übernahm. Edelstahlschweissdraht war suboptimal zum wickeln der Rohre und brach ab dann hab icg einfach ein paar Meter 1,5mm2 Kabel abisoliert welche ich noch hatte 5x1,5mm2 und davon 5 Meter gab mehr als genug Draht für den kühler und falls ich als mal Draht brauche hab ich auch noch davon über

Zu guter letzt habe ich meinen Kochtopf noch eingepackt mit einer alten 8mm Isomatte im mittleren Bereich doppelt sprich 16mm.
So das war erstmal die Hardware, in Teil zwei geht's weiter mit den Vorbereitungen fürs brauen und dem Brautag selbst.
Grüße Mario
Ich habe gerade noch Probleme Bilder anzuhängen ich denke ich muss die verkleinern? Kann sie also nicht direkt vom Handy hier einfügen?
Edith: Nun habe ich es doch mit den Bildern hin bekommen ich denke so ist es erstenmal bekömmlicher
